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Beratung für junge Leute rund um Auswahlwehrdienst und Kriegsdienstverweigerung
veröffentlicht 03.09.2024
von Online-Redaktion der EKHN, RH, SML
Das Bundesverteidigungsministerium möchte einen Auswahlwehrdienst einführen. Vielleicht stehst du bald vor einer wichtigen Entscheidung: Willst du den Dienst an der Waffe antreten? Dafür gibt es ein evangelisches Beratungsangebot.
Wenn du dein 18. Lebensjahr vollendet hast, bekommst du bald Post. Denn der Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte Mitte Juli 2024 angekündigt, „dass Frauen und Männer mit Erreichen des wehrdienstfähigen Alters angeschrieben werden.“ Denn der Verteidigungsminister setzt jetzt auf einen Auswahlwehrdienst. Nur geeignete und motivierte gemusterte Interessierte sollen für die Bundewehr ausgewählt werden. Ein erster Schritt um das festzustellen, ist ein Fragebogen, der dem Brief beiliegt. Nach weiteren Schritten stehst du möglicherweise vor ganz entscheidenden Fragen: Kannst du dir vorstellen, Wehrdienst zu leisten? Was sagt dein Gewissen dazu, zur Waffe zu greifen? Bei der Suche nach der passenden Antwort für dich kannst du dich beraten lassen.
Vorab ein die wichtigsten Infos zum Auswahlwehrdienst:
Häufige Fragen zum Auswahlwehrdienst
Beratungsangebot für dich: Kriegsdienst verweigern – oder nicht?
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Mit der Einführung des Auswahlwehrdienstes stehst du möglicherweise in Zukunft vor einer sehr wichtigen Entscheidung, die sich auf deinen Lebensweg auswirken wird: Möchtest du den Dienst an der Waffe antreten? Könntest du das mit deinem Gewissen vereinbaren? Mit diesen entscheidenden Fragen musst du nicht allein bleiben, denn ein Beratungsangebot der evangelischen Kirche kann dich dabei unterstützen, damit du zu einer Entscheidung kommst, die zu dir passt. Die „Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden" berät kostenlos und bietet seelsorgerliche Begleitung an:
Worum es (auch) beim Dienst in der Bundeswehr geht
Damit du dir vorstellen kannst, was dich beim Auswahlwehrdienst erwartet, wird dir die Bundeswehr ein breites, digitales Informationsangebot bereitstellen. Als Friedenspfarrerin hat sich Sabine Müller-Langsdorf auch mit dem Wehrdienst auseinandergesetzt. Sie ist Beauftragte für Friedensarbeit im Zentrum Oekumene der EKKW und EKHN. So weiß sie, dass die Bundeswehr interessante Anreize schafft, um mehr Mensch für den Wehrdienst zu gewinnen - wie beispielsweise einen kostenlosen Führerschein. Die Friedenspfarrerin macht deutlich, worüber du dir aber bewusst sein solltest: „Klar ist, dass dieser Beruf ein besonderer ist. Soldatinnen und Soldaten nehmen im Ernstfall das Töten und Getötet werden in Kauf.“
So stehen evangelische Friedensdienste zum Auswahlwehrdienst
Die Friedensverbände Aktionsgemeinschaft Dienst für die Frieden (AGDF) und Evangelische Arbeitsgemeinschaft für KDV und Frieden (EAK) begrüßen, dass Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius keine Form der allgemeinen Wehrpflicht in Friedenszeiten anstrebt, sondern die Entscheidung für den sogenannten Dienst an der Waffe grundsätzlich freiwillig bleibt. Zugleich setzen sie sich dafür ein, dass zivile Friedensdienste größere Anerkennung und Unterstützung durch Staat und Gesellschaft erfahren.
Daniel Untch
Referent Gerechtigkeit - Frieden - Globales Lernen
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