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© gettyimages, thai noipho
3 Jahre Krieg in der Ukraine - Friedensgebete
veröffentlicht 13.11.2024
von Online-Redaktion der EKHN
Zum dritten Jahrestag des Überfalls Russland auf die Ukraine reißen Nachrichten über militärische Angriffe und Kriege noch immer nicht ab. Das Leid ist unermesslich. Gebete können dem Schmerz und der Sehnsucht nach Frieden Ausdruck verleihen.
Trotz Momenten der Hoffnung leiden Menschen in der Ukraine und in Nahost weiter unter Bedrohungen, das wird besonders am dritten Jahrestag des Überfalls Russland auf die Ukraine am 24. Februar 2025 bewusst.
Manchmal lässt sich das Entsetzen kaum in Worte zu fassen. Im Gebet klagen und bitten – das kann befreien. Christinnen und Christen vertrauen darauf, dass Gott auf der Seite der Leidenden, der Schwachen, der Verletzten, der Toten steht.
Zudem ermöglichen Spenden der evangelischen Hilfsorganisationen "Diakonie Katastrophenhilfe" mit ihren Partnern in den Krisenregionen ganz praktisch Hilfe zu leisten - mit Nahrungsmitteln und medizinischer Grundversorgung.
Die folgenden Gebete sind Anregungen um Worte zu finden, wenn es eigentlich keine Worte mehr gibt.
Beten - angesichts des Kriegs. Beten - trotzdem. Beten - für den Frieden.
Friedens-, Klage- und Fürbittengebete
Drei Jahre Krieg in der Ukraine
Heute ist es drei Jahre her,
dass Russland die Ukraine angegriffen, überfallen hat.
So viel Leid, Tod, Zerstörung.
Und zunehmende Sorgen.
Wie kann Frieden werden?
Kyriegebet
Drei Jahre sind über 1000 Tage.
Jeder Tag, jede Stunde Krieg eine zu viel.
Gott, hörst du die Gebete?
Siehst du die Tränen?
Drei Jahre Waffen, Bomben, Zerstörung.
Gott, rechnest du Sünden an?
Wer wird bestehen?
Wir hoffen, Gott, auf deine Gerechtigkeit.
Drei Jahre lassen Sorgen wachsen:
Weitet sich der Krieg aus?
Drei Jahre machen wütend.
Wann endlich kommt Frieden?
Drei Jahre kosten Kraft.
Wie lange hält die Hoffnung?
Lass ein lichtes Morgen kommen, Gott.
Für die Menschen in der Ukraine.
Und überall, wo Gewalt das Leben verdunkelt.
Amen
(Sabine Müller-Langsdorf, Zentrum Oekumene EKHN und EKKW)
Fürbittgebet
Gott, sei bei den Trauernden und bei den Versehrten.
Sei bei den Hilfsbereiten und Sorgenden.
Die bei den Mächtigen und Ohnmächtigen.
Sei bei den Toten und bei den Lebenden.
Krieg macht so müde. Krieg kostet so viel Kraft.
Krieg kostet Liebe und andere kostbare Ressourcen.
Lass uns investieren in Verständigung und Vertrauen.
Damit die Waffen schweigen.
Damit Menschen heil werden.
Damit deine Schöpfung erhalten bleibt,
bis Christus wiederkommt.
Amen
(Sabine Müller-Langsdorf, Zentrum Oekumene EKHN und EKKW)
Gebet Ukraine mit Liedruf
Gott, drei Jahre ist es (heute) her.
Und es ist immer noch Krieg in der Ukraine.
Seit drei Jahren sterben Menschen.
Seit drei Jahren leiden Menschen.
Tausende sind geflohen
Unzählige sind verletzt.
Gott, das muss aufhören.
Nur wie? Wie kann das gut gehen?
Wie können wir helfen?
Mit den Menschen in der Ukraine
klagen und bitten dich, Gott:
Liedruf: Höre unser Rufen (MKL3, Nr. 25)
Gott, seit Jahren setzten sich Menschen für einen gerechten Frieden ein.
Hier bei uns, in der Ukraine und auf der ganzen Welt.
Sie suchen nach Worten, die aufrütteln.
Sie reichen Hände und bauen Brücken.
Sie helfen Flüchtenden und bieten Schutz.
Sie kämpfen gegen die Ohnmacht und glauben an das Gute.
Mit ihnen, Gott, klagen und bitten wir:
Liedruf: Höre unser Rufen (MKL3, Nr. 25)
Gott, du hast Pläne des Friedens für uns Menschen.
Und nicht des Unheils.
Du schenkst Zukunft und Hoffnung (Jer. 29,11)
Gott, das brauchen wir. Und unsere Welt. So dringend.
Mit dir klagen und bitten wir:
Liedruf: Höre unser Rufen (MKL3, Nr. 25)
Amen
(Pia Baumann, Zentrum Verkündigung EKHN)
Gebet angesichts des Krieges in Nahost
Du, Gott, gibst Orientierung und Halt. Du sagst, was gut ist.
Für uns. Für die Schöpfung.
Für den Frieden in dieser Welt.
Du sagst es einfach und klar:
Liebe deine Nächste.
Achte niemanden gering.
Hilf, wo Hilfe nötig ist.
Sei für andere da.
Ach, Gott, wenn es nur so wäre.
Weltweit breiten sich Krieg, Gewalt und Terror aus.
Heute blicken wir in den Nahen Osten.
Wir sehen und hören die Berichte aus Israel,
aus Gaza, aus dem Westjordanland und dem Libanon.
Wir denken an die Opfer des Terrorangriffs der Hamas vor einem Jahr.
An die vielen Ermordeten, die Verletzten, die Trauernden.
Wir beten und bitten für sie.
Liedruf oder Stille
Wir denken an die Geiseln, die noch immer in der Hand der Terroristen sind.
An ihre Familien, ihre Angehörigen und Freunde.
Wir beten und bitten für sie.
Liedruf oder Stille
Wir denken an die Menschen, die in diesem Krieg nicht wissen wohin.
Die vor den Bomben fliehen und Schutz suchen.
Wir beten und bitten für sie.
Liedruf oder Stille
Wir denken an alle, die in diesem Krieg Heimat und Zukunft verlieren.
Die Erwachsenen, die Jugendlichen und Kinder, die vor den Trümmern ihres Lebens stehen.
Wir beten und bitten für sie.
Liedruf oder Stille
Wir denken an alle, die sich jeden Tag für ein Ende der Gewalt einsetzen.
Die um Worte ringen, Hände reichen und Frieden suchen.
Wir beten und bitten für sie.
Liedruf oder Stille
Wir denken an alle, die sich nach Halt und Orientierung sehnen.
Die sich an das halten, was Du sagst:
Liebe deine Nächste.
Achte niemanden gering.
Hilf, wo Hilfe nötig ist.
Sei für andere da.
Wir beten und bitten für sie.
Liedruf oder Stille
Gott, wir brauchen dich.
Für uns. Für die Schöpfung.
Für den Frieden in dieser Welt.
Amen
(Pia Baumann, Referentin für Gottesdienst im © Zentrum Verkündigung der EKHN)
Gebet angesichts der Eskalation im Nahen Osten
Ewiger Gott,
wir gestehen Dir unsere Ratlosigkeit ein
angesichts der vielen weiteren Eskalationen
in den Kriegsgebieten des Nahen Ostens.
Barmherziger Gott, wir denken vor allem an die Familien,
die sich in Bunkern verstecken
oder auf offener Straße vor den Raketen fliehen müssen.
Wir beten für die Familien,
für die Kinder und die Erwachsenen,
die nicht wissen, wie ihre Zukunft aussieht,
die Angst haben und traumatisiert sind.
Großer Gott,
wir beten für die Verantwortlichen,
für die internationale Gemeinschaft.
Lass sie Schritte zu einem gerechten Frieden
in Israel und Palästina, im Libanon, im Nahen Osten
und in so vielen Ländern deiner Welt finden.
Alles hängt miteinander zusammen.
Liebender Gott,
fülle unser aller Herzen mit deinem Frieden.
Aus deiner Liebe und deinem Frieden leben wir. Zu ihm wollen wir beitragen.
Im Kleinen wie im Großen.
Amen
(von Peter Noss, Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW
Gebet nach dem Angriff Irans auf Israel
Traurig sind wir und verzagt.
Kommen zu dir und suchen den Frieden
in uns und miteinander und in der Welt.
Zwischen dem Iran und Israel,
zwischen Israelis und Palästinensern,
zwischen Ukraine und Russland.
Ach Gott, so viel Zwietracht und Leid.
Amen
(nach: Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf)
Gebet angesichts des Nahost-Krieges und des Jahrestages des Hamas-Überfalls auf Israel
Du Gott des Friedens,
in unserer Fassungslosigkeit kommen wir mit unserem Gebet zu Dir.
Wir haben keine Worte für das,
was in Israel und Palästina, im Gaza-Streifen
und im Libanon geschehen ist und geschieht.
Keine Worte für das Leid,
das die Terroristen der Hamas vor einem Jahr
über Tausende Menschen gebracht haben.
Keine Worte für das Unrecht,
das Kindern, Frauen, Männern und Familien angetan wurde und wird.
Keine Worte für das Leiden und die Ängste so vieler Menschen,
die nicht mehr wissen,
wohin sie noch fliehen sollen.
Keine Worte für die Zerstörungen
und die vielen Toten und Verwundeten dieses Krieges.
In unserer Klage möchten wir laut schreien
und bleiben doch vor Dir in der Stille
und hoffen auf Dein Erbarmen.
Amen
(Andreas Goetze)
Weitere Gebetsvorschläge und Fürbitten anlässlich des 7. Oktobers (PDF)
Gebet der Vereinten Nationen
Gott,
unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall.
An uns liegt es,
daraus einen Planeten zu machen,
dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden,
nicht von Hunger und Furcht gequält,
nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse,
Hautfarbe oder Weltanschauung.
Amen
(Ausschnitt aus dem Gebet der Vereinten Nationen)
Die mit Tränen säen
Gott,
Frieden gabst du schon, Frieden muss noch werden,
wie du ihn versprichst uns zum Wohl auf Erden.
Hilf, dass wir ihn tun, wo wir ihn erspähen -
die mit Tränen säen, werden in ihm ruhn.
AMEN
(aus: "Komm, Herr, segne uns" von Propst Dieter Trautwein, geb. 1928, gest. 2002)
Gebet für den Frieden
Gott, um gut miteinander leben zu können, braucht es Frieden.
Das wissen wir und doch gibt es Kriege.
Seit Menschengedenken auf der ganzen Welt.
Wann hört das auf?
Dein Friede Gott ist größer als unsere Vernunft.
Größer und weiter und höher als alle Grenzen, alle Macht und aller Hass.
Deshalb bitten wir dich.
Für alle Menschen, die im Krieg leiden und sich nach Frieden sehnen.
Die auf der Flucht sind.
Die verletzt sind an Leib und Seele.
Die Angst haben um ihre Angehörigen.
Die um ihre Toten trauern.
Wir bitten für alle, die ihre Türen öffnen, um Geflüchtete aufzunehmen,
die für Menschenwürde einstehen und Gastfreundschaft leben.
Wir bitten für alle, die nach Lösungen suchen.
Für alle, die politische und humanitäre Hilfe anbieten
und Verantwortung übernehmen.
Gott, wir bitten dich,
nimm Du dich ihrer an.
Amen
(Pfarrerin Pia Baumann, Zentrum Verkündigung der EKHN
Multireligiöses Friedensgebet nach dem Hamas-Terror-Angriff und seinen Folgen
Kurzes Willkommen
Stille – Klangschale – Stille
Entsetzt, wütend und traurig schauen wir
auf die blutigen Ereignisse in Israel und Palästina.
Die Worte versagen in dem Moment,
der Atem stockt,
der Schock sitzt tief.
Der Schmerz vergeht nicht.
Plötzlich unbehaust.
Nichts kann die blinde Gewalt,
den Terror der Hamas gegen unschuldige Zivilisten rechtfertigen.
Stille
Unsre Worte kommen nur zögernd.
Wir brauchen Raum zur Trauer.
Für unseren Schmerz. Auch für den Schmerz der Anderen.
Juden, Christen, Muslime, Israelis, Palästinenser,
Arbeitsmigranten von den Philippinen oder aus Thailand.
Das fällt uns nicht leicht. Wir zögern.
Und doch suchen wir nach den Brücken, die uns Wege zeigen,
die gemeinsame Menschlichkeit zu erkennen, die uns alle verbindet.
Wie mühsam muss es für die Liebe sein, hindurch zu scheinen.
Eine zarte Hoffnung begleitet uns:
Möge durch das Entsetzen und die Traurigkeit
G´ttes Schalom, Allahs Saalam, Gottes Geist des Friedens und der Gerechtigkeit
ein wenig durchscheinen.
Stille
In unseren Gedanken und Gebeten gedenken wir der Opfer
und beten für die Verletzten und die Trauernden.
Wir bangen mit den Angehörigen um die Entführten.
Wir denken an die Not und die Ängste der Menschen,
die im Gaza-Streifen leben und nicht wissen, wohin sie fliehen sollen.
In der Trauer und Sorge um alle Menschen in dieser Region
sind wir mit unseren Partnerinnen und Partnern,
unseren Freudinnen und Freunden, mit allen Menschen vor Ort verbunden.
Wir beten für ein Ende des Blutvergießens
und eine neue lebensfördernde Perspektive für alle, die in diesem Land leben.
Die Ablehnung jeglicher Gewalt
wurzelt in der Überzeugung all unserer Religionen,
dass Konflikte nachhaltig nur gewaltlos geregelt werden können.
Musik
Nacheinander mit allen Beteiligten:
Texte aus den Religionen/ Gebete/ Wünsche für den Frieden
z. B. In aller Sprachlosigkeit leihen wir uns Worte,
die für uns zart eine andere Perspektive aufleuchten lassen
Psalm 85, 8-14 (Übersetzung Basisbibel empfohlen):
Wer hört noch zu im Angesicht des lauten Getöses?
Auf dass wir nicht zu den Dummheiten zurückkehren …
von Pfarrer Dr. Andreas Goetze
Musik
Gebet nach den Vereinten Nationen:
Gott, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall.
An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen,
dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden,
nicht von Hunger und Furcht gequält,
nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Ethnie,
Nation, Geschlecht, Hautfarbe oder Weltanschauung.
Gib uns Mut und Voraussicht,
schon heute mit diesem Werk zu beginnen,
damit unsere Kinder und Kindeskinder
einst stolz den Namen Mensch tragen.
Amen.
„Gott, sei bei den Opfern“
Fürbittengebet zur Situation in Israel
Ewiger Gott, wir beten für die Familien,
die um ihre Toten durch Terror und Krieg trauern.
Tröste sie mit deiner Nähe.
Großer Gott, wir beten für die internationale Gemeinschaft
um Schritte zu einem gerechten Frieden in Israel
und in so vielen Ländern deiner Welt.
Barmherziger Gott, für die politisch, militärisch und religiös Verantwortlichen
bitten wir um ein verständiges Herz.
Damit sie immer neu Gut und Böse unterscheiden
und suchen, was den Menschen dient.
Liebender Gott, fülle unser aller Herz mit deinem Frieden.
Aus ihm leben wir. Für ihn wollen wir sorgen.
Im Kleinen wie im Großen. Amen
(Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf)
Gott, siehst du die Menschen in der Ukraine?
Du bist ein Gott, der sieht.
Siehst du die Menschen in der Ukraine, Gott? ...
Die Menschen ohne Obdach,
die Alten in zerstörten Häusern,
die Kinder in bebenden Kellern?
Siehst du, Gott, die Soldaten im Gefecht,
und in den Wäldern die Deserteure?
Wo bist du, Gott? Sieh!
Amen.
(nach Friedensandacht Jahreslosung 2023, Zentrum Oekumene EKHN EKKW)
„Gott, ich habe Angst. Hilf uns!“
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