Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Umzugskartons mit Aufschrift: Ein Segen, dass du hier bist

© ekhn, gobasil

Willkommen am neuen Wohnort: Ein Segen, dass du hier bist

Tipps für einen erfolgreichen Umzug und die Eingewöhnung am neuen Wohnort

veröffentlicht 18.09.2024

von Caroline Schröder

Wie lässt sich ein Umzug möglichst stressfrei bewältigen? Die Empfehlungen der EKHN-Psychologin unterstützen dabei. Sie gibt auch erste Tipps, wie man sich rund um die neue Adresse gut einleben kann.

Ein Umzug bringt viele Veränderungen mit sich: Neben der logistischen Herausforderung, alle Besitztümer von einem Ort zum anderen zu transportieren, stellt sich auch die Frage, wie man am neuen Wohnort sozial Fuß fassen und somit „ankommen“ kann. Dieser Artikel bietet praktische Tipps für einen erfolgreichen Umzug und zeigt, wie auch die Kirchengemeinde vor Ort helfen kann, sich schnell in der neuen Umgebung einzuleben.

„Jede größere Lebensveränderung erfordert eine nicht unwesentliche Anpassungsleistung der Menschen. Das gilt auch für einen Umzug, der anstrengend sein kann, auch wenn man sich darauf gefreut hat. Diesen Mehraufwand an Kraft sollte man im Blick haben“, sagt Bettina Schilling, diplomierte Psychologin und Pädagogin in der psychologischen Beratung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).

Sie fährt fort: „Wer umzieht, sollte sich fragen: Unter welchen Vorzeichen findet der Umzug statt? Sind alle Familienmitglieder gleichermaßen erfreut? Dürfen Unmut oder Ängste geäußert werden? Im besten Fall sollten alle Gefühle, auch negative, Platz finden. Oft hilft es schon sehr, wenn man sich in der Familie oder mit Freunden offen darüber austauschen kann.“

1. Planung und Organisation des Umzugs

Eine gute Planung und Organisation sind entscheidend für einen möglichst stressfreien Umzug. So wird der Umzug nervenschonend:

  • Frühzeitige Vorbereitung: Den Umzug rechtzeitig planen. Eine Checkliste erstellen, die alle wichtigen Aufgaben umfasst, wie z.B. Kündigungen, An- und Ummeldungen, sowie das Packen.
  • Umzugsunternehmen oder Selbstumzug: Entscheiden, ob ein Umzugsunternehmen beauftragt wird oder der Umzug in Eigenregie erfolgt. Angebote vergleichen und rechtzeitig buchen.
  • Entrümpeln und Packen: Vor dem Umzug entrümpeln und sich von unnötigen Dingen trennen. Systematisch packen, Kartons beschriften und eine Inventarliste führen.

„Mit Hilfe von Ritualen lassen sich solche Übergänge, gerade (aber nicht nur) für Kinder, etwas leichter gestalten. Beispielsweise kann man noch einmal bewusst, gemeinsam durch die leeren Räume gehen, sich zurückerinnern und den Räumen ‚Tschüss sagen‘“, sagt Schilling. „Oder man kann bei einem letzten Umtrunk in den alten Räumen eine Kerze entzünden, die bei der ersten Mahlzeit am neuen Ort und vielleicht auch noch eine ganze Weile immer wieder dort brennt. Grundsätzlich hilft es den Kindern meist, in gewissem Umfang an der Umzugsarbeit beteiligt zu sein. Einpacken, tragen, auspacken, putzen, malern, erleichtert der Seele den Übergang – auch wenn es zunächst lästig und anstrengend erscheint.“

Umzug

© ekhn, gobasil

Nach dem Umzugsstress wartet der neue Wohnort darauf, entdeckt zu werden. Die Angebote der evangelischen Kirchengemeinden und Nachbarschaftsräume bieten viele Kontaktmöglichkeiten.

2. Am neuen Ort ankommen

Die Ankunft am neuen Wohnort ist ein wichtiger Schritt, um sich schnell heimisch zu fühlen. Hier einige Tipps, um den Start zu erleichtern:

  • Wohnlich einrichten: Die neue Wohnung oder das neue Haus einrichten und dekorieren. Persönliche Gegenstände und vertraute Möbel schaffen eine angenehme Atmosphäre.
  • Nachbarschaft erkunden: Die neue Umgebung erkunden, wichtige Orte wie Supermärkte, Ärzte und öffentliche Verkehrsmittel ausfindig machen. Ein Spaziergang durch das Viertel hilft, sich zu orientieren, und Begegnungsorte zu entdecken.
  • Behördengänge: Wichtige Behördengänge erledigen, wie z.B. die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt, Ummeldung von Fahrzeugen und die Aktualisierung von Adressen bei Banken und Versicherungen.

„Insbesondere beim Umzug in ein anderes Land, aber auch in andere Regionen mit neuem Umfeld kann es einen kleinen oder größeren „Kulturschock“ geben“, sagt Schilling. „Nach anfänglicher Euphorie tauchen vielleicht organisatorische Probleme auf. Es läuft nicht so reibungslos wie geplant. Die Menschen im neuen Umfeld scheinen „anders zu ticken“, oder die Art mit Dingen umzugehen ist fremd und entsprechend fühlt man sich dann auch. Am liebsten würde man alles hinschmeißen. In aller Regel gibt sich das aber nach kurzer Zeit wieder, man beginnt die neuen Gepflogenheiten zu verstehen und kann sich entsprechend anpassen.“

3. Kontakte knüpfen am neuen Wohnort

Ohne Frage ist es wichtig, bestehende Freundschaften weiter zu pflegen. Um Einsamkeit zu vermeiden und sich an einem neuen Ort kennen zu lernen, sind soziale Kontakte am neuen Wohnort für viele Menschen ein wichtiger Faktor. Denn gerade Studierende leiden für eine gewissen Zeit unter Einsamkeit, kurz nachdem sie an ihren Studienort gezogen sind. Hier einige Tipps, um am neuen Ort soziale Netzwerke aufzubauen:

  • Nachbarn oder WG-Mitbewohner:innen kennenlernen: Die neuen Nachbarn oder WG-Mitbewohner:innen begrüßen und sich vorstellen. Ein kleines Willkommensgeschenk oder eine Einladung zu einem Kaffee kann den Kontakt erleichtern.
  • Freizeitangebote nutzen: Freizeitangebote, Vereine, den Hochschulsport und vieles mehr in der neuen Umgebung erkunden. Sportvereine, Kulturgruppen oder Hobbytreffen bieten Möglichkeiten, neue Menschen kennenzulernen.
  • Angebote der Kirchengemeinde und Studierendengemeinden vor Ort erfragen: Viele evangelische Kirchengemeinden bieten spezielle Termine für neu Zugezogene an, an denen die verschiedenen Aktivitäten bekannt gemacht werden und erste persönliche Kontakte geknüpft werden können. Auch eine ehrenamtliche Tätigkeit kann helfen, schnell Anschluss zu finden, und das Gemeindeleben mitzugestalten. Auch in den Studierendengemeinden lassen sich schnell Kontakte knüpfen.

„Mir ist bewusst, dass es für einige Menschen leichter ist als für andere, auf Fremde zuzugehen und sie anzusprechen. Umso wichtiger ist es, dass zum Beispiel die Kirchengemeinde vor Ort auf Zugezogene zugeht und so den ersten Kontakt erleichtert“, berichtet Schilling.

Social Media

Das könnte dich auch interessieren

Mehr Artikel anzeigen
Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Aktuelle Nachrichten, geistliche Impulse

Bleiben Sie digital mit uns in Kontakt und wählen Sie aus, welche Themen Sie interessieren.

Newsletter entdecken