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Unternehmen: So lässt sich wirtschaftlicher Erfolg mit Umweltschutz verbinden
veröffentlicht 15.02.2024
von Online-Redaktion der EKHN / MB
Eine Studie hat gezeigt, dass noch viele Unternehmen weit davon entfernt sind, ihre Klimaziele zu erreichen. Einer der Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit ist der Wasch- und Reinigungsmittel-Hersteller „Werner & Merz“, der für die Marke „Frosch“ bekannt ist. Davon hat sich Kirchenpräsident Jung einen Eindruck verschafft.
Das Thema Nachhaltigkeit hat einen hohen Stellenwert in vielen deutschen Unternehmen, das hat eine Umfrage der KfW von 2022 ergeben. Allerdings wurde dabei auch klar, dass neben dem Fachkräftemangel auch fehlende finanzielle Mittel die Transformation zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft verzögern. Zudem hat eine Analyse der Organisation Carbon Disclosure Project (CDP) 2023 gezeigt, dass weniger als fünf Prozent der untersuchten europäischen Unternehmen nachweisen können, wie sie ihre Klimaschutzziele erreichen und umsetzen wollen. Es besteht also Handlungsbedarf.
Belegbare Umweltschutzmaßnahmen
Wie sich unternehmerischer Erfolg und Nachhaltigkeit verbinden lassen, hat Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN, bei einem Betriebsbesuch bei der Mainzer Wasch- und Reinigungsmittelfirma „Werner & Merz“ Anfang Februar 2024 erfahren. Bei vielen Konsumentinnen und Konsumenten ist sie für die Marke „Frosch“ bekannt.
„Ökologische Transformation bedeutet nicht einfach Verzicht - sondern sie ist ökonomisch und sozial gestaltbar, wenn Wille und Kreativität vorhanden sind.“
Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN
Heute genießt die Firma bezogen auf Umweltschutz großes Vertrauen bei Kundinnen und Kunden. „Wir haben diese hohen Vertrauenswerte, weil wir wahrhaftig und widerspruchsfrei sind. Das, was wir versprechen, ist jederzeit bis in die Tiefe belegbar“, so Reinhard Schneider, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Werner & Mertz. Für die nachhaltige Firmenausrichtung erhielt der Inhaber Reinhard Schneider im Jahr 2019 den Deutschen Umweltpreis. Reinhard Schneider ist überzeugt davon, dass man „richtige Dinge tun muss, bevor jemand danach fragt oder es einfordert“.
Konsequentes Plastikrecycling
Für die Verpackungen setzt das Unternehmen auf Recycling von Plastik. Dieses stammt überwiegend aus dem Sammelsystem „Gelber Sack“, wird sortiert, aufbereitet und zu neuen Flaschen verarbeitet. Dadurch gelangen die Plastikabfälle nicht in die Umwelt und werden nicht mehr, was häufig vorkommt, mit hohem Energieaufwand verbrannt.
Möglich wurde diese Art der Wiederverwertung von Plastik durch Firmenkooperationen in der von Werner & Mertz im Jahr 2012 gegründeten „Rezyklat-Initiatve“. Diese hat zum Ziel, Lösungen für ökologische Kreisläufe in der Sparte Konsumgüterverpackungen zu finden. Bis heute gelang es der Initiative, Kreisläufe für die vier gängigsten Kunststoffarten zu entwickeln und umzusetzen.
Ökologische Transformation ist gestaltbar
Kirchenpräsident Volker Jung zeigte dieser Besuch, dass „ökologische Transformation nicht einfach Verzicht bedeutet, sondern ökonomisch und sozial gestaltbar ist, wenn Wille und Kreativität vorhanden sind.“ Auf diesem Weg sei das Unternehmen „Werner & Merz“ mit seinen etwa 1.000 Beschäftigten. Das Fazit des Kirchenpräsidenten lautete: „Das ist nach meinem Eindruck wegweisend“.
Umgesteuert auf Kreislaufwirtschaft
Überzeugt davon, dass ein Unternehmen heute in der Verantwortung steht, etwas zum Erhalt der Erde und der Lebensbedingungen auf ihr beizutragen, begann Reinhard Schneider im Jahr 2000 damit, das Unternehmen nachhaltiger auszurichten. Angetan von dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft überlegte er, wie man dieses Prinzip in der Produktion und im Unternehmen insgesamt einführen kann.
Auf biologische Abbaubarkeit gesetzt
In der Herstellung von Reinigungsmittel wurden verschiedene Parameter festgelegt: Sie sollten biologisch abbaubar und möglichst aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Der Anteil der für die Reinigungsmittel benötigten Tenside aus Raps, Flachs, Sonnenblumen oder Oliven (2. und 3. Pressung) aus Europa wird kontinuierlich erhöht, um Tenside aus Palmkernöl mehr und mehr zu ersetzen. Auf Erdölderivate wird verzichtet.
Klimaschutz integriert
Darüber setzt das Unternehmen auf erneuerbare Energiequellen, u.a. durch innovative Dachwindräder und setzt Anreize bei Mitarbeitenden, ihr Mobilitätsverhalten zu verändern.