Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Eine Metall-Laterne mit vielen Ornamenten

© Getty Images, sarath maroli

Die Ramadan-Laterne bewirkt während des Fastenmonats Ramadan eine festliche Stimmung

Evangelischer Gruß zum Ramadan als Zeichen der Verbundenheit

veröffentlicht 26.02.2025

von Presse der EKKW und EKHN

Bischöfin Hofmann und Kirchenpräsidentin Tietz schreiben islamischen Vertretern.

Aus Anlass des am Freitagabend (28. Februar) beginnenden Fastenmonats Ramadan haben die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, sowie die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Christiane Tietz, Vertretern islamischer Verbände und Gemeinden in einem gemeinsamen Schreiben Grüße und Segenswünsche übermittelt.

In dieser „Botschaft der Verbundenheit“ verweisen die beiden Leitenden Geistlichen auf aktuelle Herausforderungen wie die, dass demokratische Grundwerte vielerorts in Frage gestellt werden. „Doch jede Form der Ausgrenzung von Menschen oder Gruppen ist mit dem Glauben an Gott nicht vereinbar. Nächstenliebe und Solidarität sind unverzichtbarer Teil unseres gelebten Glaubens“, machen Tietz und Hofmann deutlich und ermutigen: „Gemeinsam können wir unsere Stimme erheben, wenn Menschen aufgrund ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechts diskriminiert oder verfolgt werden.“ Sie werben zudem für weitere gemeinsam Schritte, um zum Zusammenhalt und zur Verständigung beizutragen. „Unsere Sehnsucht nach Frieden, nach einer Gesellschaft, in der wir weiter gemeinsam zum Wohl aller Menschen arbeiten und leben, verbindet uns.“

Hintergrund Ramadan

Der Fastenmonat Ramadan ist tief im Islam verwurzelt. Er gilt als Gebot Gottes und ist eine der fünf Glaubenssäulen des Islam. Mit dem Ramadan verbinden sich im religiösen Jahreskreis die wichtigsten Feste, wie das große Fastenbrechen zum Ende der etwa vierwöchigen Zeit. Gläubige sind im Monat Ramadan aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr zu verzichten. Nach Eintritt der Dunkelheit wird in oft großen Feiern das Fastenbrechen zelebriert. Kinder und alte oder kranke Menschen sowie Schwangere sind vom Fasten ausgenommen. In diesem Jahr beginnt der Ramadan am 28. Februar und dauert bis 30. März. Da er nach dem Mondkalender berechnet wird, der nur 354 Tage umfasst, verschiebt er sich jedes Jahr um etwa zehn Tage gegenüber dem üblicherweise heute genutzten Sonnenkalender. Weltweit hat der Islam rund 2 Milliarden Angehörige. In Deutschland leben rund 5,5 Millionen Muslime.

Der Brief im Wortlaut

Liebe muslimischen Geschwister,

wir grüßen Sie zum beginnenden Fastenmonat Ramadan mit einer Botschaft der Verbundenheit – liegt doch in diesem Jahr die christliche wie muslimische Fastenzeit weitgehend parallel. Diese Zeit bietet uns eine besondere Gelegenheit zur Besinnung, zum Innehalten und zur Neuorientierung unseres Lebens, zur Ausrichtung auf Gott. In diesem Sinne eröffnet die Fastenzeit einen Freiraum für die eigene Seele und neue Perspektiven.

Wir leben in herausfordernden Zeiten: Demokratische Grundwerte werden vielerorts in Frage gestellt. Doch jede Form der Ausgrenzung von Menschen oder Gruppen ist mit dem Glauben an Gott nicht vereinbar. Nächstenliebe und Solidarität sind unverzichtbarer Teil unseres gelebten Glaubens. Gemeinsam können wir unsere Stimme erheben, wenn Menschen aufgrund ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechts diskriminiert oder verfolgt werden.

Lassen Sie uns weiterhin gemeinsame Schritte gehen, um Demokratie und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken und Räume des Dialogs und der Verständigung zu eröffnen und offenzuhalten. Unsere Sehnsucht nach Frieden, nach einer Gesellschaft, in der wir weiter gemeinsam zum Wohl aller Menschen arbeiten und leben, verbindet uns. Möge Gott, der ein Gott des Friedens und der Barmherzigkeit ist, Ihre und unsere Bemühungen in diesem besonderen Monat und darüber hinaus mit seinem Segen begleiten und beschützen.

Für den Monat Ramadan wünschen wir Ihnen, Ihren Familien und Ihren Gemeinden auf diesem Wege einen stärkenden und gesegneten Verlauf und am Ende ein fröhliches Fest des Fastenbrechens.
Ramadan Mubarak!

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