Unterstützung für Alleinerziehende

„Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen. Es braucht politische Entscheidungen, um alleinerziehende Eltern zu unterstützen. Leider fehlt es bis heute an beidem“, schreibt eine Userin auf Instagram. Diesen Eindruck bestätigt die Studie der Bertelsmann-Stiftung. Danach gelten 41 Prozent der alleinerziehenden Familien deutschlandweit als einkommensarm. Obwohl die meisten alleinerziehenden Eltern einer Erwerbstätigkeit nachgehen, ist das Armutsrisiko insbesondere für Mütter besonders hoch – auch wenn der Anteil alleinerziehender Väter inzwischen gestiegen ist.
Allein erziehende Mütter und Väter leiden zudem unter erhöhtem Stress. Der chronische Stress äußert sich körperlich und psychisch. Alleinerziehende fühlen sich belastet, da sie meist alles allein stemmen: den Beruf, die Kinderbetreuung und die Organisation des Alltags. Das führt zu ständigem Zeitdruck.

Forderungen an die Politik

Um die Situation Alleinerziehender zu verbessern, fordert die Diakonie Hessen die Politik auf, Ideen auch in der Praxis umzusetzen. So hat Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, im Juni 2024 appelliert: „Wir brauchen eine verlässliche Infrastruktur und eine finanzielle Entlastung, die Alleinerziehende in allen Lebenslagen unterstützt. Auch der angekündigte Landesaktionsplan Armut sollte Alleinerziehende besonders in den Blick nehmen.“

Konkrete Hilfen und Unterstützung:

Außerdem bieten die evangelische Kirche und Diakonie mehrere Angebote, die alleinerziehende Familien unterstützen und begleiten:

Über die Einrichtungssuche lassen sich Hilfen für Erwachsene und Menschen in besonderen sozialen Situationen in ganz Deutschland finden.

Mit Menschlichkeit und Fachwissen setzen sich die Mitarbeitenden für Menschen in der Region in finanziell, sozial und gesundheitlich schwierigen Lebenslagen ein.

Für erschöpfte Mütter und Väter werden Kuren angeboten, welche die psychische und körperliche Gesundheit stärken. Neue Wege aus belastenden Strukturen werden entwickelt.

Alleinerziehende können unter finanziellen Druck geraten. Die Schuldnerberatungsstellen der Diakonie helfen in finanziell schwierigen Situationen.

In den Familienbildungsstätten in Hessen-Nassau sind Familien in all ihrer Vielfalt willkommen – also auch Alleinerziehende. Die Familienbildungsstätten bieten Kurse für das Leben mit Baby, zur Lebensgestaltung, zu Erziehungsthemen und vieles mehr. Zudem sind sie Orte der Begegnung mit Gleichgesinnten und des Austausches.

Kitas in der EKHN sind wichtige Lebens- und Lernorte für Kinder und ergänzen die Erziehungs- und Bildungsarbeit auch von alleinerziehenden Eltern.

Der Stiftungsfonds der Stiftung Diakonie Hessen steht auch Alleinerziehenden zur Seite, um ihnen den Alltag zu erleichtern. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Projekte zu fördern, die praktische Unterstützung bieten und ein Netzwerk des Austauschs und der Gemeinschaft schaffen.

Die Katharina-Zell-Stiftung fördert Projekte, die Frauen, Mädchen und Familien in ihrer Alltags- und Lebenskompetenz stärken. Zudem kann Hilfe bei der Überwindung von Krisen und Isolation ermöglicht werden. Die Stiftung wurde durch den Verband der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau errichtet. 

Das Ministerium informiert über Familienleistungen wie  das Kindergeld, den Unterhaltsvorschuss oder den Kinderzuschlag. Außerdem gibt es umfangreiche Tipps. Die Angebote tragen dazu bei, die finanzielle Situation für Alleinerziehende und ihre Kinder zu verbessern.