Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Eine Frau hält sich am Kopf, weil sie beim Kochen eine Zutat vergessen hat

© Getty Images, solstock, Bistum Limburg,

Vergesslichkeit kann auch durch Stress oder Depressionen verursacht werden - es muss nicht Demenz sein. Deshalb ist eine Untersuchung beim Arzt wichtig.

Was sind Anzeichen von Demenz?

veröffentlicht 20.09.2024

von Katharina Olschewski, RH

Manche beschleicht ein mulmiges Gefühl, wenn sie einen Termin vergessen haben: Ist das nur stressbedingte Vergesslichkeit oder schon Demenz? Tatsächlich weisen mehrere Anzeichen auf demenzieller Erkrankungen hin.

Was sind Anzeichen von Demenz?

Das Risiko an Demenz zu erkranken, steigt im höheren Alter an, mit über 90 Jahren sind rund 40 Prozent der Menschen von einer Demenz betroffen. Die Diagnose stellt Betroffene und ihre Angehörigen vor Herausforderungen, da die Symptome das tägliche Leben  beeinflussen. In der Frühphase der Krankheit bemerken Betroffene oft selbst Veränderungen der geistigen Fähigkeiten oder des Verhaltens. Meist fängt es harmlos an wie mit dem wiederholten Verlegen des Haustürschlüssels. Solche Situationen spielen Betroffene aber meist herunter, denn es fällt ihnen oft aus Angst schwer, sich die Erkrankung einzugestehen. Kirche und Diakonie ermutigen deshalb, das Leben mit Demenz nicht nur als Krankheit zu betrachten. Sie engagieren sich, um Strukturen zu entwickeln und zu unterstützen, die Menschen mit Demenz und ihre Begleiter fördern. Zudem sind sie bestrebt, ein inklusives Miteinander zu stärken.

Anzeichen von Demenz:

Die Entwicklung einer Demenz ist oft ein schleichender Prozess, dessen Symptome von den Betroffenen und ihrem sozialen Umfeld häufig nicht sofort klar zugeordnet werden können. Es ist jedoch wichtig, die frühen Anzeichen von Demenz zu erkennen, um rechtzeitig Unterstützung und Behandlung zu ermöglichen. 

Folgende Anzeichen können Zeichen einer beginnenden Demenz sein: 

  • Jemand verliert zunehmend die Fähigkeiten seines Kurzzeitgedächtnisses: An kürzlich Geschehenes kann er sich nicht mehr erinnern. 
  • Jemand hat Wortfindungsstörungen: Vor ihm steht ein Mensch, den er eigentlich gut kennt und ihm fällt der Name nicht mehr ein oder er kann Bezeichnungen für einen alltäglichen Gegenstand wie für eine Kaffeetasse nicht benennen. 
  • Alltägliche Tätigkeiten fallen zunehmend schwer. Jemand kann das, was er normalerweise immer konnte, nicht mehr ausüben: Sie oder er kann nicht mehr mit dem Fotoapparat umgehen, beim Backen vergisst sie oder er regelmäßig Zutaten oder der ehemalige Mechaniker weiß nicht mehr, wie er einfache Reparaturen am Fahrrad ausführen soll
  • Jemand entwickelt deutliche Persönlichkeitsveränderungen: Der Mensch ist traurig, hat Stimmungsschwankungen, wird aggressiv, verliert das Interesse an Hobbies und seiner Umgebung etc.
  • Jemand verläuft sich in bekannter Umgebung, weiß z. B. nicht mehr, wie er von der Bushaltestelle nach Hause kommt.
  • Verwechslungen und sonderbare Handlungsabläufe im Alltag kommen vor: Speiseeis landet nach dem Einkauf im Backofen, anstatt im Kühlschrank.

Nicht immer deuten diese Zeichen auf eine Demenzerkrankung hin, denn es gibt eine Reihe weiterer behandelbarer Erkrankungen, bei denen einige diese Symptome auch auftreten können. Betroffene sollten sich unbedingt an einen Facharzt oder eine Gedächtnisambulanz wenden, um eine diagnostische Klärung zu erhalten.

Quellen und Fachberatung:

  • Dagmar Jung, Diakonie Hessen
  • Christian Wiener, Altenseelsorger und Supervisor (DGfP)

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