Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Ein Holzkreuz und Ostereier

© gettyimages, kara gebhard

Ostern eröffnet eine neue Perspektive: Gott kann neues Leben schenken
  • Ostern

Was ist die christliche Bedeutung von Ostern?

veröffentlicht 11.03.2024

von Online-Redaktion der EKHN

An Ostern feiern Christinnen und Christen weltweit die Auferstehung Jesu. Aber wie können wir mit den Zweifeln an diesem Ereignis umgehen?

Ostern wird 2025 am 20. April 2025 (Ostersonntag) und 21. April 2025 (Ostermontag) gefeiert. Der Ostersonntag fällt ohnehin auf den sonntäglichern Feiertag und somit gilt der Ostermontag bundesweit ausdrücklich als gesetzlicher Feiertag.

Was wird an Ostern gefeiert?

Viele freuen sich darauf, bewusst eine genussvolle Zeit mit der Familie zu verbringen und Eier zu färben. Da sich in einem befruchteten Ei neues Leben entwickeln kann, führt es sinnbildlich zur ursprünglichen Bedeutung des Osterfestes: An Ostern feiern Christinnen und Christen weltweit die  Auferstehung Jesu. Der Glaube daran schenkt vielen die Hoffnung, dass Gottes Kraft zu neuem Leben stärker ist als der Tod. Das Wort "Ostern" leitet sich vom gallo-fränkischen Begriff "Austro" ab, was Morgenröte bedeutet.

Was berichtet die Bibel über Auferstehung?

Dabei beziehen sie sich auf die überlieferte Worte der Evangelisten und Apostel in der Bibel. Zuvor haben sie über die Lebengeschichte Jesu berichtet, der Menschen geheilt und in Gleichnissen über das Reich Gottes gesprochen hat. Doch dann wurde verraten, gefangen genommen, verhört und am Kreuz hingerichtet - ohne dass er etwas Unrechtes getan hätte. An sein Leiden erinnert der Karfreitag. Schließlich berichtet der Evangelist Matthäus von einer Begebenheit zwei Tage nach dem Tod Jesu: Drei Frauen sind zum Grab Jesu gegangen – und fanden es leer vor. Sein Leichnam war verschwunden. Ein Mann mit weißem Gewand erklärte ihnen: „Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.“ (Mk 16,6)

Sonne scheint in eine leere Felsenhöhle

© by Lutz Neumeier – NEUMEdIER.de / fundus-medien.de

Der Evangelist Markus erzählt die Auferstehung Jesu so: "Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. 2 Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging." Schließlich heißt es: "Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. 6 Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier." (Markus 16,1 ff)

Wie kann man mit Zweifeln an der Auferstehung umgehen?

Glaube an ein Leben nach dem Tod

Aufgrund der Überlieferungen glauben viele Christinnen und Christen daran, dass es ein Leben nach dem Tod gibt – nicht nur für Jesus. Allerdings tauchen immer wieder Zweifel an der Auferstehung auf.

Die Auferstehung ist das Symbol des Neuanfangs und der Befreiung nach der Erfahrung des Scheiterns.

Veit Dinkelaker

Einfache Antworten gibt es darauf nicht. „Es gibt nur Menschen, die von der Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod erfüllt waren, weil ihnen der auferstandene Christus erschienen ist. Sie haben dann versucht, dafür angemessene Worte zu finden“, erklärt Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN.

Hoffnung darauf, dass Gottes Kraft zum Leben stärker ist als der Tod

Seinem Verständnis nach schenke Gott nach dem Tod ein neues Leben ganz anderer Art. Es werde nicht bedroht sein von Krankheit, Schmerzen und Tod. Es könne nicht durch Gewalt zerstört werden. Das bedeute auch: „Gott sorgt für Gerechtigkeit. Wir können nicht sagen, wie Gott dies tut. Aber Gott setzt die Opfer ins Recht. So wie Gott Jesus, der Opfer menschlicher Gewalt geworden ist, aus dem Tod herausholt und erhöht – in einem neuen Leben“, so Volker Jung (vgl. 1. Korinther 15,42-44). Menschen könnten nur hoffen und glauben, dass Gottes Kraft zum Leben stärker ist als der Tod. Diese Hoffnung habe Jesus Christus gelebt und im wahrsten Sinn des Wortes verkörpert – mit seinem Leben, mit seinem Tod und mit seiner Auferstehung.

Die Begegnung mit dem Auferstandenen ist jeden Moment möglich, auch in Zukunft: in jeder Begegnung mit einem Menschen. Sei bereit!

Veit Dinkelaker

Die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod und das Leben im Hier und Jetzt gehören laut Volker Jung fest zusammen. Der Kirchenpräsident erklärt: „Der Glaube daran, dass das Leben, das Gott schenkt, größer ist als das, was wir hier erleben, gibt mir immer wieder die Kraft. Es gibt mir Kraft, nicht zu verzweifeln, auch wenn der Tod mitten ins Leben einbricht.“

Entstehung und Geschichte des Osterfestes

Ostern ist das älteste gemeinsame Fest der Christenheit. Gefeiert wird die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nach seiner Kreuzigung. Das Osterfest feiert den Sieg des Lebens über den Tod. In der frühen Christenheit fanden oft Taufen an diesem Tag statt.

Der Termin

Im Jahr 325 legte das Konzil von Nicäa den Ostertermin fest: Der Ostersonntag folgt auf den ersten Vollmond im Frühling. Der frühestmögliche Termin ist damit der 22. März und der späteste der 25. April. Aber es sind unterschiedliche Kalender in Gebrauch. Die orthodoxen Kirchen, die sich nach dem alten Julianischen Kalender richten, feiern daher an einem anderenTag als die übrigen Kirchen.

Verbindung zwischen Ostern und Passah

Weil die Auferstehung Jesu auf das jüdische Passahfest fiel, gibt es Parallelen zwischen Ostern und Passah. Wichtige Elemente des Passahfestes finden sich auch in der christlichen Symbolik. Etwa das Osterlamm. Im Passahfest erinnert es an die Lämmer, die geschlachtet wurden, bevor das Volk Israel aus Ägypten befreit wurde. Im christlichen Osterfest wird das Lamm zum Symbol für Jesus, der sein Leben gibt, um die Menschen von der Macht der Sünde zu befreien.

Der Name

Die Herkunft des Namens „Ostern“ für das Auferstehungsfest bleibt ein Rätsel. Möglicherweise leitet sich der Name aus alten Bezeichnungen für die Morgenröte oder eine Frühlingsgottheit ab. Jedenfalls zeigt sich auch hier: Unser heutiges Osterfest hat viele Gebräuche aufgenommen, die ursprünglich nicht christlich oder jüdisch waren. Dazu zählen auch die Ostereier und der Osterhase.

Die Zitate von Veit Dinkelaker entstammen der Impulspost "Lichtblick Ostern".

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