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Konrad II. - zum König gekrönt im Alten Dom St. Johannis
veröffentlicht 08.10.2024
von Dr. Lisa Niemeyer
Einst wurde in einer heute evangelischen Kirche ein König gekrönt: Konrad II. Der Alte Dom in Mainz war der Ort für dieses besondere Ereignis. Bis in die Gegenwart ist Konrad II bekannt durch seine enorme Kraft - seine herausgehobene Position stellt aber auch die Frage nach dem Umgang mit Macht.
Im Alte Dom in Mainz wurde im Jahr 1024 ein besonderes Ereignis gefeiert: Konrad II. wurde im Alten Dom St. Johannis zum König der Deutschen gekrönt. Zu diesem Zeitpunkt war er gerade 34 Jahre alt. Die Krönung gilt als ein zentrales Ereignis der europäischen Geschichte. Bis heute ist die Erinnerung daran ein guter Anlass, den Bogen zu spannen von der Erhebung eines Einzelnen zum deutschen König damals bis in die Gegenwart, in der es um die besondere Würde aller Menschen geht.
Wer war Konrad II.?
Konrad II (um 990 – 1039) ist der erste Salier, deutscher König und Kaiser dreier Reiche. Er stammt aus einer alten adeligen Familie vom Mittelrhein, der Vater aber stirbt früh und der kleine Cuno, wie man ihn zunächst nennt, wächst ohne nennenswerte Bildung auf.
Entscheidend für seine Erfolge ist die Frau an seiner Seite: Gisela. Sie wird seine wichtigste Beraterin und Reisegefährtin, vermittelt politisch so erfolgreich, dass Burgund Teil der römisch-deutschen Königsherrschaft wird. Konrad II. ist etwa 34 Jahre alt, als er 1024 in Mainz zum König der Deutschen gekrönt wird. 1027 wird er zusammen mit seiner Königin vom Papst in Rom zum Kaiser der Römer gekrönt und beherrscht bald drei Reiche: Deutschland, Italien und Burgund. Als virtuoser Politiker versteht es Konrad, sein Reich zu stärken und zu erweitern.
Er wird als eindrucksvolle Erscheinung beschrieben, groß, „voll (kriegerischer) Kraft und ebenmäßiger Gestalt“. Seine enormen Kräfte werden immer wieder rühmend hervorgehoben. So soll er lange
Strecken bei eisiger Kälte und ohne größere Pausen geritten und in Schlachten seine Gegner „bis zur Hüfte im Schlamm“ erfolgreich besiegt haben.
Alter Dom als historischer Ort
Nach dem Abschluss von archäologischer Grabung und Bausicherung haben die Feierlichkeiten im Jahr 2024 rund um die Erinnerung an die Krönung Konrads II. gezeigt, zeigt wie der Alte Dom als historischer Ort für viele Zielgruppen erschlossen und mit anderen Kulturinstitutionen der Stadt vernetzt werden kann. Der gegenwärtige Blick auf die Geschichte des Ortes macht deutlich: „Herkunft und Zukunft gehören zusammen. Erst recht im 2000jährigen Mainz“, so Dekan Andreas Klodt: „Tausend Jahre – das ist für Menschen eine unvorstellbar lange Zeit. Aber eine Kirche ist nicht irgendein Haus. Eine Kirche ist Gottes Haus. Und die Bibel ist der Meinung, dass bei Gott tausend Jahre wie ein einzelner Tag sind.“
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