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Geschichte des Alten Doms St. Johannis wird lebendig
veröffentlicht 10.04.2024
von Online-Redaktion der EKHN
Kirche St. Johannis in Mainz steht auf geschichtsträchtigem Boden: Römer, frühchristliche Baumeister, Könige und ein Erzbischof haben hier gewirkt. Daran erinnern ein neues Buch, das Festprogramm "Die Krönung" und eine Webdoku.
Die Kirche St. Johannis in Mainz ist eine der ältesten erhaltenen christlichen Kirchen nördlich der Alpen und nach dem Trierer Dom die älteste Bischofskirche Deutschlands. Hier lässt sich für annähernd zwei Jahrtausende menschliches Wirken nachweisen, davon die meiste Zeit in christlichem Sinne. Einen anschaulichen Einblick in die Geschichte der Kirche und archäologische Grabungen geben ein neues Buch, das Veranstaltungsprogramm "Die Krönung" und eine Webdoku.
Das Areal des Alten Doms St. Johannis - ein Fenster in die Vergangenheit
Die Grabung vor Ort wird im Laufe des Jahres 2024 beendet werden, derzeit werden die Funde wissenschaftlich ausgewertet.
Kirche St. Johannis steht auf geschichtsträchtigem Boden. Das Fenster in die Vergangenheit haben Archäologen hat seit 2013 mit umfangreichen Grabungen im Alten Dom geöffnet. Die Archäologinnen und Archäologen fanden Reste eines römischen Jupiterheiligtums sowie eine römische Großarchitektur aus der erste Hälfte des 2. Jahrhunderts. Auch römische Haarnadeln, mittelalterliche Münzen sowie einen Christuskopf wurden entdeckt. Der erste Kirchenbau, die Kathedrale St. Martin, wie St. Johannis zunächst hieß, kann frühestens auf das 5. oder 6. Jahrhundert datiert werden. Zudem konnten das erste Taufhaus in Mainz und eine alte Krypta freigelegt werden. Um 1000 wurde die Kathedrale dann neu gebaut. Die rasch errichtete Kirche wurde für Königskrönungen genutzt und für die Bestattung eines Erzbischofs, nicht zuletzt deshalb, weil sich die Weihe des Neuen Doms verzögerte. 2019 wurde der Sarkophag des Erzbischofs Erkanbald entdeckt. Daraus wurde geschlossen, dass St. Johannis die erste Bischofskirche in Mainz war. Heute ist die Kirche Heimat einer lebendigen evangelischen Innenstadtgemeinde und der Johanniskantorei.
Buch präsentiert Ergebnisse der Ausgrabung
Die wissenschaftliche Publikation "Das Grab von Erzbischof Erkanbald (†1021)" fasst die neuesten Erkenntnisse der Grabungen im Alten Dom zusammen. Forschungsleiter Dr. Guido Faccani hat das Buch herausgegeben. Es beleuchtet Fragen und Ergebnisse rund um den entdeckten Sarkophag und Erzbischof Erkanbald. Er war der erste Mainzer Erzbischof, der sich in der Bischofskirche bestatten ließ. Die Kirche und die Lage seiner Bestattung darin werden ebenso vorgestellt wie seine liturgische Gewandung. Ausführungen zu den historischen Fakten seiner Person runden die vorläufige Darstellung der Befunde ab.
Guido Faccani (Hrsg.), Das Grab von Erzbischof Erkanbald (†1021). Erforschung einer Sarkophagbestattung in der ehemaligen Mainzer Kathedrale St. Johannis. Schnell und Steiner Verlag. Mainz 2024.
1000 Jahre Krönung von Konrad II.
Ein besonderer Moment, der sich im Alten Dom zu Mainz ereignet hat, wird in diesem Jahr wieder lebendig: Im Jahr 1024 wurde der deutsche König (und spätere römische Kaiser) Konrad II. im Alten Dom St. Johannis gekrönt. Dies war ein zentrales Ereignis der europäischen Geschichte. 2024 jährt sich das Ereignis zum 1000. Mal. Aus diesem Anlass zeigen viele Veranstaltungen, wie der Alte Dom als historischer Ort für viele Menschen erschlossen werden kann.
Webdoku „Der Alte Dom zu Mainz“
Die Funde und deren Bedeutung veranschaulicht eine Webdoku mit Fotos, Texten und Videos. Zudem können Besucherinnen und Besucher dort einen Blick in die Geschichte werfen, sich über Grabungsergebnisse und die Baugeschichte informieren. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, die gesamte archäologische Ausgrabung selbst nachzuvollziehen und sich immer wieder über aktuelle Entwicklungen zu informieren. So findet man dort Videos, die den Weg eines Fundstücks genauso nachverfolgen, wie die zahlreichen Mitarbeiter des Projekts vorstellen und die Meilensteine der Grabung nacherleben lassen. Die Regisseurin, Filmemacherin und Produzentin Susanne Stenner sowie Antje Bollmann haben die Webdoku erstellt. Antje Bollmann ist freischaffende Fernsehjournalistin, Regisseurin und Redakteurin.
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