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Biblelettering: Gottes Wort in seiner Schönheit gestalten
veröffentlicht 02.01.2024
von Online-Redaktion der EKHN
Die ruhige Zeit zwischen den Jahren lädt dazu ein, sich intensiv und kreativ auf Worte der Bibel einzulassen - wie beispielsweise auf die Jahreslosung oder biblische Segensworte. Beim Biblelettering lassen sie sich ganz persönlich gestalten.
Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr lädt dazu ein, sich mit dem Biblelettering vertraut zu machen, hier geht es um die Kunst der schönen Buchstaben. So lassen sich beispielsweise die biblischen Worte der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe" (1. Korinther 16,14) gestalten.
Das Biblelettering ist eng mit dem Handlettering verwandt, das in den letzten Jahren seinen Platz in der DIY-Welt erobert hat. Pfarrer Andreas Goetze erklärt: "Beim Biblelettering geht es darum, sich Zeit zu nehmen, ein biblisches Wort schön und mit innerer Muße zu schreiben. Darauf kann sich jede und jeder innerlich einlassen, muss dazu kein professioneller Kalligraph sein." Mit der schönen Weise des Schreibens, was das griechische Wort „Kalligraphie“ bedeutet, klingt das geschriebene Wort viel tiefer nach.
„"Ich kann auf diese Weise auch mit Gott in Berührung kommen."“
Pfarrer Dr. Andreas Goetze
Pfarrer Goetze beschreibt: "Biblische Worte können mich so noch einmal ganz besonders berühren – und ich kann auf diese Weise auch mit Gott in Berührung kommen." Neben der Jahreslosung eigenen sich weiter biblische Sprüche für das Biblelettering:
- biblische Segensworte
- Bibelsprüche über das Unterwegssein
- der eigene Taufspruch
- der eigene Konfirmationsspruch
- der gemeinsame Trauspruch
Die achtsam geschriebene Bibelworte können beispielsweise in einem Bilderrahmen an der Zimmerwand die Atmosphäre zu Hause mitprägen. Das Video zeigt erste Schritte für den Start.
Video: Einstieg ins Biblelettering
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Handlettering-Basics für das Biblelettering
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Bedeutung der Kalligraphie im Christentum
Die Kunst des schönen Schreiben hat eine lange Tradition. So ist die Kalligraphie in der Kulturgeschichte überall dort bedeutsam, wo das Abschreiben heiliger Texte selbst ein spiritueller, ja sakraler Vorgang ist. Auch im Christentum war die Kalligraphie von unschätzbarer Bedeutung.
In Klöstern wurden Kopien der Bibel erstellt und im Mittelalter entwickelten sich sogenannte Schreibstuben (Skriptorien). In den Skriptorien enstanden prächtige Handschriften, weil sich die Mönche in geistlicher Übung der Kunst des Schönschreibens hingaben. Kalligraphien haben demnach eine liturgische, künstlerische, ästhetische, kulturelle und theologische Bedeutung: So etwa traditionell im Judentum, aber auch im Christentum und insbesondere im Islam. Die Kunst der Kalligraphie unterstreicht auf besondere Weise die Bedeutung der Rezitation der Schrift. Gottes Wort ist nicht einfach nur Text, sondern ein Klangkörper, der wahrgenommen, aufgenommen, gehört und in seiner Schönheit geschaut werden will.
Von der mündlichen Überlieferung zur „Musik für die Augen“
Dazu muss man wissen: Eine Heilige Schrift, ob Tora, Bibel oder Koran, war und ist zunächst einmal ein Hörbuch, das gilt besonders in der Region, in der sie entstanden sind: im Großraum Syrien zwischen Mittelmeer und Zweistromland. Heilige Texte wurden und werden laut vorgetragen, rezitiert im Gottesdienst. Den Rhythmus, die Schönheit eines Rezitations-Textes, deren Lautmalerisches bereits gehört worden ist, besonders ästhetisch vor Augen zu malen, bestimmt entsprechend die Kunst der Kalligraphie. Die Rezitation wird so noch einmal aufgenommen als „Musik für die Augen“.
Quellen
- Pfarrer Dr. Andreas Goetze
- Clarissa Weber
- Pfarrerin Alrun Kopelke: Meditativ mit Farbe, In: Impuls Gemeinde - Spiritualität leben 1/2022
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