© EKHN / fundus.media
Wie kondolieren bei einer Todesnachricht?
veröffentlicht 25.10.2023
von Hans Genthe
Bei einer Todesnachricht zu reagieren ist wichtig. Dabei kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an und eine angemessene Form.
Wie reagiere ich auf eine Todesnachricht?
Eine erste Reaktion
Wenn du der verstorbenen Person oder der Famile nahe gestanden bist, ob privat oder beruflich, solltest du reagieren. Du hast vieleicht eine Anzeige in der Zeitung gesehen oder eine persönliche Trauerkarte erhalten. Oder eine Nachbarin hat es dir gesagt. Kurz nach dem Tod kommt es zunächst nicht auf den Umfang deiner Reaktion an, sondern auf den richtigen Ton in kurzer Zeit.
- eine kurze Nachricht im Messenger, ein Kärtchen im Briefschlitz ...
- Benenne dein eigenes Bedauern, gib keine Ratschläge
- Ob ein Anruf passt, musst du abschätzen. Denk daran, dass die Familie jetzt vieles regeln muss und wenig Zeit hat.
Rund um die Trauerfeier
Gehst du zur Trauerfeier, ist das allein schon ein starkes Zeichen deiner Anteilnahme.
- Du reichst den nächsten Angehörigen die Hand, sagst ein Wort der Anteilname
- Du wirfst wie die anderen etwas Erde ins Grab, oder eine Blume
- In besonderen Fällen bestellst du einen Kranz mit einem Band und den Namen deiner Familie
Ausfühliche Reaktionen
Hast du eine Traueranzeige erhalten, beantwortest du diese meist bald nach der Beerdigung. Achte darauf, ob die Trauerfamilie ein christliches Symbol oder einen Bibelspruch verwendet hat. Dann tu das auch, oder geh darauf ein. Deine Antwort kann kurz oder lang sein. Konzentriere dich in deiner Antwort auf dich, wie dich dieser Tod bewegt, was du mit dem Verstorbenen erlebt hast. Sei zurückhaltend mit Ratschlägen oder mit Sätzen wie: Ich weiß, wie es Euch jetzt geht. Weißt du es wirklich? Bleib ganz bei dir.
Hier ein paar Beispiele für kürzere Antworten, die du aber auch als Textbaustein für einen längeren Brief nehmen kannst.
Liebe/r …
mit dieser Karte und dem kleinen Text, den wir dafür ausgesucht haben, möchten wir zeigen, dass wir an Euch denken. Wir wissen, dass Ihr betet. Wir tun das auch.
Seid von Herzen gegrüßt
Liebe/r …
gestern erhielten wir die Nachricht vom Tod Eures Vaters.
Wir haben dann abends noch lange zusammengesessen und an ihn und an Euch gedacht. Er war ja eher ein stiller Mann. Wir freuten uns immer, wenn er vorbei kam und uns etwas aus seinem Garten brachte: frische Erdbeeren, einen Salatkopf, eine Tüte mit Äpfeln oder Kartoffeln. Er hat gerne geteilt. Die Erinnerung an ihn ist uns kostbar. …
Mit großer Anteilnahme grüßen wir Euch
Liebe/r Angehörige von Frau M.,
aus der Zeitung haben wir erfahren, dass unsere Nachbarin Frau M. in der letzten Woche verstorben ist. Wir waren einander nicht eng verbunden. Aber wir begegneten uns hier und da, wenn sie am offenen Fenster saß oder auf dem Gehweg ein paar Schritte versuchte. Sie gehörte für uns dazu. Das wollten wir Ihnen gerne schreiben.
Mit anteilnehmenden, freundlichen Grüßen
Liebe E.,
nun hat es Th. geschafft. Die letzten Monate waren so schwer für ihn. Und für Dich auch! Ich weiß, er fehlt Dir unendlich; und, dass er nicht mehr greifbar da ist, tut so weh. Aber es gab doch keinen anderen Weg… Verzeih', vielleicht rede ich dummes Zeug in Deinen Ohren. Ich will Dir so gerne sagen, dass ich Dir und Euch Beiden verbunden bin und bleibe.
Gott behüte Euch
...
ich sitze hier und weiß nicht, was ich schreiben soll. Jedes Wort fühlt sich falsch an. Vielleicht nur dies: Ich denke an Euch. Ich bete für Euch. Mein Herz tut auch weh.
Ich wünsche Euch und uns allen – Shalom, Frieden.
Das könnte dich auch interessieren
Trauerkultur pflegen am Ewigkeitssonntag oder Totensonntag
Für alle, die einen lieben Menschen verloren haben, ist der Ewigkeitssonntag eine Möglichkeit, sich mit der eigenen Trauer auseinanderzusetzen. An diesem Tag werden die Namen der Verstorbenen des letzten Jahres in evangelischen Gottesdiensten verlesen.