Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Hand, die eine Papiertaube mit Kreuz hält

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Taube - Heiliger Geist - Geburtstag der Kirche: Pfingsten zeigt, wie das zusammenpasst.
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Welche Bedeutung hat Pfingsten?

veröffentlicht 16.05.2024

von Rita Haering

In einer Gesellschaft, die Individualismus hochhält, während gleichzeitig viele Menschen von Einsamkeit betroffen sind, zeigt Pfingsten: Die transformative Kraft des Heiligen Geistes kann unterschiedlichste Menschen zu einer Gemeinschaft zusammenbringen.

Auf das lange Pfingstwochenende rund um den 19. und 20. Mai 2024 freuen sich viele, oft steht ein Ausflug auf dem Programm. Gegenwärtig gilt der Pfingstmontag als gesetzlicher Feiertag, viele haben dann arbeitsfrei. Der Pfingstsonntag gilt nur als einfacher Feiertag.

Wo Liebe sich ausbreitet und stärker wird, da wirkt Gottes Geist.

Ulrike Scherf

Der Grund weshalb Christinnen und Christen bis heute Pfingsten feiern, ist das wundersame Erlebnis der Apostel (Anhänger Jesu) vor rund 2.000 Jahren. Die Apostel haben Menschen in unterschiedlichsten Sprachen so von Jesus erzählt, dass sie tausende Zuhörerinnen und Zuhörer damit berührt haben. Die Ereignisse sind in der Apostelgeschichte der Bibel überliefert. Mit Pfingsten sind somit zwei wichtige Ereignisse verknüpft:

  • das Geschenk des Heiligen Geistes, der die Apostel zu neuer Sprachfähigkeit inspiriert hatte. Durch sein Wirken waren die unterschiedlichsten Menschen durch die gemeinsam gehörte Botschaft zu einer Gemeinschaft verbunden. Ein gemeinsamer "Spirit" ist entstanden.
  • der Gründungstag der Kirche. Denn viele Menschen ließen sich überzeugen und schließlich taufen. Dadurch entstand die erste christliche Gemeinschaft. 

Die Idee von Pfingsten

Die Pfingstgeschichte zeigt, wie Gott niedergeschlagene Menschen stärkt und zu einer großen Gemeinschaft miteinander verbindet. So wird aus einzelnen, ganz unterschiedlichen Menschen, die glauben, eine Kirche, eine Gemeinschaft.

Der Geist Gottes ermöglicht eine ganz besondere Gemeinschaft, die offen für alle ist und niemanden ausschließt. Allen wird der gleiche Zugang ermöglicht: Jung und alt, Mann und Frau, arm und reich.

Ulrike Scherf

Der Heilige Geist kann Menschen ermutigen, ihre Herzen, Ohren und Münder öffnen und sie in die Gemeinschaft führen. Die Botschaft ist: Du bist nicht allein, wir gehören zusammen. Das ist ein Grund zu feiern. 

Der Begriff

Der Name "Pfingsten" entstand aus der Bezeichnung der griechisch sprechenden Juden für ihr Erntefest. Sie nannten es "pentekosté", was sinngmäß "am fünfzigsten Tag" bedeutet. Heute fällt das Pfingstfest auf den 50. Tag nach Ostern. Der griechische Name entwickelte sich über den gotischen Begriff "paintekuste" und den mittelhochdeutschen Ausdruck "pfingesten" schließlich zu seiner heutigen Bezeichnung.

epd-Video: Warum feiern wir Pfingsten?

Über die Wortbedeutung hinaus zeigt das Video, was es mit dem christlichen Pfingstfest auf sich hat. Es zeigt auch anschaulich, wie man sich das Wirken des Heiligen Geistes vorstellen kann.

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Ursprung: jüdisches Fest zur Weizenernte

Ursprünglich fand dieses jüdische Fest, mit dem die Weizenernte eingeläutet wurde, 50 Tage nach dem Pessah-Fest statt. Nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahr 70 n. Chr änderte sich die Bedeutung: An diesem Tag gedachten die Juden der alljährlichen Erneuerung des Bundes Israels mit Gott.

Bund Gottes wird auf Menschheit ausgeweitet

Da die Apostelgeschichte ebenfalls in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts geschrieben wurde, ist es möglich, dass der Autor inhaltlich den neuen Sinngehalt des Festes aufgriff: Das Pfingstwunder weitet den Bund Gottes mit seinem Volk auf die gesamte Menschheit aus.

Der Evangelist Lukas beschreibt, dass an Pfingsten die Apostel vom heiligen Geist inspiriert wurden und sie die Fähigkeit erhielten, Menschen mit unterschiedlicher Muttersprache von den Taten Gottes zu berichten. Somit wurde der Grundstein für die Mission gelegt. 

Pfingsten

© gettyimages, sedmak

Pfingst-Szene in der Saint Anastasia Kirche in Verona

Gründung der Kirche

Petrus begeisterte die Zuhörer mit der Botschaft Jesu soweit, dass sich 3000 Menschen taufen ließen. Somit gründete sich an Pfingsten die erste christliche Gemeinschaft, der Tag wurde zum Geburtstag der Kirche.

Das christliche Pfingstfest

Die Christen feierten den fünfzigsten Tag nach Ostern als Abschluss der Osterzeit. Nachgewiesen ist, dass Pfingsten sich ab dem 4. Jahrhundert zu einem eigenen Fest entwickelte. Die frühe Kirche stellte die Aussendung des heiligen Geistes in den Mittelpunkt.

Quellen:

  • Die Bibel nach Martin Luther, 2017
  • Ulrike Scherf, Stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN
  • Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN
  • MMR der EKHN

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