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Das Pfingstereignis wird in der Apostelgeschichte der Bibel überliefert. Sie zählt zu den eher späten Texten, die um 90 bis 100 n. Chr. entstanden sind. Die Apostelgeschichte erzählt von Geschehnissen, die wahrscheinlich 50 bis 30 Jahre zuvor stattgefunden haben. Heute geht man davon aus, dass das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte vom gleichen Verfasser stammen.
Was bisher geschah
Vor dem Pfingstereignis wurde in den vier Evangelien der Bibel von Jesu Geburt, seinem Wirken sowie seinem Tod und seiner Auferstehung erzählt. Im Anschluss daran beginnt die Apostelgeschichte. Sie zeigt, wie Jesus ein letztes Mal seine Anhängerinnen und Anhänger (Apostel) trifft. Er prophezeit ihnen, dass sie den Heiligen Geist empfangen und Jesu Wirken bezeugen werden. Dann wird geschildert, wie Jesu seine Apostel und diese Erde verlässt und „zum Himmel fuhr“, um bei Gott zu sein.
Wie soll es ohne Jesus weitergehen?
Die Menschen, die oft mit Jesus zusammen waren, haben jetzt ihre Leitfigur verloren. Das Ende der irdischen Gemeinschaft mit Jesus ist eingetreten, aber der Beginn einer neuen Zeit steht bevor. Die Frage ist, wie es weitergehen soll. In der biblischen Apostegeschichte wird beschrieben, wie sich die Apostel in einem Haus in Jerusalem treffen. Zunächst losen sie eine Person aus, die das Amt des Judas übernehmen soll. Er hatte Jesus an die Römer für Geld verraten. Das Los fällt auf Matthias, der dadurch das Apostelamt erhält (Apg.1,15 ff).
Das Pfingstwunder
Auch am Pfingsttag, ursprünglich ein jüdisches Erntedankfest, treffen sich die Apostel in Jerusalem. Menschen aus den unterschiedlichsten Regionen wie Ägypten, Asien, Rom oder dem heutigen Irak sind zu dem Fest in die Stadt gekommen. Diesmal verläuft das Treffen der Apostel ungewöhnlich: „ein Brausen vom Himmel“ erfüllte das Haus, in dem sie saßen und es „erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer.“ So beschreibt der biblische Verfasser, wie die Anwesenden durch den Heiligen Geist erfüllt wurden. Damit traf auch die Ankündigung Jesu ein, die er ihnen kurz vor seiner Himmelfahrt mit auf den Weg gegeben hatte. Den Aposteln ging buchstäblich ein Licht auf, plötzlich kannten sie ihre neue Berufung, sie wussten was zu tun ist. Voller Begeisterung waren die Apostel Feuer und Flamme für ihre neue Aufgabe: Sie erzählten den vielen Menschen mit unterschiedlichsten Muttersprachen, was sie mit Jesus erlebt hatten.
Der Heilige Geist gab ihnen ein, dass sie die Worte so aussprachen, dass sie die Menschen erreichten. Die Zuhörerinnen und Zuhörer konnten sie in ihrer je eigenen Sprache verstehen. Ein Wunder!
Klarer Geist statt vernebelnder Alkoholrausch
Aber einige aus der Menschenmenge hatten eine ganz eigene Erklärung für das Ereignis: Sie mutmaßten, dass die Apostel betrunken seien! Das Missverständnis klärt Petrus sogleich mit einer Rede auf, in der er die großen Zusammenhänge zwischen den Ankündigungen in den Büchern des ersten biblischen Testaments und dem Leben, Sterben und der Auferstehung Jesu erläutert. Dabei beschreibt er auch das Wesen Jesu: „Jesus von Nazareth, von Gott unter euch ausgewiesen durch Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat.“ Petrus erklärt schließlich das Pfingstwunder so: Jesus selbst hat den Heiligen Geist durch Gott empfangen, den er nun ausgegossen habe (Apg.2,14-36).
Die erste Gemeinde
Petrus erreichte die Herzen der Menschen. Sie wollten von ihm wissen, was sie nun tun sollten. Er empfahl ihnen Buße zu tun, sich im Namen Christi taufen zu lassen, damit sie den Heiligen Geist empfangen. Petrus überzeugte die Menschen: 3.000 von ihnen ließen sich taufen. Sie bildeten mit den Aposteln die erste christliche Gemeinschaft. Dieses Ereignis gilt als Gründung der christlichen Kirche. Die Mitglieder verkaufen ihren Besitz, teilen den Erlös und praktizieren gemeinsam ihren Glauben (Apg 2,37-2,47).
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