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Christoph Siebert ist neuer künstlerischer Leiter des Bachchor Mainz
veröffentlicht 29.10.2024
von Caroline Schröder
Der Bachchor Mainz hat einen neuen künstlerischen Leiter: Christoph Siebert (59), profilierter Chordirigent und Hochschullehrer, übernimmt das traditionsreiche Ensemble zum 1. Januar 2025.
In der knapp 70-jährigen Geschichte des Bachchor Mainz ist Siebert erst der dritte künstlerische Leiter und folgt auf Ralf Otto, der den Bachchor Mainz in der Nachfolge seines Gründers Diethard Hellmann von 1986 bis 2023 leitete. Wie seine Vorgänger wird Siebert auch das Bachorchester Mainz leiten.
Christoph Siebert studierte Kirchenmusik mit Hauptfach Orgel bei Edgar Krapp sowie Chorleitung bei Wolfgang Schäfer an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/M. Im Anschluss setzte er seine Studien bei Sir John Eliot Gardiner in London fort. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Musikhochschule Frankfurt am Main ist er künstlerischer Leiter des Kölner Bach-Vereins. Er arbeitet regelmäßig mit renommierten Ensembles wie dem Collegium Vocale Gent, dem Deutschen Kammerchor, dem Freiburger Barockorchester oder der Deutschen Kammerphilharmonie zusammen.
1996 gründete Siebert das auf historischen Instrumenten spielende Nassauische Barockorchester, das sich inzwischen als concerto classico frankfurt neben barocken oratorischen Projekten der stilgerechten Wiedergabe des klassischen sinfonischen Repertoires widmet. In seiner Arbeit mit diesem und anderen Ensembles kann Siebert auf ein breitgefächertes Repertoire und zahlreiche oratorische, sinfonische und A-Cappella Konzerte sowie zahlreiche Rundfunkproduktionen zurückblicken. Mit dem Offenbacher Vokalensemble Prophet war er 1999 Kulturpreisträger der Stadt Offenbach, mit dem Kammerchor Cantemus Bensheim Preisträger beim Hessischen Chorwettbewerb 2001.
„Ich freue mich sehr auf diese neue große Aufgabe hier an der Mainzer Christuskirche. Der Bachchor Mainz blickt nicht nur auf eine sehr starke Historie mit zwei herausragenden Musikerpersönlichkeiten zurück, sondern ist auch ein sehr dynamische Chorgemeinschaft auf musikalisch ausgesprochen hohem Niveau“, erklärt Christoph Siebert.
„Das Votum des Chores und des musikalischen Expertengremiums war am Ende eindeutig. Mit Christoph Siebert haben wir eine Dirigentenpersönlichkeit für die Leitung von Bachchor und Bachorchester gewinnen können, mit der wir gemeinsam neue Wege in der musikalischen Arbeit auf höchstem Niveau beschreiten können“, sagt Thomas Wagner, Vorsitzender des Mainzer Bachvereins.
„Mit Christoph Siebert übernimmt ein außerordentlich profilierter und engagierter Dirigent die künstlerische Leitung des Bachchores. Ich freue mich sehr über die Entscheidung und bin überzeugt, dass der Bachchor Mainz mit dem Bachorchester Mainz unter seiner Leitung nun weiter mit Professionalität und Leidenschaft geistlich stärkend und musikalisch anspruchsvoll konzertieren wird“, so Melanie Beiner, Oberkirchenrätin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). „Sehr herzlichen danken möchte ich Tristan Meister und Martin Winkler. Sie haben die Leitung des Bachchores in der Zeit nach dem Ausscheiden von Ralf Otto mit großem Engagement und hoher Zuverlässigkeit stellvertretend übernommen und dafür gesorgt, dass das bewährte Konzertprogramm aufrechterhalten werden konnte“, so Beiner.
Über den Bachchor
Der Bachchor Mainz wurde 1955 von Diethard Hellmann gegründet. Hellmann, der den Chor 30 Jahre lang leitete, profilierte das Ensemble rasch und entwickelte es mit zahlreichen Rundfunk- und Tonträger-Einspielungen zu einem der bedeutenden Bachchöre Deutschlands. Hellmanns Nachfolger Ralf Otto erweiterte seit seiner Berufung im Jahr 1986 das Programmspektrum des Ensembles kontinuierlich bis hin zur zeitgenössischen Musik mit z.T. viel beachteten Uraufführungen. Zugleich etablierte er sowohl im Bachchor- wie im Bachorchester Mainz die historisch informierte Aufführungspraxis. Der Bachchor Mainz ist regelmäßig bei bedeutenden Festivals und Konzerthäusern zu Gast – so verbinden ihn künstlerische Partnerschaften unter anderem mit dem Rheingau Musik Festival, der Alten Oper Frankfurt, dem Thomanerchor Leipzig, dem Mosel Musikfestival und den Weilburger Schlosskonzerten. Die Attraktivität und Qualität des Ensembles wird darüber hinaus durch die Zusammenarbeit mit Gastdirigenten wie Riccardo Chailly, Sylvain Cambreling, Peter Eötvös, Michael Gielen, Eliahu Inbal, Philippe Jordan, Georges Prêtre, Franz Welser-Möst oder Peter Schreier dokumentiert. Unter der Ägide Ralf Ottos, der das Ensemble bis 2023 leitete, entstanden zahlreiche preisgekrönte Aufnahmen, darunter zuletzt bei Naxos von J.S.Bach die Johannes- und die Matthäus-Passion sowie das Weihnachtsoratorium. Die breite und positive Resonanz in der Fach- und Tagespresse bestätigte den hohen Rang dieser Einspielungen in einem dichten internationalen Konkurrenzumfeld. Nach Ralf Otto führten die beiden Dirigenten Tristan Meister und Martin Wagner den Chor erfolgreich durch die Interimszeit 2023/24.
Das Bachorchester Mainz setzt sich aus Berufsmusikern aus ganz Europa zusammen. Als Partner des Bachchores Mainz hat es sich seit seiner Gründung in den 1960er Jahren als feste Größe im Konzertalltag etabliert, was sich auch in zahlreichen Rundfunk- und Tonträger-Produktionen niedergeschlagen hat. Inzwischen ist das Orchester seit vielen Jahren auf historische Aufführungspraxis mit Originalinstrumenten spezialisiert und musiziert sowohl Werke der Renaissance, des Barock und der Klassik bis hin zu Werken der Romantik und der zeitgenössischen Musik. Temperamentvolles Musizieren, Stilsicherheit und exquisite Besetzung an allen Pulten zeichnen diesen lebendigen und dynamischen Klangkörper aus und befähigen ihn in einzigartiger Weise zur Umsetzung der besonderen künstlerischen Intentionen seiner Dirigenten.
Über die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)
Zum Gebiet der EKHN gehören weite Teile von Mittel- und Südhessen mit dem Rhein-Main-Gebiet sowie ein Teil von Rheinland-Pfalz inklusive Mainz. Die EKHN zählt rund 1,3 Millionen Mitglieder. Kirchenpräsident ist Volker Jung, Präses der Kirchensynode ist Birgit Pfeiffer. Wie alle evangelischen Kirchen ist die EKHN getragen nicht nur vom Engagement der rund 20.000 Hauptamtlichen, sondern vor allem von den fast 60.000 Ehrenamtlichen, die sich in Kirchenvorständen, in der Gemeindearbeit und in spezialisierten Funktionen wie der Notfallseelsorge engagieren. Zur EKHN gehören zahlreiche Einrichtungen wie beispielsweise rund 600 Kindertagesstätten. Das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen ist darüber hinaus u.a. in der Regionalen Diakonie in Hessen und Nassau organisiert, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der EKHN. Die EKHN hat lutherische und reformierte, liberale und pietistische Traditionen. Diese geistliche und gesellschaftliche Vielfalt gibt der EKHN ihr besonderes Profil. Weitere Informationen gibt es im Profil der EKHN.
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