© Matthias Dembski / Peter Bongard
Gemeinsam singen - singen im Chor!
veröffentlicht 17.10.2023
von Traudi Schlitt
Allein singen unter der Dusche mag ja ganz schön sein, aber so richtig gut wird es im Chor. Und am besten wird es im Kirchenchor, denn:
„Wer singt, betet doppelt“
Kirchenvater Augustin
Dass sich Singen positiv auf die Gesundheit auswirkt, ist allseits bekannt: Es stärkt die Herzfrequenz und das Immunsystem. Und es macht glücklich, denn es setzt Wohlfühlhormone frei und baut Stresshormone ab.
Umso besser, dass fast jede Kirchengemeinde oder zumindest jeder Nachbarschaftsraum zum gemeinsamen Singen einlädt – und das in vielen Varianten! Das Angebot an evangelischen Kirchenchören ist riesig und bietet Möglichkeiten für Kleine und Große, Alte und Junge und Saison-Sänger:innen.
Dabei wird ein vielfältiges musikalisches Spektrum abgedeckt:
- barocke Musik
- klassische Musik, romanische Musik
- Spirituals und Gospel
- Neues Geistliches Lied
- meditative Taizé-Gesänge
- Musicals
- Volkslieder
- Jazz, Pop, Folk
Auch die Auswahl an Chören lässt sich sehen:
- Kantoreien
- Singkreise
- Jugendchöre
- Seniorenchöre
- Männer-, Frauen oder gemischte Chöre
- Bachchöre
- Gospelchöre
- Kammerchöre
- Kinderchöre
- Projektchöre
Wer wissen will, was im eigenen Umfeld angeboten wird, schaut sich am besten bei der Kirchengemeinde um – oder fragt direkt einen Sänger oder eine Sängerin. Aber auch der Chorverband der EKHN hat viele Chöre aufgeführt:
Positive Auswirkungen
Singen im Chor stärkt die Gemeinschaft, ist günstig und schafft ein gemeinsames Erfolgserlebnis bei Auftritten im Gottesdienst oder Konzerten. Singen im Kirchenchor stärkt die Verbindung zur Kirche und zur Gemeinde vor Ort.
Und wer wenig Zeit hat oder reinschnuppern will, probiert es beim Projektchor. Dort gibt es stets neuen Input, neue Mitsänger:innen, neue Konzerte und dann vielleicht ein neues Projekt – wenn man mag.
Kinderchöre fördern Begeisterung für Musik
Kinderchöre ebnen den Jüngsten den Weg in die Musik! Nicht nur die großen Stars haben hier angefangen, sondern viele Menschen, die der gemeinsame Gesang durchs Leben begleitet.
Singen als Ausdruck des Glaubens
Gesang ist auch eine Möglichkeit, seinem Glauben Ausdruck zu verleihen und Gott zu ehren, wie bereits Kirchenvater Augustin festgestellt hat. Mit vielen Kirchenlieder wenden sich die Menschen in der Gemeinde direkt an Gott. Kein Wunder: Bereits in den ältesten Teilen erzählt die Bibel vom Singen. So singt die Prophetin Mirjam nach der Rettung der Israeliten am Roten Meer ihren Dank: „Lasst uns dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan.“ (Mose 15,21). Im neuen Testament singt Maria: „Meine Seele erhebt den Herren und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes.“ (Lk 1,46 ff). Und so war der Gesang auch in frühen christlichen Gemeinden ein wichtiges Element, wie Plinius an Kaiser Trajan ca. 110 n.Chr. schreibt: „Sie singen Lieder auf Christus als Gott.“ Die freudige Lobpreisung Gottes und der Dank für seine Taten haben viele Kirchenlieder aufgenommen. Ein beträchtlicher Teil davon steht nicht nur in ausgewiesener Chorliteratur, sondern auch in den evangelischen Gesangbüchern. Zum evangelischen Liedgut gehören aber auch Stücke, die Trauer, Schmerz und Verzweiflung ausdrücken. Der Reformator Martin Luther hat wichtige Lieder beigesteuert. Zu den großen Komponisten geistlicher Chorwerke zählen Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach. Passionsoratorien gehören beispielsweise zu den großen musikalischen Schätzen geistlicher Musik. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts bereichern Spirituals und Gospelstücke der afroamerikanischen Kultur das christliche Liedgut. Immer wieder wird der christliche Liederschatz um weitere Stilrichtungen wie Taizé-Gesängen oder Neuem Geistlichen Lied ergänzt.
Quellen
VELKD: Erwachsenenkatechismus
scinexx: Singen im Chor stärkt das Immunsystem 05. 04 2016
scinexx: Gemeinsames Singen bringt das Herz in den Gleichtakt 09.07 2013
Deutsche ApothekerZeitung: Immunabwehr – Singen ist gesund, 08.02.2004
Online-Redaktion der EKHN
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