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Kirchenpräsidentin Christiane Tietz bei Gedenkgottediensten für Franziskus in Mainz und Limburg
veröffentlicht 26.04.2025
von Pressestelle der EKHN
Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der EKHN, würdigte das Engagement des verstorbenen Papstes Franziskus als „bleibendes Vermächtnis für die gesamte christliche Gemeinschaft“. Sie nahm an Gedekgottesdiensten in Mainz und Limburg teil.
Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Christiane Tietz, hat den am 21. April 2025 verstorbenen Papst Franziskus „als demütigen und bescheidenen Kämpfer für Frieden und soziale Gerechtigkeit und als Vorbild für eine Ökumene des Handelns“ bezeichnet. Für Tietz sei dieses Engagement ein „bleibendes Vermächtnis für die gesamte christliche Gemeinschaft“.
Tietz in Mainz und Limburg
Christiane Tietz war am Samstagabend beim Requiem des Bistums Mainz für Papst Franziskus zu Gast. Sie nahm auch am Sonntag im Bistum Limburg an dem Gedenkgottesdienst für den Papst im Limburger Dom teil. Sie wollte damit ein ökumenisches Zeichen setzen.
Hoffnung auf gemeinsames Abendmahl
Bezüglich der Erwartungen an den neuen Papst äußerte Tietz sich auch gegenüber der Rhein-Zeitung. Tietz sagte dem Koblenzer Blatt am Wochenende, dass sie die Hoffnung habe, dass der neue Papst „den Weg von Franziskus fortsetzt“ und die Reformen in der katholischen Kirche weiter vorantreibt. Dies bedeute nicht, „dass die katholische Kirche so wird wie die evangelische“. Tietz empfände die unterschiedlichen Gottesdiensttraditionen zum Beispiel als große Bereicherung. Tietz: „Mein Wunsch wäre aber, dass wir beim gemeinsamen Abendmahl vorankommen.“
Papstwahl ist kein Wunschkonzert
Tietz sei auch beeindruckt davon, wie sich Papst Franziskus für die Armen und gesellschaftlich am Rand Stehenden eingesetzt habe, sagte sie in der Rhein-Zeitung. „Wenn Kirche in der Welt die frohe Botschaft von Gottes Liebe in Jesus Christus bezeugen will, geht das nur, wenn sie sich den Menschen zuwendet, sich gesellschaftlich engagiert und sich eben nicht in einen frommen Elfenbeinturm zurückzieht“, so Tietz. In diesem Sinne hoffe sie, „dass der neue Papst den Weg der Reformen fortsetzt und auch der Ökumene neue Impulse gibt". Auf die Frage, ob es für die evangelische Kirche einen Favoriten für das Amt des Papstes gibt, antwortete sie in der Rhein-Zeitung: „Eine Papstwahl ist kein Wunschkonzert. Man muss immer mit den Menschen leben und agieren, vor die Gott uns stellt.“
Synodales Denken in katholischer Kirche
Anlässlich des Todes von Papst Franziskus hatte sich Christiane Tietz bereits am 21. April geäußert. So bleibe sein Besuch auf der Insel Lampedusa von 2013 in unvergesslicher Erinnerung, der allen politisch Verantwortlichen deutlich machen sollte, wie eng Migration, Krieg, Unterdrückung und Flucht zusammenhängen. Tietz würdigte Franziskus auch als Impulsgeber von neuen Reformansätzen in der katholischen Weltkirche. So habe der verstorbene Papst theologische Anstöße des Zweiten Vatikanischen Konzils aufgenommen und dem synodalen Denken Raum verschafft.
Mit katholischen Geschwistern in Trauer verbunden
Nach Worten von Tietz blieben die evangelischen Christinnen und Christen in Hessen-Nassau nun auch in der Trauer über Franziskus in Gedanken und Gebeten „mit unseren römisch-katholischen Geschwistern verbunden“. Sie hatte ausdrücklich Bischof Georg Bätzing und Bischof Peter Kohlgraf in den benachbarten Bistümern der EKHN ihre Anteilnahme ausgesprochen. Tietz: „Möge Jorge Mario Bergoglio in Frieden ruhen, in der gemeinsamen Hoffnung auf das neue Leben, das in Jesus Christus Anfang und Grund hat.“
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