
© Michael Ränker
Dekanat Bergstraße: Neuer Pfarrer für Ökumene und Mission
veröffentlicht 14.05.2024
von Peter Bernecker
Der 62-jährige Hans-Jürgen Basteck verstärkt das Team des Evangelischen Dekanats Bergstraße als Pfarrer für Ökumene und Mission. In sein neues Amt eingeführt wurde der Seelsorger in einem Gottesdienst von Dekanin Sonja Mattes.
Hans Jürgen Basteck hat seine Arbeit als Pfarrer für Ökumene und Mission des Evangelischen Dekanats Bergstraße aufgenommen. Am Dienstag wurde der 62-Jährige in einem Gottesdienst im Heppenheimer Haus der Kirche offiziell von Dekanin Sonja Mattes in sein Amt eingeführt. Der Seelsorger ist Nachfolger des Ende 2023 in den Ruhestand verabschiedeten Tilman Pape. Basteck arbeitet mit halber Stelle für das Dekanat, mit einer weiteren halben Stelle ist er Gemeindepfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Stockstadt am Rhein.
„Wir freuen uns auf einen neuen Kollegen und Boten Gottes in unserem Team“, hieß Pfarrerin Mattes ihren Kollegen auch im Namen ihrer Stellvertreterin Silke Bienhaus und von Präses Ute Gölz herzlich willkommen und stellte seinen Dienstantritt unter Gottes Zusage „Siehe, ich bin bei dir und behüte dich überall, wohin du auch gehst“. In guter Tradition von Arno Kreh, ihrem Vorgänger im Dekane-Amt und ebenfalls Teilnehmer an der Amtseinführung, überreichte sie Hans Jürgen Basteck einen hölzernen Engel aus der Regentropfenwerkstatt der Evangelischen Kirchengemeinde Hofheim.
Gemeinsamkeiten herausarbeiten
„Wir sind auf dieser Welt nicht alleine unterwegs“, rief Pfarrer Basteck der Gottesdienstgemeinde im Haus der Kirche in seiner anschließenden Predigt zu und stellte – gewissermaßen auch als Antrittsrede – die Bedeutung der Ökumene im Speziellen, aber auch die von Kirche im Allgemeinen in den Mittelpunkt. Nicht zuletzt mit Blick auf die Aufrechterhaltung der Demokratie brauche es Institutionen, „die zum Leben in Frieden und Freiheit anleiten“. Den Kirchen komme dabei eine unverzichtbare Rolle zu. Mit Blick auf die Ökumene wiederum gelte es nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten.
Im Namen des Dekanatssynodalvorstands wurde Basteck von DSV-Mitglied Annette Schneider mit der Jahreslosung „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ herzlich willkommen geheißen und zum geschwisterlichen Miteinander eingeladen. Als Geschenk überreichte sie ein Buch der Gorxheimer Pfarrerin und Autorin Vera-Sabine Winkler mit dem vielsagenden Titel „Furchtlos über die Meere ziehen“.
In den Reigen der Grußworte reihte sich auch Pfarrer Thomas Meurer, Leiter des Katholischen Pastoralraumes Heppenheim, ein. Die Basteck’sche Predigt zum Thema Ökumene sei für ihn ein „bewegender Moment“ gewesen: „Wir sollen einander nicht vergessen und wir sollen auch nicht vergessen, wozu wir in die Welt gesendet wurden.“ Mit Blick auf die schwindende Bedeutung von Religiosität im Leben der Menschen „ist es unsere Aufgabe, Jesus Christus zu bezeugen“. Meurer: „Wir sind es den Menschen schuldig, ihnen zumindest das Angebot zu machen.“ Als Geschenk hatte Meurer eine Kerze mitgebracht, die der Namensgeberin der im Rahmen des „Pastoralen Weges“ neu zu gründenden Katholischen Pfarrei Heppenheim gewidmet ist: Sie wird den Namen der heiliggesprochenen, deutsch-amerikanische Ordensschwester Marianne Cope (1838 bis 1818) tragen, die in Heppenheim geboren wurde.
Danke für seinen Einsatz als Vakanzvertretung im Ried-Teil des Dekanats sagte Pfarrerin Johanna Gotzmann, die Basteck auch für seine neue Aufgabe als Pfarrer für Ökumene und Mission alles Gute wünschte. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Dekanatsjugendreferent Bruno Ehret am E-Piano.
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