Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Orgel mit Pfeifen und Verzierungen

© KG Oberes Ohmtal

Die Elemente an der Orgel in Ober-Ohmen verweisen auf den fränkisch-hessischen Barock

Orgel des Monats April 2024 steht in Ober-Ohmen

veröffentlicht 15.04.2024

von Caroline Schröder

Mehr Strahlkraft für historisches Bernhard-Instrument.

Zwei Manuale, 23 Register, 216 Jahre – die Orgel in der evangelischen Kirche im hessischen Ober-Ohmen hat Einiges vorzuweisen. Sie ist die „Orgel des Monats April 2024“. 6.000 Euro stellt die diesen Titel vergebende Stiftung Orgelklang, die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründet wurde, für die Sanierung des Instruments zur Verfügung.

Dass die Orgel mit dem Prospekt im fränkisch-hessischen Barock renoviert werden muss, steht außer Frage. Zwar ist sie noch spielbar, „aber sie hat nicht den Klang, den sie verdient“, sagt Pfarrer Markus Witznick. Der Zeitpunkt der Sanierung ist noch offen. Nach der Vergabe des Auftrags braucht der gewählte Orgelbauer Zeit: Windkanäle und Magazinbalg, Windladen, Spielanlage und Trakturen, das Pfeifenwerk – alle wichtigen Bestandteile des Instruments müssen instandgesetzt werden. Und die Intonation am Ende soll einen Klang hervorbringen, der dem der originalen Orgel so nah wie möglich kommt. Gut 282.000 Euro sind für dafür veranschlagt.

Erbaut wurde die Orgel in Ober-Ohmen 1809 von Johann Hartmann Bernhard in Romrod. Er gilt als der prominenteste Vertreter einer Dynastie im mainfränkisch-hessischen Orgelbau. Gründer der Werkstatt in Romrod war Bernhards Vater; von Bernhards sechs Kindern führten einige Söhne das Handwerk weiter. Rund 120 Orgelneu- oder umbauten werden der Familie zugerechnet.

Auch wenn die Renovierung des Instruments in Ober-Ohmen noch nicht begonnen hat, kommen Spenden dafür schon jetzt zusammen. „Wir haben eine 1,20 Meter große Orgelpfeife in der Kirche aufgestellt, in die Spenden eingeworfen werden können“, berichtet Markus Witznick. Pfeifenpatenschaften sind geplant, ebenso eine Benefiz-Konzertreihe. Der Pfarrer geht fest davon aus, dass sich die Strahlkraft der Bernhard-Orgel in die Region hinein deutlich verstärken wird. „Das Instrument hat einen großen Wert für uns“, sagt er stellvertretend für die Gemeinde, „und wir wollen wieder zeigen, wofür es geschaffen wurde“.

Hintergrund:

Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. In diesem Jahr fördert sie 17 Projekte in einem Gesamtumfang von 60.000 Euro (bzw. 70.600 Euro inkl. Projektspenden). Seit 2010 hat sie 281 Förderzusagen mehr als 1,5 Millionen Euro gegeben (bzw. fast 2,3 Millionen Euro inkl. Projektspenden).

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