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Goldene Konfirmation: Erinnerungen wecken
veröffentlicht 30.09.2023
von Hans Genthe, red
Die Konfirmation ist für viele Menschen ein Ereignis für das ganze Leben. 50 Jahre später sehen sich viele zur Goldenen Konfirmation wieder. Die Vorfreude begleitet eine Checkliste zur Vorbereitung des Treffens.
Die Konfirmation ist für viele Menschen ein Ereignis für das ganze Leben. 50 Jahre später sehen sich manche zur Goldenen Konfirmation wieder. Wie bei einem Klassentreffen werden alte Erinnerungen wach. Damals war die Konfirmation noch der große Schritt von der Kindheit ins Erwachsenenalter.
Wiedersehen mit damaligen Mitkonfirmand:innen
Heute haben die Gold-Konfirmandinnen und -Konfirmanden bis zuletzt gespannt auf ihre Mitkonfirmandinnen und Mitkonfirmanden gewartet. Viele haben sie jahrzehntelang nicht gesehen. Aber der Kreis ist kleiner geworden. Einige leben nicht mehr und viele sind umgezogen. Manche sind aus der Kirche ausgetreten und viele konnten nicht erreicht werden.
Der Gottesdienst zur goldenen Konfirmation
Viele Erinnerungen werden wach, wenn sie in die Kirche zum Gottesdienst zur goldenen Konfirmation einziehen und die alten Lieder singen. Während der Predigt erinnert die Pfarrerin oder der Pfarrer oft an die Höhepunkte und Erfolge des Lebens, aber auch an das Scheitern. Eine oder ein Kirchenvorsteher:in wird aus dem Evangelium lesen und das Abendmahl mitausteilen. Die Konfirmand:innen aus diesem Jahr sind vielleicht auch bei dem feierlichen Gottesdienst dabei.
In Erinnerungen schwelgen
Nach dem feierlichen Gottesienst tauschen sich die Jubilarinnen und Jubilare über ihre Erlebnisse aus. So erinnern sie sich beispielsweise noch an die Konfirmandenprüfung, bei der sie vor der Gemeinde abgefragt wurden. So mussten die damaligen Konfirmand:innen die zehn Gebote und Grundlagen des evangelischen Glaubens kennen.
Vielleicht treffen sie sich wieder, wenn sie die Eichen-Konfirmation feiern. So nennt man die Konfirmation nach 80 Jahren.
Checkliste
So können Sie sich auf den Tag der goldenen Konfirmation vorbereiten:
- Wo ist meine Konfirmationsurkunde?
- Kenne ich noch meinen Konfirmationsspruch?
- Wann und in welcher Gemeinde wurde ich konfirmiert?
- Habe ich eine Informationssperre bei der Meldestelle im Rathaus beantragt? (Dann findet mich die Gemeinde nicht)
- Möchte ich die Goldene Konfirmation am Ort meiner Konfirmation feiern? Oder einfach in dem Ort, an dem ich lebe?
- Bin ich noch Mitglied der evangelischen Kirche? (Wenn nicht, lohnt es sich den Pfarrer anzusprechen, denn die Taufe gilt auch nach dem Kirchenaustritt)
- Möchte ich bereits nach 25 Jahren an der silbernen Konfirmation teilnehmen?
- Wen kenne ich noch aus meiner Konfirmandengruppe? (und wir nehmen gemeinsam teil)
- Habe ich Wünsche für den Gottesdienst (z.B. Lieder oder gemeinsames Abendmahl)
- Wünsche ich ein gemeinsames Beisammensein nach dem Gottesdienst ?
Blick in die Geschichte
Die evangelische Konfirmation geht auf den in Straßburg wirkenden Reformator Martin Bucer zurück. Erstmals wurde sie 1539 in der hessischen Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung festgelegt. In einem Alter, in dem junge Leute ins Leben entlassen werden, sollten sie an ihre Taufe erinnert werden. Sie sollten über die „fürnemsten Stücke der christlichen Lehre“ geprüft werden und sich dazu bekennen. Dazu kamen Handauflegung, Fürbitte und Zulassung zum Abendmahl. Erinnerungsfeiern an die eigene Konfirmation entwickelten sich erst viel später.
Martin Luther selbst hatte die Firmung abgelehnt, da er über den Taufbefahl hinaus keinen Schriftbezug sah und er sie nicht zu den Sakramenten rechnete. Nach Luther bedurfte die Taufe keiner weiteren Ergänzung. Für ihn reichte es aus, die jungen Leute in den Katechismus einzuführen. Luther würde staunen, würde er sehen, wie in den meisten Gemeinden nicht nur konfirmiert wird, sondern auch das Gedächtnis einer feierlichen Handlung begangen wird, die gar kein Sakrament ist. Aber das Bedürfnis nach Vergewisserung und Bestätigung ist stark und wichtig im Leben.
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