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Doppik: Abarbeitung von Buchungsrückständen und Aufklärung kommen zügig voran
veröffentlicht 30.11.2023
von Volker Rahn
EKHN führt eine Innenrevision als Frühwarnsystem ein. Die Aufarbeitung des Projektes „Einführung Doppik“ bleibt im Blick.
Die Kirchenverwaltung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) kommt mit großen Schritten bei der Abarbeitung von Buchungsrückständen voran, die infolge der Umstellung auf die kaufmännische Abrechnung (Doppik) entstanden sind. Im April 2023 informierten EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung und Finanzdezernent Thorsten Hinte die Synode über gravierende Probleme bei der internen Zuordnung von Buchungs-Posten. Der zu hohe Anspruch, an der Schnittstelle zwischen Regionalverwaltungen und Gesamtkirche möglichst viele Details abzubilden, hatte die Computer-Software an ihre Grenzen gebracht. Außerdem kamen Arbeitserschwernisse während der Corona-Pandemie und Personalengpässe hinzu. Dies wird jetzt zügig bereinigt.
Über 70 Prozent des Datenbestands berichtigt
EKHN-Finanzdezernent Thorsten Hinte erklärte am Donnerstag (30. November 2023) vor der in Frankfurt am Main tagenden Synode, dass über 70 Prozent der Datenbestände inzwischen korrekt zugeordnet werden konnten. Die Kirchenverwaltung arbeitet dabei eng mit dem Rechnungsprüfungsamt zusammen. Bei acht von neun Regionalverwaltungen hätten die Buchungsrückstände bereits sehr weit analysiert werden können. Erste Ergebnisse zeigten, dass dabei nur geringe Restbestände offen blieben. Die technischen Programmschnittstellen liefen inzwischen fehlerfrei.
Verantwortung müssen alle übernehmen
Zudem hat sich nach Hintes Worten die Einschätzung bestätigt, „dass die Haushalte von Kirchengemeinden und Dekanaten nicht oder nur sehr geringfügig von den Schwierigkeiten bei den automatisierten Buchungen betroffen waren“. Gleichzeitig gebe es bislang keine Anzeichen für Unregelmäßigkeiten im externen Zahlungsverkehr. Aufgrund der technischen Komplexität rechnet Hinte aber damit, dass die vollständige Abarbeitung der aufgehäuften Buchungen noch bis mindestens weit ins kommende Jahr hinein dauern wird. Hinte appellierte an alle Beteiligten: „Verantwortung muss in allen Verwaltungen auf allen Ebenen wahrgenommen werden.“
Leiter der Kirchenverwaltung führt Innenrevision ein
Neben der Abarbeitung bisher aufgelaufener Buchungen ist auch die Aufarbeitung des Projektes „Einführung Doppik“ im Blick. Dazu hat die Kirchenleitung eine spezielle „Aufarbeitungskommission“ eingerichtet. Die Kommission hat ihre Arbeit aufgenommen. Der Leiter der Kirchenverwaltung, Lars Esterhaus, hat darüber hinaus externen wirtschaftsstrafrechtlichen Sachverstand und einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer zur Aufarbeitung hinzugezogen. Nach gegenwärtigem Erkenntnisstand liegen seinen Worten zufolge keine strafrechtlich-relevanten Tatbestände vor. Um eine bessere Steuerung komplexer Organisationseinheiten zu ermöglichen, hat der Leiter der Kirchenverwaltung zudem die Einrichtung einer Innenrevision als Frühwarnsystem auf den Weg gebracht. Diese solle die Leitungsebene künftig frühzeitig und umfassend mit Informationen versorgen, so Esterhaus.
Hintergrund: Doppik
2015 hatte die EKHN damit begonnen, Schritt für Schritt vom traditionellen kameralistischen System auf die moderne kaufmännische Buchführung (Doppik) umzustellen. Dadurch sollte mehr finanzielle Transparenz möglich werden. Allerdings war bei der komplizierten Umstellung zunächst eine Vielzahl von Buchungen über weite Strecken intern nicht richtig zugeordnet worden.
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