
© Peter Bongard
Gemeinsamer Aufruf der Kirchen in Hessen zur Bundestagswahl 2025
veröffentlicht 31.01.2025
von Volker Rahn
Die großen christlichen Kirchen in Hessen rufen gemeinsam zur Teilnahme an der Bundestagswahl 2025 auf. Unter dem Motto „Für alle. Mit Herz und Verstand“ setzen sie sich für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt ein und betonen die Bedeutung der Demokratie. Damit schließen sie sich einer Initiative an, die bereits von weiteren evangelischen Kirchen und Bistümern unterstützt wird.
„Wir setzen uns ein für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt. Wir setzen uns ein für Demokratie und gegen Extremismus. Wir setzen uns ein, dass Denken und Handeln auf das Wohl aller Menschen hin ausgerichtet sind. Kurz: Wir setzen uns dafür ein, Herz und Verstand zusammenzubringen, wenn wir gute Antworten auf komplexe Fragen finden wollen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) sowie der katholischen Bistümer Limburg, Mainz und Fulda.
Bekenntnis zur Demokratie
Mit ihrem Aufruf, die Demokratie zu stärken und sich an der anstehenden Bundestagswahl am 23. Februar 2025 zu beteiligen, schließen die hessischen Kirchen sich der bundesweiten ökumenischen Initiative „Für alle. Mit Herz und Verstand“ an, die bereits von weiteren Landeskirchen und Bistümern unterstützt wird. Die Initiative unterstreicht ihr Anliegen mit einer breiten Kampagne, die Social Media-Aktionen, Online-Formate, Plakate, Banner, Postkarten, Anstecker und eine Homepage umfasst. Das zentrale Logo zeigt ein (Wahl-)Kreuz in Verbindung mit dem Slogan „Für alle. Mit Herz und Verstand“ – als klares Bekenntnis zur Demokratie und als Aufruf, extremistischen Positionen entgegenzuwirken.
Populistische Positionen entlarven
Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), hebt hervor, dass die Kirchen mit dieser Aktion keine Wahlempfehlung geben, aber dazu aufrufen, die Wahlprogramme genau zu prüfen und zu hinterfragen. Tietz: „Es ist bei der bevorstehenden Bundestagswahl besonders wichtig, populistische Aussagen zu entlarven, die gegen die Menschenwürde und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft gerichtet sind. Als Kirchen sind wir dem christlichen Menschenbild verpflichtet: Alle Menschen haben die gleiche Würde und die gleichen Menschenrechte. Niemand wird ausgegrenzt oder mit pauschalen Vorurteilen abgewertet. In der Bibel ziehen sich Migrationserfahrungen wie ein roter Faden durch die Texte. Deshalb haben wir einen besonderen Blick für Menschen auf der Flucht und in Not. Vergessen wir nicht, dass Demokratie nicht einfach eine Frage von Mehrheiten ist, sondern von Menschenwürde, von Minderheitenschutz und der Verantwortung für den Zusammenhalt einer Gesellschaft.“
Veranstaltungshinweis
Unter dem Titel „Angefochtene Demokratie. Hilft nur noch beten?“ wird Christiane Tietz am 3. Februar um 19 Uhr in der Stadtkirche Darmstadt, Kirchstraße 11, einen Vortrag halten.
Mehr Informationen
fuer-alle.info
#FürAlle #MitHerzUndVerstand
Fotoangebot für Redaktionen
Alle leitenden Geistlichen in Hessen mit Kampagnenmotiv:
Download:
https://portal.ekhn.de/index.php/s/edjt2dXTacW2Nw4
Passwort: Bundestagswahl25!
Bildunterschrift:
Die Leitungen der Kirchen in Hessen rufen gemeinsam zur Teilnahme an der Bundestagswahl auf (v. l.): Dr. Thorsten Latzel (Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland), Bischof Prof. Dr. Peter Kohlgraf (Bistum Mainz), Prof. Dr. Christiane Tietz (Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau), Bischof Dr. Michael Gerber (Bistum Fulda), Bischöfin Prof. Dr. Beate Hofmann (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck) und Bischof Dr. Georg Bätzing (Bistum Limburg).
Foto: EKHN/Peter Bongard
Das könnte dich auch interessieren

Jugendliche nach der Konfirmation erreichen: Erste Ansätze für eine nachhaltige Kirchenbindung
Die neue Konfi-Studie zeigt: Jugendliche erleben die Konfi-Zeit meist positiv, doch danach sinkt die Kirchenbindung und das kann letztlich zum Kirchenaustritt führen. Welche Ansätze helfen, junge Menschen langfristig zu erreichen? Dabei könnten Treffen mit ehemaligen Konfis eine besondere Rolle spielen.

Entscheidung für Jugendkirchentagsmotto: „Mach laut. Mach bunt. Mach mit!“
Die Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau hat auf ihrer Vollversammlung das Motto für den Jugendkirchentag 2026 in Alsfeld gewählt. Es soll die Jugend ermutigen, die eigene Stimme zu erheben und die Gesellschaft mitzugestalten. Auch Kirchenpräsidentin Tietz begeistert sich dafür.

Frage des Monats: Wie können Jugendliche bei psychischen Belastungen unterstützt werden?
Fühlst du dich manchmal gestresst oder traurig? Viele junge Menschen stehen unter immensem Druck und kämpfen mit Erschöpfung, Depressionen, Ängsten, Essstörungen und Schlafproblemen. Maren Krauß von der evangelischen Jugend teilt wertvolle Empfehlungen, um Betroffene zu stärken und ihnen zu helfen, ihre Herausforderungen besser zu bewältigen.