© Ev. KG. Heppenh., Francesco Tuccio
Passion: Kreuz aus Planken gestrandeter Flüchtlingsboote
veröffentlicht 14.02.2024
von M. Ränker / Online-Redaktion der EKHN
Der Zimmermann und Künstler Francesco Tuccio ist in der Flüchtlingshilfe aktiv. Das Leid geflüchteter Menschen hat ihn tief berührt, aber auch ihre Funken Hoffnung. Das hat ihn dazu angeregt, Kreuze aus dem Holz der Flüchtlingsboote zu gestalten. Während der Passionszeit versammeln sich hier Menschen zu Andachten.
Ist Hoffnung in unseren Tagen ein geborstener, zerbrochener Traum, so wie die zerstörten Häuser in der Ukraine, in Israel und im Gaza-Streifen oder die in Stürmen geborstenen Flüchtlingsschiffe? Mit dieser Frage hat sich auch der Zimmermann, Künstler und in der Flüchtlingshilfe engagierte Francesco Tuccio auseinander gesetzt. Dabei hatte er die die Situation auf der italienischen Insel Lampedusa im Blick.
Lampedusa als Anlaufstelle für Geflüchtete
Die Insel, die zum Sinnbild des Flüchtlingselends geworden ist, gehört zu den wichtigsten Anlaufstellen aus Afrika fliehender Menschen, weil sie nur knapp 150 Kilometer vor der dortigen Küste liegt. Auf der Mittelmeerroute sind in den letzten 10 Jahren schätzungsweise 25.000 Menschen bei Fluchtversuchen ums Leben gekommen.
Leid und Hoffnung
„Es ist so traurig. Die Menschen kommen zerstört hier an, haben unbeschreibliches Leid hinter sich“, hatte Francesco Tuccio erlebt. Er blicke in so viele „erloschene müde Augen, in denen gleichzeitig noch ein Hoffnungsschimmer liegt“. Diese Erfahrung hat er künstlerisch ausgedrückt: Er hat schlichte Holzkreuze aus Schiffsplanken von Flüchtlingsbooten gestaltet, die an der Küste der italienischen Insel Lampedusa gestrandet sind.
Kreuz als Zeichen der Hoffnung
Aufgrund einer ökumenischen Initiative gibt es in Heppenheim seit 2017 ein „Kreuz von Lampedusa“. Während der Passionszeit sind Christinnen und Christen eingeladen, Andachten vor dem Lampedusa-Kreuz zu besuchen. Pfarrer Frank Sticksel schreibt dazu: „Jesus Christus hat sich allen menschlichen Elends angenommen. Sein Kreuz ist das Symbol dafür, dass Gott niemanden aus den Augen verliert. Es ist aber auch Zeichen für die nicht zerbrechende Hoffnung auf ein neues Leben.“
Die nächsten Andachts-Termine
Am 3. und 10. März finden dann die nächsten „Passion Hoffnung“-Andachten jeweils ab 18 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche in Heppenheim statt.