© Jutta Mosbach
Evangelische Gemeinden zeigen Flagge für Demokratie und Menschenwürde
veröffentlicht 29.03.2024
von Peter Bernecker
Vor rund 200 Gemeinden und Einrichtungen der EKHN wehen Banner für eine offene Gesellschaft.
Jetzt wehen sie endlich: Seit Montag den 25. März 2024 bezeugt ein großes, violettes Banner mit einem bunten Kreuz am Kirchturm der evangelischen Kirchengemeinde in Ober-Erlenbach den Standpunkt der evangelischen Kirchen: „Unser Kreuz hat alle Farben! Für Demokratie, Menschenwürde und eine offene Gesellschaft.“ Es sind zwei von rund 370 Bannern, die vor 200 Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen seit diesen Tagen sichtbar werden. Die Idee zur Aktion ging von Christoph Gerdes, Pfarrer der Gemeinde in Ober-Eschbach – Ober-Erlenbach aus. „Ich nehme wahr, dass an den Grundpfeilern der Demokratie gesägt wird“, sagt Pfarrer Christoph Gerdes. „Dem wollen wir als Gemeinden etwas entgegensetzen.
Das Flagge zeigen wirkt: Ein Teil der Gemeinde ist am Nachmittag vor dem Kirchturm zusammengekommen und sieht zu, wie die Banner angebracht werden. Die Hebebühne dazu kommt von Manitou Deutschland – eine kirchlich-gesellschaftliche Zusammenarbeit. „Wir stehen als Kirche und mit unserem Glauben für diese Werte“, so Christoph Gerdes. „Und wir wollen überzeugen und nicht ausgrenzen. Deshalb stehen wir „für“ etwas ein und nicht dagegen.“
Aus eins mach viele
Dass die Idee nicht nur auf einen Kirchturm beschränkt bleibt, ist der Vernetzung der Öffentlichkeitsabeauftragten in der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau zu verdanken. „Wir wollen den lauten Stimmen von ganz Rechtsaußen eine ebenso laute Stimme entgegensetzen – sichtbar und deutlich“, erklärt Jutta Mosbach, Öffentlichkeitsbeauftragte im Dekanat Hochtaunus. Der Bedarf war auch bei anderen Gemeinden da: „Wir haben dann gemeinsam den Slogan entwickelt und das Ganze größer ausgerollt.“ Unterstützung dazu kommt auch von der Kirchenleitung der EKHN in Darmstadt. So ist auch Kirchenpräsident Volker Jung begeistert, dass sich die Initiative einer Gemeinde auf dem gesamten Gebiet der EKHN ausbreitet: „Viele Menschen sehen mit großer Sorge auf rechtsextreme Gedanken. Zum Glück auch mit Trotz und Widerstand.“
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