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Dekanatsvisitationen
veröffentlicht 04.12.2023
von Peter Bernecker
Regelmäßig, etwa alle acht bis zehn Jahre, werden die Dekanate innerhalb der Landeskirche visitiert.
Besucht werden die kirchlichen Dienste und Einrichtungen in der Region, aber auch der Dekanatssynodalvorstand als zuständiges Leitungsgremien.
Bericht zur Visitation der Klinikseelsorge in Erbach im Odenwald
Visitation, abgeleitet vom lateinischen Wort für Besuch, hat im kirchlichen Bereich eine lange Tradition. Schon in der Bibel wird berichtet von gegenseitigen Besuchen als Zeichen des christlichen Anteilnehmens: sehen, wie es dem anderen geht, seine Freude ebenso wie auch seine Sorgen und Nöte teilen. Genau das ist auch der Hintergrund der von der jeweiligen Propstei organisierten Visitation, die in unseren Tagen stattfindet und die momentan den kirchlichen Einrichtungen im Bereich des Evangelischen Dekanats Odenwald gilt. Als erste stand die Stelle Altenheim-, Krankenhaus- und Hospizseelsorge an; Pfarrerin Sabine Färber-Awischus leistet seit rund fünf Jahren im Umfang einer halben Stelle Klinikseelsorge am Erbacher Kreiskrankenhaus.
Zu der Besuchskommission zählten die Starkenburger Pröpstin Karin Held, der Visitationsbeauftragte Pfarrer Dr. Frank Löwe, Dekan Stephan Arras sowie die Bergsträßer Krankenhausseelsorgerin Pfarrerin Silke Bienhaus. Ihnen vermittelte Sabine Färber-Awischus bei einer Führung über das Gelände einen Eindruck auch vom Außenbereich der Klinik und des angegliederten Altenheimes, von geplanten Neubauten und Umstrukturierungen.
Auch ärztliche, kaufmännische und pflegerische Klinikleitung gaben Rückmeldungen. Deutlich wurde eine große Wertschätzung für die von Pfarrerin Färber-Awischus geleistete Arbeit, zu der zum einen ein herausragendes Projekt wie die Neugestaltung der Krankenhauskapelle gehört; zum anderen ist es auch die sensible Aufmerksamkeit im Klinikalltag, die der Seelsorgerin rückgemeldet wurden.
Stefanie Bartmann etwa berichtete für den Pflegebereich, wie hilfreich die Seelsorge zum Beispiel bei schwerwiegenden Diagnosen zur Seite stehe. Geschäftsführer Andreas Schwab hob die Tatsache hervor, dass die Pfarrerin nicht nur nach den Patienten sehe, sondern auch nach den Mitarbeitern. Auch als Dozentin in der Pflegeausbildung ist Färber-Awischus tätig, so beispielsweise für den Bereich Ethik.
Zu dem Besuch bei Pfarrerin Färber-Awischus gehörte auch ein Gottesdienst in der Krankenhauskapelle, den vornehmlich ältere Menschen aus dem benachbarten Altenheim besuchen. Hier wurde deutlich, dass die Krankenhauspfarrerin mit Einfühlungsvermögen persönlich auf die Gottesdienstbesucher eingeht und ihnen auf sinnlich erfahrbare Weise das jeweilige Thema nahebringt.
Nach dem Krankenhaus werden im Rahmen der Visitation auch die Fach- und Profilstellen auf Dekanatsebene besucht, ebenso etwa das regionale Diakonische Werk, aber auch die Leitung des Katholischen Dekanats, um nur einige Beispiele zu nennen. Schließlich sind dann die einzelnen evangelischen Kirchengemeinden Besuchsziele, dies jedoch erst nach den Kirchenvorstandswahlen, die Ende April kommenden Jahres anstehen.
(Text: Bernhard Bergmann, September 2014)
Aus Anlass der Visitation des Dekanates Worms-Wonnegau war eine Besuchsgruppe unter der Leitung von Propst Dr. Klaus-Volker Schütz im Frühjahr 2015 zu Gast im Wormser Rathaus. Im Gedankenaustausch mit Oberbürgermeister Michael Kissel und Kulturkoordinator Volker Gallé über die vielfältigen Verbindungen zwischen Kirche und Stadt wurde von beiden Seiten das vertrauensvolle und unkomplizierte Miteinander gelobt. Fruchtbare Kooperationen gebe es etwa in den Bereichen Gedenk- und Erinnerungsarbeit, interkulturelle Projekte, Klinikum, Kirchenmusik oder der Stadtkirchenarbeit. Ein gemeinsamer Schwerpunkt sei die Vorbereitung auf die großen Reformationsjubiläen 2017 (500 Jahre Thesenanschlag) und 2021 (500 Jahre Wormser Reichstag), wozu auch Veranstaltungsreihen wie die Religionsgespräche gehören. Worms als Lutherstadt sei dadurch bundesweit stärker ins Bewusstsein gerückt.
Derartige Kontaktgespräche mit Menschen aus Politik und Gesellschaft sind üblich und runden das Bild, das bei der Visitation der regionalen kirchlichen Dienste und Einrichtungen gewonnen wird, ab.