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Gesetzliche Regelungen würden die Suizidprävention stärken

Diakonie dringt auf Suizidpräventionsgesetz

veröffentlicht 10.09.2024

von Rita Haering

Anlässlich des Welttages der Suizidprävention betont die Diakonie, dass ein Suizidpräventionsgesetz notwendig sei, um Menschenleben zu schützen.

Im letzten Jahr sind 10.300 Menschen durch Suizid gestorben. „Jeder Suizid ist einer zu viel, betont Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch anlässlich des Welttages der Suizidprävention 2024. Deshalb fordert die Diakonie einen verbindlichen gesetzlichen Rahmen zur Verhinderung von Suiziden. Laut Schuch habe die Diakonie Vorschläge für ein Suizidpräventionsgesetz gemacht. Nach Informationen von ärzteblatt.de soll der Entwurf für ein Suizidpräventionsgesetz noch in Arbeit sein. Der Plan ist, es noch in diesem Sommer vorzulegen. Dem Gesetzesvorhaben verleiht Diakonie-Präsident Schuch Nachdruck: „Wir halten das vom Bundestag geforderte Suizidpräventionsgesetz für einen notwendigen Schritt, um Menschenleben zu schützen und Suizidgedanken gar nicht erst entstehen zu lassen.“

Pläne einer Nationalen Suizidpräventionsstrategie vorgestellt

Anfang Mai 2024 hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bereits Pläne für eine Nationale Suizidpräventionsstrategie vorgestellt. Die künftigen Maßnahmen sollen umfassen: eine bessere Information über Hilfsangebote, die Etablierung einer Krisendienst-Notrufnummer, ein Telefon- und Online-Beratungsangebot, Schulungen für Fachkräfte im Gesundheitswesen sowie Maßnahmen zur Entstigmatisierung. Auf den Entwurf eines Suizidpräventionsgesetzes wird noch gewartet.

Gesetzlicher Rahmen soll Suizidprävention stärken

„Wenn Menschen sagen, dass sie nicht mehr leben wollen, sind wir alle gefordert. Es ist ein sehr ernst zunehmendes Alarmsignal für eine Krise, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint“, sagt Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch. In die Suizidprävention sind alle Personengruppen einzuschließen, insbesondere auch Kinder und Jugendliche, bei denen der Suizid die zweithäufigste Todesursache darstellt“, so der Diakonie-Präsident weiter.
Aus Sicht der Diakonie Deutschland muss Prävention früh ansetzen und viele Bereiche umfassen – von Schulen über Gemeinden und soziale Dienste bis hin zu digitalen Plattformen. Ein gesetzlicher Rahmen solle dazu beitragen, dass Maßnehmen gebündelt, finanziert und langfristig abgesichert werden können.

Hinweis

Wir berichten nur über Selbsttötungen, um mit den entsprechenden Informationen vorbeugend wirken zu können. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beraterinnen und Beratern rund um die Uhr, an jedem Tag im Jahr. Die Beratenden konnten schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Der Anruf bei der Telefonseelsorge ist kostenfrei. Zusätzlich bietet die Telefonseelsorge eine E-Mail- sowie eine Chat-Beratung an. 

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