Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Mann gibt Pflanze an einen anderen Menschen weiter

© Gettyimages, delmaine donson

Stiftungen können sich von Generation zu Generation weiterentwickeln
  • Spenden und Stiftungen

Stiftungen in der EKHN

veröffentlicht 21.09.2023

von Online-Redaktion der EKHN / Martin Reinel

Viele hilfreiche Projekte sind nur durch Stiftungen möglich. Deshalb gibt es in der EKHN zahlreiche Stiftungen, die soziale, kulturelle und kirchliche Aktivitäten ermöglichen. Zudem ermutigt die EKHN dazu, durch die Gründung einer Stiftung dauerhaft Gutes zu tun.

Stiftungen gibt es schon seit vielen Jahrhunderten, auch im kirchlichen Bereich. Zunächst von Adligen eingerichtet, entdeckten später vermehrt auch meist reichere Bürger und manche Bürgerinnen eine Stiftung als Chance, noch zu Lebzeiten und weit über den eigenen Tod hinaus die Gesellschaft im eigenen Sinne positiv zu verändern. Bei einer Stiftung „spendet“ jemand sein Vermögen und „bringt es in eine Stiftung ein“. Die Stiftung legt das Vermögen dann sicher und gewinnbringend an, die erwirtschafteten Überschüsse werden für einen gemeinnützigen, vorher bestimmten Zweck ausgegeben. Stiftungen sind vom Prinzip her für die Ewigkeit gedacht.

Stiftungen helfen mit ihren Zinsen

Viele gute Taten und Projekte sind nur durch die Zinserträge von Stiftungen möglich. So wird beispielsweise die Lebensqualität demenzkranker und sterbender Menschen verbessert oder man fördert evangelische Kirchengemeinden in Osteuropa, die dort eine Minderheit darstellen.

Ein interessantes Beispiel einer Stiftung gibt es in Gießen: Dort richtete im Jahr 1635 ein Antonius Wolff von Todenwart(h), damals Kanzler des Landgrafen Georg II von Hessen-Darmstadt, eine Stiftung zum Andenken an seine an der Pest verstorbenen Ehefrau Catharina ein. Aus dieser Stiftung wurden und werden gemeinsam von der Stadt und der Kirche jährlich Beträge von einigen Hundert Euro an soziale Projekte ausbezahlt. Denn die Erträge der Stiftung sollen „under Hausarme Leuht … zu gleichen theilen ausgetheilt“ werden. Das Vermächtnis von 1635 gilt: bis heute und zukünftig.

Stiftungen in der EKHN

In der EKHN gibt es eine vielfältige Stiftungslandschaft. Neben zahlreichen Gemeindestiftungen, die die diakonische und gemeindliche Arbeit vor Ort unterstützen, gibt es Stiftungen, die sich mit Kunst und Kultur, mit diakonischen Fragen, mit sozialem Engagement oder wichtigen kirchlichen Arbeitsbereichen beschäftigen. Beispiele:

Die EKHN-Stiftung ist die Kulturstiftung der EKHN. Sie fördert in evangelischer Verantwortung den Dialog von Kirche und Theologie mit Wirtschaft und Politik, Kunst und Bildung, sowie Wissenschaft und Technik. Sie unterstützt bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement und versteht ihre Arbeit als eine Ergänzung zum bestehenden Angebot der Evangelischen Kirche.

Seit 2004 unterstützt sie operativ und fördernd eigene Initiativen und Schülersymposien, aber auch Kooperationen mit unterschiedlichen Institutionen wie dem Städel, dem Literaturhaus und der Oper Frankfurt. Gleichzeitig werden private Initiativen und Projekte von Gemeinden gefördert.

Die Stiftung Diakonie sagt: "Sinn stiften ist unser Auftrag." Sie wurde 2005 gegründet und fördert Projekte diakonischer Arbeit in Hessen und Nassau und ist Trägerin verschiedener treuhänderischer Namensstiftungen.

Die Kinder und Jugendstiftung der EKHN unterstützt die kirchlich getragene und verantwortete Kinder- und Jugendarbeit in der EKHN auf Gemeinde- und Dekanatsebene nachhaltig und zukunftssicher.

Die Stiftung für das Leben setzt sich dafür ein, dass Mütter und Familien in schwierigen sozialen Lagen die Chance bekommen, für sich und ihr Kind bzw. ihre Kinder ein tragfähiges Leben aufzubauen. Dike Stiftung hilft in Einzelfällen und unterstützt Projekte für benachteiligte Familien mit Kindern.

Die Katharina-Zell-Stiftung wurde vom Verband der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau e.V. errichtet. Die Stiftung fördert Projekte, die Frauen, Mädchen und Familien in ihrer Alltags- und Lebenskompetenz stärken. Die Projekte sollen Menschen darin unterstützen, ihre Beziehungsfähigkeiten weiter zu entwickeln. Frauen und Mädchen wird so geholfen, den Einstieg in einen Beruf vorzubereiten, kommunikative Fähigkeiten zu trainieren und Fähigkeiten für die Familienpraxis zu entwickeln.

EKHN gibt guten Rat bei neuen Stiftungen

Die EKHN macht Menschen Mut dazu, durch Gründung einer Stiftung dauerhaft Gutes zu tun. Das Referat „Fundraising und Mitgliederorientierung in der Kirchenverwaltung und die kirchliche Stiftungsaufsicht informieren gerne über die Stiftungen der EKHN und in der EKHN und zeigen auf, wie man sie unterstützen kann. Außerdem gibt sie Empfehlungen und Tipps zur Stiftungsgründung.

Sachgebiet Fundraising und Mitgliederorientierung

Referentin Laura Gleichmann

Adresse anzeigen

Selbst Stifterin und Stifter werden

Die Errichtung einer Stiftung gibt Stifter:innen die Möglichkeit, Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen. Eine Stiftung eröffnet die Möglichkeit, langfristig Ziele und Projekte persönlichen Wünschen entsprechend zu verwirklichen und diese auf Dauer zu sichern. Stifter:innen unterstützen die Arbeit in Kirchengemeinden und bestimmen, welche Anliegen und Projekte gefördert werden. Sie tragen zur Wahrung und Weiterentwicklung einer christlich geprägten Gesellschaft bei, fördern kulturelle Anliegen und bieten Hilfe an, zum Beispiel bei Krisensituationen oder in sozialen Notlagen.

Finanzielle Anreize für Stifter

Durch steuerliche Anreize wird dieses Engagement vom Staat gezielt gefördert. Kirchliche Stiftungen sind in aller Regel gemeinnützig und genießen bestimmte Steuererleichterungen und -befreiungen. Sie sind berechtigt, zur Erfüllung ihrer Aufgaben Zustiftungen, Spenden und Schenkungen entgegenzunehmen und darüber Zuwendungsbestätigungen (Spendenbescheinigungen) auszustellen. Gemeinnützige Stiftungen sind von der Erbschaftssteuer befreit.

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