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Gaza: Erleichterung über Waffenruhe und Bitte um Spenden gegen den Hunger
veröffentlicht 17.01.2025
von Online-Redaktion der EKHN
Israel und die Hamas haben sich auf eine Waffenruhe und den Austausch palästinensischer Gefangener gegen israelische Geiseln geeinigt. Bis heute helfen die Partner der Diakonie Katastrophenhilfe durchgehend den notleidenden Menschen vor Ort – aber die Unterstützung muss dringend verstärkt werden. Denn die Mangel- und Unterernährung ist gravierend.
Nach der Waffenruhe wächst die Hoffnung. „Ein lange überfälliges Abkommen ist endlich zustande gekommen. Es gibt Geiseln die Freiheit zurück, die ihnen vor 15 Monaten auf brutalste Weise genommen wurde“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. Und das Abkommen gebe den fast zwei Millionen Menschen in Gaza endlich Hoffnung auf ein Ende des monatelangen Hungerns, immer neuer Vertreibungen und ständiger Angriffe. Martin Keßler hofft, dass die Waffenruhe ein dauerhaftes Ende des bewaffneten Konflikts einleitet.
Hilfe gegen den Hunger verstärken
Das Leid der Menschen vor Ort ist weiterhin unermesslich. Dabei haben Partner der Diakonie Katastrophenhilfe kurz nach Kriegsbeginn in Gaza durchgehend Hilfe geleistet. Sie haben Hilfsgüter verteilt und sanitäre Anlagen verbessert. Aufgrund des Krieges in Gaza konnte allerdings nicht die Unterstützung geleistet werden, die nötig gewesen wäre. „Viele Menschen in Gaza sind weiterhin mangelernährt und die Unterernährung bei Kindern ist akut. Wenn sich die Bedingungen verbessern und Hilfslieferungen ohne weiters möglich sind, würde sich diese Hungerkrise recht schnell beheben lassen“, erklärt Tommy Ramm, Pressesprecher der Diakonie Katastrophenhilfe. Dabei können Spenden helfen:
Unter dem Spenden-Stichwort "Nahost-Konflikt" werden unterstüzt:
- Hilfe für Notleitende in Gaza,
- Gemeindeküchen im Libanon,
- Medizinische Versorgung in Israel, vor allem für die Menschen, welche die gefährdeten Gebiete rund um Gaza nach dem Hamas-Überfall verlassen haben.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Nahost-Konflikt
Online-Spende
Vorhandene Hilfsmaßnahmen sollen intensiviert werden
Um die Zivilbevölkerung in Gaza ausreichend versorgen zu können, bedarf es des uneingeschränkten Zugangs von humanitären Helfern und robuster Sicherheitsgarantien. „Wenn diese Rahmenbedingungen gegeben sind, können wir Hilfsmaßnahmen mit unseren lokalen Partnern ausweiten, die sich derzeit auf Nahrungsmittellieferungen und Winterhilfepakete für geflüchtete Familien konzentrieren“, betont Keßler. Viele der geflüchteten Menschen leben in Strandnähe in löcherigen Zelten. Klebeband, Plastikplanen und Schnüre helfen dabei, die notdürftigen Behausungen einigermaßen winterfest zu machen – denn im Winter liegen die Temperaturen bei 5-10 °C am teilweise stürmischen östlichen Mittelmeer. Die Hilfe der Diakonie Katastrophenhilfe wird auch nach einem möglichen Ende des Krieges nötig sein: Ein großer Teil der Häuser ist zerstört, viele Menschen wurden mehrfach vertrieben. Was werden die Menschen vorfinden, wenn sie zurückkehren? Notwendig wird dann sein, die Grundversorgung zu unterstützen: bewohnbare Unterkünfte sowie die Wasser- und Stromversorgung.
Hier werden evangelische Spenden eingesetzt:
In Israel: Unterstützung der Traumatherapie
Am 7. Oktober 2023 töteten Mitglieder der Terrororganisation Hamas rund 1.200 Menschen in Israel, mehr als 240 wurden entführt. Das Massaker an Männern, Frauen und Kindern in Israel vor einem Jahr hat der Gewalt im Nahen Osten eine neue schreckliche Dimension verliehen. Unzählige Menschen in Israel leiden unter den traumatischen Erlebnissen und dem Verlust von Angehörigen. In Israel unterstützen die EKHN und die EKKW über den Jüdischen Nationalfonds ein Projekt zur Traumatherapie in der Region Sha‘ar HaNegev, das sich an Angehörige der Opfer des 7. Oktobers richtet. Dafür hatten die beiden Kirchen 40.000 Euro zur Verfügung gestellt.
In palästinensischen Regionen: Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung
Rund Millionen Menschen in Gaza weiterhin eingeschlossen: ohne ausreichend Nahrung, sichere Unterkünfte und eine funktionierende Gesundheitsversorgung. Täglich gehen die Kämpfe in Gaza weiter. Die Diakonie Katastrophenhilfe steht mit ihren lokalen Partnern den Betroffenen in ihrer Not zur Seite und hilft gemäß den humanitären Prinzipien neutral und einzig nach dem Maß der Not – auch in den palästinensischen Gebieten.
Libanon: Nahrung und Medizin für notleidende Menschen
Seit den Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Libanon sind zahlreiche Libanesinnen und Libanesen geflüchtet. Die Diakonie Katastrophenilfe hat der orthodoxen Partnerorganisation IOCC Libanon in einem ersten Schritt 50.000 Euro für Essensrationen bereitgestellt, um in den kommenden Wochen warme Mahlzeiten an Familien zu verteilen. Die Lebensmittellieferungen solle für aktive Suppenküchen im Land aufgestockt werden.
Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt auch Basisgesundheitsdienste, da die medizinische Versorgung seit Jahren vor dem Zusammenbruch steht.
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