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So ist Sonntag!
veröffentlicht 07.02.2024
von Impulspost-Redaktion der EKHN / ÖA
Unter dem Motto "So ist Sonntag!" zeigt die EKHN, wie wertvoll gemeinsame Zeiten für alle sind - in einer Gesellschaft, die immer mehr von einer Rund-um-die-Uhr-Mentalität geprägt ist.
Der Wandel in der Arbeitswelt und veränderte Einkaufsgewohnheiten haben auch Folgen für den Sonntag. Immer mehr Menschen müssen an dem eigentlich arbeitsfreien Tag ins Büro, Geschäft oder in die Fabrikhalle. So gerät der Sonntag unter Druck. Mit einer Aktion hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mit der Impulspost-Aktion "So ist Sonntag" im Herbst 2018 auf die grundlegende Bedeutung des Sonntags aufmerksam gemacht. Bis heute möchte sie mit ihrer Haltung ein gesellschaftliches Zeichen setzen.
Gemeinsame Zeiten für alle schützen
Ziel der EKHN ist es zu zeigen, wie wertvoll gemeinsame Zeiten für alle sind - in einer Gesellschaft, die immer mehr von einer Rund-um-die-Uhr-Mentalität geprägt ist. Auch heute ist es keine Selbstverständlichkeit, dass alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sonntags frei haben. In der Pflege oder bei der Polizei zum Beispiel muss die Arbeit weitergehen. In anderen Branchen wie der Gastronomie arbeiteten Menschen gerade am Sonntag, damit es sich andere gut gehen lassen können. Allen, die für einen guten Sonntag arbeiten, und allen, die auch am Sonntag nötige Arbeit tun, möchte die EKHN ihren Dank übermitteln. Allerdings setzt sich die EKHN dafür ein, dass der Sonntag nicht so werden soll wie alle anderen Tage, denn der gemeinsame freie Tag fördert Familien, Vereine, Freundschaften und Gemeinschaften. Er soll den Menschen eine besondere Zeit schenken - frei für Freunde, Hobbies, Nachdenken, Gottesdienst und vieles andere. Die evangelische Kirche ist der Überzeugung: „Der Sonntag schenkt Freiheit.“
Überblick: Impulse zu "So ist Sonntag"
Kleine Glaubensgeschichte des Sonntags
Die Geschichte der siebentägigen Woche mit einem besonders herausgehobenen Tag beginnt im Judentum. Das Ziel der Woche bildet der siebte Tag, der Sabbat, als Ruhetag. Alle anderen Wochentage haben keine besonderen Namen – man zählt sie einfach durch. Für die ersten Christinnen und Christen war weiterhin der Sabbat der wöchentliche Ruhetag. Der Sonntag war noch ein regulärer Arbeitstag. Aber weil die Evangelien die Auferstehung Christi am Sonntag beschreiben, wird er zum „Tag des Herrn“. Mit dem römischen Kaiser Konstantin beginnt die politisch-rechtliche Garantie eines regelmäßigen arbeitsfreien Tages für die ganze Gesellschaft. Am 3. März 321 befiehlt er, dass „am Tag der Sonne alle Richter, ebenso das Volk in den Städten sowie die Ausübung der Künste und Handwerke ruhen“ sollen. Seitdem fallen für Christinnen und Christen der Ruhetag und der Tag der gottesdienstlichen Feier zusammen.
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