Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Hände in Arbeitshandschuhen schließen Kittelschürze

© C. Schröder, EKHN, Bist. Limburg

Station des Demenzsimulators: Mit dicken Arbeitshandschuhen wird simuliert, wie sich eine demenzkranke Person fühlt, wenn sie einen Knopf schließt

Mit Demenzsimulator Verständnis wecken für demenziell erkrankte Menschen

veröffentlicht 18.09.2024

von Rita Haering

In Kombination mit einer Schulung hilft der Demenzsimulator, die Empathie im Umgang mit an Demenz Erkrankten zu stärken. Kirchengemeinden, Nachbarschaftsräume und Einrichtungen können ihn ausleihen.

Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Demenzerkrankung. Das bedeutet „Fast alle Menschen, mit denen ich mich unterhalte, sind bereits demenziell Erkrankten begegnet. Familienangehörige sind in sehr engem Kontakt, andere haben jemanden im Wohnumfeld, im weiteren Familienkreis, bei Veranstaltungen oder unterwegs erlebt“, berichtet Altenseelsorger Christian Wiener. Aufgrund seiner Praxiserfahrung will der Altenseelsorger vermitteln, dem Kontakt mit Demenzerkrankten nicht auszuweichen, nicht zu flüchten, sie nicht allein zu lassen. Um die Herausforderung anzunehmen und gleichzeitig eine möglichst wirksame Ansprache zu finden, bietet ein ausleihbarer Demenzsimulator wichtige Impulse. In Verbindung mit einer Schulung lässt er sich in Gruppen und Kreisen sowie Fortbildungen einsetzen. Der Simulator ist ein Projekt des Zentrums Seelsorge und Beratung der EKHN, Fachstelle Altenseelsorge und wird während der Demenztage von 27.-28. September 2024 der Öffentlichkeit in Darmstadt vorgestellt.

So funktioniert der Demenzsimulator - ein Tag in einer fremden Welt

Der Demenzsimulator hilft Interessierten, sich in die Lebens- und Erfahrungswelt Demenzerkrankter hineinzuversetzen: Mit welchen Herausforderungen kämpfen sie? Wie fühlen sie sich dabei? Der Demenzsimulator besteht aus 13 Stationen, die wie ein Parcours durch einen möglichen Tagesablauf eines an Demenz erkrankten Menschen führen.

Hefte zum Thema Demenz

© C. Schröder, EKHN

Volker Jung im Gespräch

© C. Schröder, EKHN

Vier Menschen hören einem Vortragenden zu

© C. Schröder, EKHN

Ausschnitt von Frauen in Kittelschürzen, die mit Arbeitshandschuhen die Knöpfe schließen wollen

© C. Schröder, EKHN

Hände halten ein Heft

© C. Schröder, EKHN

Eine Hand in einer Kiste, die zeichnet

© C. Schröder, EKHN

Ein gemalter Umriss eines Gesichtes mit schrägem Mund

© C. Schröder, EKHN

Zerknülltes Papier auf Gabel

© C. Schröder, EKHN

Hefte zum Thema Demenz

© C. Schröder, EKHN

Volker Jung im Gespräch

© C. Schröder, EKHN

Vier Menschen hören einem Vortragenden zu

© C. Schröder, EKHN

Ausschnitt von Frauen in Kittelschürzen, die mit Arbeitshandschuhen die Knöpfe schließen wollen

© C. Schröder, EKHN

Hände halten ein Heft

© C. Schröder, EKHN

Eine Hand in einer Kiste, die zeichnet

© C. Schröder, EKHN

Ein gemalter Umriss eines Gesichtes mit schrägem Mund

© C. Schröder, EKHN

Zerknülltes Papier auf Gabel

© C. Schröder, EKHN

Hefte zum Thema Demenz

© C. Schröder, EKHN

Volker Jung im Gespräch

© C. Schröder, EKHN

Vier Menschen hören einem Vortragenden zu

© C. Schröder, EKHN

Ausschnitt von Frauen in Kittelschürzen, die mit Arbeitshandschuhen die Knöpfe schließen wollen

© C. Schröder, EKHN

Hände halten ein Heft

© C. Schröder, EKHN

Eine Hand in einer Kiste, die zeichnet

© C. Schröder, EKHN

Ein gemalter Umriss eines Gesichtes mit schrägem Mund

© C. Schröder, EKHN

Zerknülltes Papier auf Gabel

© C. Schröder, EKHN

Information über Demenz ist zentral, aber auch die emotionale Einfühlung

Altenseelsorger Christian Wiener (links) führt Kirchenpräsident Volker Jung (rechts) in die Lebenswelt dementiell erkrankter Menschen ein - zunächst im Vortrag, dann ganz praktisch an den Stationen des Demenzsimulators

Wenn der Demenzsimulator eingesetzt wird, gehört eine Schulung dazu. Einen ersten Eindruck hat Altenseelsorger Christian Wiener (rechts) auch den Mitgliedern der Kirchenleitung in der Kirchenverwaltung der EKHN vermittelt.

Einen Knopf zu schließen ist leicht? Von wegen. Demenziell erkrankte Menschen haben damit große Schwierigkeiten - das lässt sich mit dicken Arbeitshandschuhen nachempfinden. Erfahrbart macht das eine der Stationen des Demenzsimulators.

Ein Begleitheft erklärt, wie die einzelnen Stationen des Demenzsimulators funktionieren

An dieser Station des Demenzsimulators muss spiegelverkehrt gezeichnet werden - gar nicht so einfach

Beim spiegelverkehrten Zeichnen zeigt der Demenzsimulator, welche Schwierigkeiten demenziell erkrankte Menschen beim Schreiben haben

Menschen mit Demenz fällt es schwer, Speisen mit dem Besteck zu essen. Nachempfinden lässt sich das, wenn man spiegelverkehrt Papierbällichen auf einer Gabel balancieren muss - so wie in einer der Stationen des Demenzsimulators.

Eine Aufgabe lautet beispielsweise, ein Papierbällchen mit Messer und Gabel nur mit Blick in einen Spiegel auf einen aufgezeichneten Teller zu balancieren – also spiegelverkehrt. Altenseelsorger Wiener erklärt den Sinn: „Das zeigt, wie selbstverständlich wirkende Alltagsaufgaben nicht nur demenziell Erkrankte schnell überfordern können. Es macht den Impuls nachvollziehbar, mit den Händen zu essen. “ Damit wird eines der zentralen Ziele des Demenzsimulators deutlich: „Der Simulator soll Verständnis für das ungewöhnlich wirkende Verhalten von Menschen mit Demenz wecken. Er zeigt, wie müheselig der Alltag ist, wenn man alltägliche Dinge einfach nicht hinbekommt“, erklärt Christian Wiener. Damit kann der Demenzsimulator dazu beitragen, stimmig auf demenziell erkrankte Menschen einzugehen.

Häufig gestellte Fragen zum Einsatz des Demenzsimulators

Tool-Box zum Thema Demenz erleichtert den Einstieg ins Thema

Kirchengemeinden, die sich Schritt für Schritt dem Thema Demenz nähern möchten, können zunächst die Tool-Box „Leben in einer demenzsensiblen Gemeinde gestalten“ anwenden. “. Sie bietet viele praktische Hilfestellungen, die Menschen auf unkomplizierte Weise dabei unterstützen, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern. Enthalten sind ein Begleitheft und 20 Karten mit Empfehlungen zu Themen wie Gottesdiensten, Besuchsdiensten, Musik und Bewegung und vieles mehr.

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