Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Ein Brautpaar mit Trauzeugen vor dem Altar. Vor dem Altar stehen ein katholischer und ein evangelischer Pfarrer

Sandra Hirschke / fundus.media

Bei einer ökumenischen Trauung sind evangelischer Pfarrer und katholischer Priester anwesend
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Ökumenische Trauung

veröffentlicht 05.10.2023

von Hans Genthe

Will ein konfessionell gemischtes Paar heiraten, ist eine ökumenische Trauung mit einem katholischen und einem evangelischen Pfarrer oder Pfarrerin möglich.

Ökumenisch heiraten, aber in welcher Kirche?

Bist du evangelisch und deine Partnerin oder dein Partner katholisch, oder umgekehrt, könnt ihr in der Kirche heiraten. Eine Einschränkung gibt es jedoch: die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare ist in der katholischen Kirche nicht vorgesehen, ist also auch in einer ökumenischen Form eher nicht möglich. Sucht ihr euch eine evangelische Kirche aus, ist es eine evangelische Trauung, und wird ins Kirchenbuch der evangelischen Kirchengemeinde eingetragen. Entsprechend ist es auch in der katholischen Kirche. Egal, wie ihr euch entscheidet, der Ablauf ist derselbe. 

Auch wenn man zu dieser Feier ökumenische Trauung sagt, müsst ihr euch entscheiden, in welcher Kirche ihr heiraten wollt, denn es gibt ja keine ökumenische Konfession. Man ist entweder evangelisch oder man ist katholisch. Aber die Feier ist gemeinsam mit der evangelischen Pfarrerin und dem katholischen Priester.

Der Ablauf einer ökumenischen Trauung

Eine ökumenische Trauung hat etwa denselben Ablauf wie jede Trauung. Nach dem Einzug des Brautpaares singt die Gemeinde ein Lied und es folgt eine Begrüßung. Der Gottesdienst beginnt mit den Worten: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen“. Dann sprechen Pfarrer oder Pfarrerinnen ein Gebet. Es folgt eine Lesung aus der Bibel und einer der beiden Pfarrer, meist der Gastpfarrer, hält eine Ansprache. Danach singt die Gemeinde ein weiteres Lied oder es folgt ein musikalischer Beitrag.
 
Die Lieder werden so ausgesucht, dass sie sowohl im evangelischen als auch im katholischen Gesangbuch zu finden sind. In der Regel könnt ihr die Lieder mit aussuchen. Es bietet sich auch an, ein Liedblatt zu machen, das zugleich Programm und Einladung ist. Eigene musikalische Beiträge sind immer erwünscht. Sprecht sie rechtzeitig vorher mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin ab.

Traufragen, Ringe und Segen

Um Ja zu Euerm Partner und der neuen Bindung zu sagen, gibt es zwei Formen.
A)   Anrede und Frage an beide Brautleute:
„Glaubt ihr, dass Gott euch einander anvertraut hat und euch in eurer Ehe segnen will?
Wollt ihr nach seinen Geboten leben und euch lieben und ehren?
Wollt ihr im Vertrauen auf Jesus Christus einander in Freud und Leid die Treue halten, bis Gott durch den Tod euch scheidet, so antwortet: Ja.“
 
b) Anrede und Frage nacheinander 
an den Bräutigam:
Pfarrer:in        N. N. willst du diese N. N., die Gott dir anvertraut, als deine Frau lieben und ehren und die Ehe mit ihr nach Gottes Gebot und Verheißung führen in guten wie in bösen Tagen, bis der Tod euch scheidet, so antworte: Ja, mit Gottes Hilfe.
Bräutigam: Ja, mit Gottes Hilfe.
Ebenso geht die Frage an die Braut, diese antwortet ebenfalls: Ja, mit Gottes Hilfe.

Sich zum Partner, zur Partnerin öffentlich bekennen

Ein wichtiges Element jeder Partnerschaft ist es, sich zum anderen öffentlich zu bekennen. Das geschieht in der katholischen Kirche mit der Konsenserklärung. Die wird auch bei der ökumenische Trauung ausgesprochen. Bei der kurzen Form sagst du den Namen deines Partners, deiner Partnerin: und „vor Gottes Angesicht nehme ich dich zu meiner (Ehe-) Frau / zu meinem (Ehe) Mann. 

Die längere Form lautet so: Ich nehme dich N. zu meiner (Ehe-)Frau / zu meinem (Ehe) Mann, und verspreche, dir die Treue zu halten in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, ja ich will dich lieben und achten, bis der Tod uns scheidet.
Der Pfarrer oder die Pfarrerin segnet euch, und schließt mit einem Gebet ab.

Tausch der Ringe

Es folgt ein besonders feierlicher Teil. Die Eheleute stecken sich gegenseitig die Ringe an. Diese liegen auf einem kleinen Kissen oder in einer silbernen Schale bereit. Jeder sagt den Vornamen des anderen …“ nimm diesen Ring und trage ihn als Zeichen meiner Treue und Liebe: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Zum Abschluss singt die Gemeinde ein Lied. Oder es folgt an dieser Stelle ein musikalischer Beitrag. 
 
Manche Brautpaare gastalten das Fürbittengebet selbst mit. Oder sie bitten ihre Trauzeugen dazu. Nach dem Vaterunser, das alle gemeinsam sprechen, erhaltet ihr eine Traubibel oder ein anderes Buch des christlichen Glaubens. Beide Pfarrer segnen die Gemeinde, und ihr zieht unter Orgelklängen vor die Kirchentür, die ganze Gemeinde hinterher, um euch zu beglückwünschen.
 

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