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Leonore-Preis: Frauen in der Theologie voranbringen
veröffentlicht 09.12.2024
von Peter Bernecker
Bis zum 31. Januar 2025 können Vorschläge aus dem Hochschulbereich und von gemeindlichen Praxisprojekten aus der EKHN eingereicht werden.
Das Sichtbarmachen von Frauen und den Genderaspekt in der Theologie stärken will der Verein zur Förderung Feministischer Theologie in Forschung und Lehre mit der Verleihung des „Leonore Siegele-Wenschkewitz-Preis“, der im kommenden Jahr wieder vergeben werden soll. Der Verein vergibt die Auszeichnung in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Frankfurt und der EKHN und den Nachwuchspreis von den Evangelischen Frauen, EFHN. Bis zum 31. Januar 2025 können Bewerbungen eingereicht werden.
Nachwuchspreis seit 2017
Seit dem Jahr 2017 wird zudem ein Nachwuchspreis für Studierende der Evangelischen Theologie ausgeschrieben, die der EKHN angehören oder an einer der Hochschulen im Einzugsbereich der EKHN studieren. Geehrt wurden seitdem Beiträge, die in besonderer Weise Feministische Theologie oder Gender Studies in der Theologie voranbrachten. 2023 ging der Hauptpreis an Joo Mee Hur für eine in Mainz eingereichte Arbeit zum Thema Heiratsmigration von weniger Betuchten in Südkorea und die Minjung-Theologie. Geehrt wurden zudem zwei angehende Religionslehrerinnen für ihre Hochschularbeiten. Einen ökumenischen Sonderpreis erhielt dabei die Bewegung der katholischen Frauen Maria 2.0.
Diplomarbeiten, Habilitationsschriften, Dissertationen oder freie theologische Monografien galten bislang als preiswürdig. Nach Gesprächen in der Mitgliederversammlung und im Vorstand wurde für 2025 ergänzend aufgenommen, dass auch feministische und genderbezogene Lehrveranstaltungen in die Bewertung kommen können, wenn sie entsprechend schriftlich dokumentiert wurden.
Renate Jost, Professorin emerita für Feministische Theologie und Gender Studies an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau und Vorsitzende des Vereins, verweist darauf, dass es bundesweit forschende junge Theologinnen gibt, für die Geschlechtergerechtigkeit nichts Nebensächliches ist. Ein Beispiel ist für sie Carlotta Israel. Sie ist eine der beiden Preisträgerinnen, die im September 2024 in Frankfurt den Dorothee-Sölle-Preis erhielten. Die seit diesem Jahr in Oldenburg wissenschaftlich Tätige hat 2023 über „Evangelische Frauenordination im geteilten Deutschland. Sie hat zur Theologinnenfrage‘ in EKD, EKU, VELKD und BEK“ promoviert.
„Unserem Verein geht es gut“, sagt Ute Knie, ehemals stellvertretende Direktorin der Evangelischen Akademie und Stadtakademie Frankfurt und Mitglied des Vorstands des Vereins zur Förderung Feministischer Theologie in Forschung und Lehre. Auf 62 Mitglieder ist er stetig angewachsen in den letzten Jahren. Es gibt viel zu tun „vor allem beim Thema Sprache aktuell“, so Professorin Renate Jost. Die Liturgie, die Elemente des gottesdienstlichen Rahmens, seien unverändert von männlichen Begrifflichkeiten geprägt, Gott, der Herr und ähnliches. Die Rücknahme von gegenderter Sprache, etwa seitens der Landesregierung, trage dazu bei, dass allerorten geschlechterechte Sprache in Bedrängnis gerate. Jost bedauert, dass anders als im Rheinland auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau das Thema nicht examensrelevant ist. Sie findet es wichtig, die Bibel auch anders zu lesen. Für Renate Jost steckt im Christkind eine befreiende, interkulturelle Spiritualität und kein heranwachsender Jüngling.
Leonore Siegele-Wenschkewitz
Der Leonore Siegele-Wenschkewitz-Preis ist nach der 1999 im Alter von 55 Jahren verstorbenen Kirchenhistorikerin, Theologieprofessorin und ehemaligen Direktorin der Evangelischen Akademie Arnoldshain benannt, die sich intensiv mit Feministischer Theologie und Theologischer Frauenforschung befasste.
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Die an sie erinnernde Auszeichnung wird am 2. November 2025 in der Evangelischen Akademie Frankfurt im Rahmen einer Feierstunde verliehen. Der, die Gewinnerin erhält eine Urkunde und ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro für den Hauptpreis und 500 Euro für den Nachwuchspreis. Das Preisgeld kann geteilt werden.
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