Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Luther-Avatar

© ekir.de, xrhuman

Mit dem Luther-Avatar soll mittels Künstliche Intelligenz die Botschaft der Reformation auch heute erfahrbar werden

Künstliche Intelligenz: Kommunizieren mit Luther-Avatar

veröffentlicht 31.10.2023

von Rita Haering

Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) wurde ein Luther-Avatar entwickelt, der am Reformationstag ab 18 Uhr auch deine Fragen beantworten wird.

„Wir wollen über Künstliche Intelligenz die Botschaft der Reformation erlebbar machen und in unsere Zeit übertragen.“ So erklärt Ralf Peter Reimann, Internetbeauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland, die neueste Innovation aus seiner Kirche: ein KI-gesteuerter, fotorealistischer, dreidimensionaler Martin Luther-Avatar. Am Reformationstag, 31. Oktober 2023, um 18 Uhr soll der Reformator als virtuelle Kunstfigur live auf dem YouTube-Kanal EKiRInternet Premiere haben und Fragen beantworten.

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Avatar nach Vorlage eines Gemäldes erstellt

Durch die Integration der ChatGPT-Technologie kann der Luther-Avatar Fragen des Publikums in Echtzeit beantworten. Die KI wurde so programmiert, dass sie Antworten im Stil von Martin Luther gibt. Die Interaktionen mit dem Avatar finden im Metaverse, einer virtuellen Realität, statt und werden live auf YouTube übertragen. Bei dem interaktiven 3D-Real-Life-Luther Avatar handelt es sich um eine Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche im Rheinland mit der Metaverse-Plattform XRhuman.

Der Luther-Avatar wurde mithilfe eines Gemäldes von Martin Luther erstellt, das als visuelle Grundlage für das dreidimensionale Modell diente. Durch den Einsatz moderner KI-Algorithmen wurde dieses Gemälde in eine fotorealistische Darstellung des Reformators umgewandelt. Das Ergebnis ist ein Avatar, der sich wie ein Mensch im Raum bewegt und interagiert.

Austausch über Künstliche Intelligenz

Theologen wie Jonas Simmerlein aus Wien haben ebenfalls Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz in Zusammenhang mit kirchlichem Leben gemacht: Er hatte während des letzten Kirchentages zu einem Gottesdienst eingeladen, dessen Texte von ChatGPT geschrieben wurden, also dem sprach- und textbasierten Chatbot, der auf KI basiert. Pfarrerin Pia Baumann, Referentin für Gottesdienst im Zentrum Verkündigung der EKHN, ist grundsätzlich erst einmal offen für neue Erfahrungen und neue Technologien. Sie sagt: „Es gibt die KI und Menschen benutzen sie oder werden es tun, auch Pfarrerinnen, Vikarinnen, Prädikantinnen usw.“ Für sie stehe die Frage im Raum: „Wie kann diese neue Technologie gut und hilfreich eingesetzt werden? Wie komme ich als Nutzerin an die nötige Medienkompetenz, um verantwortungsvoll und gewinnbringend mit diesem  `Tool´ umzugehen?
Der Luther-Avatar ist jetzt eine Möglichkeit, neue Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz und ihrem Einsatz zu machen und sich über Chancen und Risiken der Technologie auszutauschen.

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