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Die positive Botschaft des Segens
Wer sich bewusst segnen lässt, kann erleben, wie sich Dinge verändern. Viele Menschen erleben nach einem Segen eine intensivere Beziehung zu Gott. Die Worte des Segens bewirken etwas Positives, das wir Menschen nicht selbst machen können. Gerade in den Umbrüchen des Lebens, aber auch beim Unterwegs-Sein hoffen Menschen darauf, dass der neue Weg, der neue Lebensabschnitt gelingen möge.
Formen des Segens
Beim Segnen wird eine gesprochene Zusage und eine Geste verbunden. Es gibt verschiedene Formen, wie der Segen gesprochen werden kann:
- Der Segnende kann den Segen mit erhobenen, offenen Händen sprechen,
- die Hände auf den Kopf des Segensempfängers legen
- oder ein Kreuzzeichen über dem Empfänger des Segens machen.
- Auch andere Formen des Segnens sind möglich.
Beim Segnen ist die biblische Fundierung entscheidend. Der Segen Gottes ist nichts, was man einmal empfängt und dann fest in der Tasche hat. Der Segen zur Taufe, zur Konfirmation oder Hochzeit eröffnet einen Dialog - mit Gott. Segen erfahren wird letztlich nur, wer in diesem Dialog bleibt.
Wer darf segnen?
Segnen dürfen nicht nur Pfarrerinnen und Pfarrer - alle Christ:innen können anderen Menschen Gottes Segen zusprechen. „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein“, heißt es in der Geschichte von Abraham (1. Mose 12, 2). Mit diesen Worten fordert Gott jeden von uns direkt auf, zum Segen für andere Menschen zu werden und damit zum Boten seiner Liebe. Denn Gott will, dass wir den empfangenen Segen mit anderen teilen. Und zwar nicht nur zu besonderen Anlässen, sondern auch im Alltag. Das können wir, indem wir anderen Menschen Gutes zusprechen. Dazu gehört auch, andere wertzuschätzen, sie zu loben, zu umarmen, sich Zeit für jemanden zu nehmen. Anderen einen Gefallen zu tun, für jemanden zu beten. Worte sprechen, die von Herzen kommen, sie werden auch das eigene Herz verändern.
Probiere es aus!
Segen empfangen - Kraft spüren - Schutz finden
Segen im Gottesdienst
Weil er so wichtig ist, ist der Segen ein fester Bestandteil eines jeden Gottesdienstes. Martin Luther führte in seinen Gottesdienstordnungen den Aaronitischen Segen ein, ein Segenspruch der Tora.
„Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden“
4. Mose 6,24
Dieser Segen wurde zum Kennzeichen evangelischer Gottesdienste und zum verbindendenen Element mit Gottesdiensten liberaler jüdischer Gemeinden. Der Segen verdeutlicht, dass wir Menschen nicht alles von uns selbst erwarten müssen, sondern dass hinter allen Dingen ein Geber steht, auf den wir vertrauen dürfen, dass wir unter Gottes Schutz stehen.
Segen in Zeiten von Veränderung
Der Wunsch nach Segen ist besonders stark in Übergangsmomenten des Lebens. Dann wird besonders deutlich, dass das Leben gefährdet und schutzbedürftig ist. Deshalb gehört der Segen auch fest zu Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen. Gesegnet werden können alle, die ihr Leben unter Gottes Segen stellen wollen. In der evangelischen Kirche werden Menschen ohne Ansehen der Person gesegnet. Das gilt für Brautpaare genauso wie für gleichgeschlechtliche Paare, die ihre Beziehung unter Gottes Segen stellen wollen.
Nach evangelischer Tradition richtet sich der Segen an die Menschen. Über sie gilt der Segen auch dem Tier, das sie haben, dem Haus, das sie beleben oder dem Auto, das sie nutzen. Aber Tiere, Häuser und Autos oder andere Dinge werden nicht gesegnet. Der Grund: All dies steht unbeschadet unter dem Schöpfungssegen Gottes.
Quelle:
Impulspost der EKHN „Zum Glück gibt´s den Segen“ 2014
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