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Erster EKHN-Doppelhaushalt will Planungssicherheit geben
veröffentlicht 30.11.2023
von Volker Rahn
Hessen-Nassaus Kirchenfinanzen sind für die kommenden beiden Jahre mit über 700 Millionen Euro in der Debatte.
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Donnerstag (30. November) auf ihrer Herbsttagung in Frankfurt am Main die Debatte über den ersten Doppelhaushalt ihrer Geschichte eröffnet. Das Budget sieht für 2024 ein Volumen von etwa 737 Millionen Euro und für 2025 von knapp 744 Millionen Euro vor. Der vorgelegte Haushaltsplan rechnet in den kommenden beiden Jahren mit nahezu gleichbleibenden Kirchensteuerreinnahmen von 540 beziehungsweise 543 Millionen Euro. Der neue Doppelhaushalt soll nach Worten von EKHN-Finanzdezernent Thorsten Hinte mehr Planungssicherheit geben. Zudem trage er zur Vereinfachung der Beratungsverfahren und Verwaltung bei.
Personalaufwendungen bleiben größter Posten
Als größte Posten im Haushalt gelten die Personalaufwendungen in Höhe von jeweils rund 330 Millionen Euro. Für die Arbeit auf Gemeinde- und Dekanatsebene sind in den neuen Etats rund 340 Millionen Euro an Zuweisungen eingeplant. Fast 50 Millionen Euro an Eigenmitteln sind unter anderem für die Arbeit in Kindertagesstätten vorgesehen. Für den Erhalt der Gebäude in den Kirchengemeinden sind 42 Millionen Euro Zuweisungen eingeplant. Ausgebaut wurde auch der auf etliche Jahre angelegte Zukunftsfonds über insgesamt 46 Millionen Euro. Mit ihm sollen in den kommenden Jahren besondere Aufgaben unter anderem beim Klimaschutz und in der Digitalisierung verstärkt angegangen werden.
Aktuelle Kirchensteuer erreicht Planansatz knapp
Bei der Vorstellung des Doppelhaushalts fiel auch der Blick auch auf die aktuelle Kirchensteuersituation. Demnach fallen die Einnahmen im laufenden Jahr nicht mehr so gut wie zuletzt aus. Finanzdezernent Hinte schätzt, dass der ursprüngliche Planansatz von 527 Millionen Euro für den laufenden Haushalt am Ende des Jahres höchstens knapp erreicht werden kann. Angesichts der Zukunftsprognosen mahnte Hinte „alles zu unternehmen, um unser Einsparziel bis zum Jahr 2030 zu erreichen“. So seien die im Zukunftsprozess „ekhn2030“ vorgelegten Sparziele, den Haushalt bis zum Jahr 2030 um 140 Millionen Euro zu entlasten, bisher noch nicht einmal zur Hälfte erfüllt. Ein Griff in die Rücklagen ist für Hinte dauerhaft keine Perspektive, weil sie begrenzt seien: „Wir riskieren sonst, unsere Handlungsfähigkeit zu verlieren“.