Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
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Pfarrer Dr. Volker Dettmar ist am .8 Oktober 2024 verstorben

Trauer um Radiomann, Pädagoge und Pfarrer Volker Dettmar

veröffentlicht 15.10.2024

von Peter Bernecker

Am 8. Oktober 2024 ist Pfarrer Dr. Volker Dettmar verstorben. Er war der erste Privatfunkbeauftragte der EKHN. Zuletzt arbeitete er für über zwei Jahrzehnte als Schulpfarrer in Frankfurt.

Volker Dettmar gilt als Pionier der kirchlichen Arbeit im Privatrundfunk in Hessen-Nassau und in Deutschland. Mit großer Innovationskraft und viel Fantasie gelang es ihm, kirchliche Inhalte in das damals neue Medium zu bringen. Er entwickelte dabei immer wieder neue Formate, die ihrer Zeit voraus waren. Zudem arbeitete er viele Jahre als Schulpfarrer und publizierte immer wieder inspirierende Beiträge zu Pädagogik, Kultur und Geselslchaft.  

Dettmar war erster Privatfunkbeauftragter

Volker Dettmar wurde 1989 zum ersten Privatfunkbeauftragten der EKHN berufen. Anlass für die Einrichtung dieses neuen Arbeitsbereichs war, dass der erste Sender für Privaten Rundfunk in Hessen "Radio/Tele FFM GmbH + Co. Betriebs-KG", kurz "Radio FFH" am 15. November 1989 seinen Sendebetrieb aufnahm und den Kirchen Sendemöglichkeiten eröffnet wurden.  So etablierte sich unter Mitarbeit dreier Bistümer und der Evangelischen Kirchen Kurhessen-Waldeck (EKKW) die erste Kirchenredaktion für Hessens ersten und einzigen privatrechtlichen Radiosender. Drei Bistümer und zwei evangelische Landeskirchen arbeiten seitdem zusammen.

Die Privatfunkbeauftragten von EKKW (Siegfried Krückeberg) und EKHN (Volker Dettmar) bezogen zusammen mit Christine Gürtler als Redaktionsassistentin im früheren Gemeindehaus der Emmausgemeinde in Frankfurt-Eschersheim, Zehnmorgenstraße, ein provisorisch installiertes Büro.

Erfinder von "Kreuz & Quer" in FFH

Zu Dettmars Format-Erfindungen gehört das Kirchenmagazin "Kreuz & Quer", das bis heute immer sonntags morgens von 6 bis 9 Uhr bei "Hit-Radio FFH" ausgestrahlt wird. Zudem liefert die Privatfunkredaktion die "Zwischentöne" und andere Beiträge für den Sender.
Im Herbst 1990 kam der nächste Umzug: in Frankfurt-Rödelheim wurde das "Evangelische Medienbüro" eröffnet. Die Beauftragten für öffentlich-rechtliches Fernsehen und Hörfunk sowie die Privatfunkarbeit bezogen zusammen mit der Beauftragten für Medienfortbildung eine Büroetage, die früher eine Wohnung war. Ein ehemaliges Badezimmer wurde zum Tonstudio umgewandelt, der Regietisch lag auf der Badewanne.

Umzug ins Medienhaus der EKHN

Im Herbst 1996 wurde in der Rechneigrabenstraße in der Frankfurter Innenstadt das Evangelische Medienhaus als zentrale Einrichtung der EKHN-Medienarbeit und Publizistik eröffnet. Evangelische Kirchenzeitung, Medienfortbildung, die Beauftragten für Öffentlich-rechtlichen und Privatrechtlichen Rundfunk in Hessen, Medienverleih und Evangelischer Pressedienst epd zogen gemeinsam unter ein Dach. Dettmar promovierte in Theologie auch über ein Medienthema. In seiner 1993 erschienenen Dissertation "Interesse und Information" vergleicht er den evangelischen Nachrichtendienst epd mit der evangelikalen Nachrichtenagentur idea. 

Gewürdigter Medienmacher Dettmar  

Nach Worten von Volker Rahn, dem Leiter der EKHN-Öffentlichkeitsarbeit verliert die EKHN mit Dettmar "einen kreativen Kopf, vielgestaltigen Medienmacher und zugewandten Seelsorger". Den Chef vom Dienst des Radiosenders hr1, Michael Caspari, macht der Tod von Volker Dettmar ebenfalls "unglaublich traurig". Caspari: "Dieser Mann hat mich zum Radio gebracht und mir die Leidenschaft für meinen Traumjob eingepflanzt. Danke für Alles, lieber Volker 'Deppnarr'". So habe sich Volker Dettmar oft selbstironisch bezeichnet. 

Kreativer Kopf in der Schule

Ab August 2002 war Dettmar als Religionslehrer und Schulseelsorger an der Franz-Böhm-Schule in Frankfurt tätig. Als Lehrer gelang es ihm Schüler*innen und Schüler in ihrer Lebenswelt ernst zu nehmen. "Immer wieder ist es ihm gelungen, kritische gesellschaftliche Themen in Projekten mit Schüler*innen medial umzusetzen", würdigt das Religionspädagogische Institut in seinem Nachruf Volker Dettmar.  Daneben rezensierte er für den Rundfunk weiter Dutzende von aktuellen Büchern.  

Vielfacher Autor von Fachbeiträgen 

Als Autor sei Dettmar auch bei der Fachzeitschrift "RPI-Impulse" - und dem Vorläufer, den Schönberger Heften, - produktiv gewesen. Dort habe er unzählige Unterrichtsentwürfe aus der Praxis veröffentlicht. Auch im BRU-Magazin, der Fachzeitschrift für den Religionsunterricht an Berufsbildenden Schulen. Die Literaturtipps - seine eigene Kolumne in den RPI-Impulsen – waren nach Worten des Institutes "inspirierend, anregend und tiefgründig. Und für Jede/n, die/der eine fachdidaktische Frage zum Religionsunterricht hatte, hatte er ein offenes Ohr."

Tod kurz nach dem Ruhestand 

Im Januar 2023 trat Volker Dettmar in den Ruhestand. Weniger als zwei Jahre später wurder er auf dem Friedhof in Oberursel-Stierstadt am 18. Oktober 2024 nach schwerer Krankheit beigesetzt.

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