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Reinhard Bertram: Trauer um Theologen zwischen Kirche und Kultur
veröffentlicht 09.06.2024
von Peter Bernecker
Die EKHN trauert um Reinhard Bertram. Der frühere langjährige Leiter der Abteilung kirchliche Praxis starb am 31. Mai 2024 im Alter von 82 Jahren, wie die Familie bekannt gab.
Bertram war von 1991 an bis zu seinem Ruhestand 2007 als Oberkirchenrat für zentrale Bereiche kirchlichen Handelns in der EKHN verantwortlich wie der Verkündigung, der Musik und Kunst. Er gilt als Theologe, dem die Verbindung der Kirche und ihrer Botschaft mit der Kultur stets ein zentrales Anliegen war. Daneben stand er in seiner Amtszeit auch vor herausfordernden theologischen Fragestellungen wie der gottesdienstlichen Begleitung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften.
Bertram war in den 1990er Jahren zudem zuständig für die Erarbeitung und Einführung des neuen Evangelischen Gesangbuchs, bei dem er sich für die Aufnahme vieler zeitgenössischer Lieder einsetzte. Er war es auch, der dafür verantwortlich war, dass die EKHN als erste evangelische Kirche in der EKD eine Stelle für populäre geistliche Musik einrichtete. Als Höhepunkt seiner Arbeit gilt sein Engagement für den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2001 in Frankfurt sowie sein Einsatz für das damalige „Haus der Stille“ sowie den Erhalt der Jugendburg Hohensolms und der Bildungsstätte Höchst. Ehrenamtlich engagierte er sich zudem viele Jahre lang im Bachchor Mainz.
1942 geboren, studierte Bertram in Marburg, Wien, Tübingen und Mainz Theologie. Seine praktische Pfarrer-Ausbildung absolvierte er an der Christuskirche in Mainz. Dann wurde er Gemeindepfarrer in Essenheim und Niederolm/Kleinwinternheim. Von 1978 an war er Stadtjugendpfarrer in Mainz und seit 1986 theologischer Fachreferent im Referat für Verkündigung und Seelsorge in der Kirchenverwaltung. Von 1991 bis zu seinem Ruhestand 2007 war Bertram schließlich Leiter des Referats, das später zur Abteilung kirchliche Praxis wurde und heute im „Dezernat 1“ aufgegangen ist.
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