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Evangelische Kirchen in Rheinland-Pfalz gratulieren Ministerpräsident Schweitzer
veröffentlicht 10.07.2024
von Rita Haering
Leitende Geistliche äußern tiefen Respekt für Vorgängerin Malu Dreyer.
Die leitenden Geistlichen der drei evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz gratulieren dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer zu seiner Wahl im Mainzer Landtag und wünschen ihm für seine neue Aufgabe Kraft und Gesundheit, Mut und Fantasie. In einem gemeinsamen Statement äußern Kirchenpräsident Volker Jung (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau), Präses Thorsten Latzel (Evangelische Kirche im Rheinland) und Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst (Evangelische Kirche der Pfalz) zugleich große Dankbarkeit für die politische Leistung von Amtsvorgängerin Malu Dreyer und tiefen Respekt vor ihrer persönlichen Entscheidung, vorzeitig ihren Rücktritt zu erklären.
Klare Worte
Dreyer habe als überzeugte Christin „weder die inhaltliche Debatte noch klare Worte gescheut, aber immer auch auf einen Dialog gesetzt, der das Gegenüber ernst nimmt“, heißt es in der Stellungnahme. Die drei leitenden Geistlichen äußern sich überzeugt, mit Ministerpräsident Schweitzer die vertrauensvolle Zusammenarbeit auch in seiner neuen Aufgabe fortsetzen zu können. „Wir wissen aus den Begegnungen der vergangenen Jahre, dass wir in ihm einen der Kirche zugewandten Ansprechpartner haben.“
Angebot der Mitwirkung
Zugleich bekräftigen die evangelischen Kirchen aus ihrer christlichen Verantwortung heraus die Bereitschaft zur Mitwirkung, gerade wenn es um soziale Gerechtigkeit, gesellschaftlichen Zusammenhalt, Teilhabe, Integration und Bildung gehe. „In einer Zeit, in der die Demokratie und ihre Institutionen von innen und außen angegriffen werden, braucht es ein Zusammenwirken der gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure, damit Verständigung und eine vernünftige Suche nach Lösungen gelingen.“
Hintergrund
Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)
Die Evangelische in Hessen und Nassau (EKHN) hat rund 1,3 Millionen Mitlieder. Rund ein Drittel ihres Einzugsbereiches mit rund 300.000 Mitgliedern erstreckt sich über Regionen in Rheinland-Pfalz. So gehören Städte Mainz, Worms oder auch Montabaur aus historischen Gründen zur hessen-nassauischen Kirche.
Dokumentation
Wortlaut des Gratulationsschreibens
„Mit großer Dankbarkeit für ihre politische Leistung und tiefem Respekt vor ihrer persönlichen Entscheidung begleiten wir den Abschied Malu Dreyers aus dem Amt der Ministerpräsidentin. Wir haben sie als eine überzeugte Christin kennengelernt, die ihre politische Verantwortung für das Wohl der Menschen aus ihrem christlichen Glauben heraus engagiert wahrgenommen hat und mit großer Warmherzigkeit den Menschen begegnete.
Dabei hat sie weder die inhaltliche Debatte noch klare Worte gescheut, aber immer auch auf einen Dialog gesetzt, der das Gegenüber ernst nimmt. Dies konnten wir bei ihren Besuchen unserer Kirchen sowie in den regelmäßigen Gesprächen der Kirchenleitungen mit ihrem Kabinett erleben, die es auch erlaubten, kontroverse Themen offen zu diskutieren und konstruktiv nach gemeinsam akzeptierten Lösungen zu suchen.
Malu Dreyer hat einmal erklärt, dass die Bergpredigt eine Quelle ihres Gerechtigkeitsempfindens sei. Das war in ihrem Einsatz für eine gerechte, friedliche und solidarische Gesellschaft spürbar.
Ihrem Nachfolger im Amt, Ministerpräsident Alexander Schweitzer, gratulieren wir herzlich zur Wahl und wünschen ihm für seine neue Aufgabe Kraft und Gesundheit, Mut und Fantasie, die ihn seine verantwortungsvolle Tätigkeit mit Freude ausführen lassen. Wir freuen uns, wenn wir mit ihm auch in seiner neuen Aufgabe unsere vertrauensvolle Zusammenarbeit fortsetzen können. Wir wissen aus den Begegnungen der vergangenen Jahre, dass wir in ihm einen der Kirche zugewandten Ansprechpartner haben.
In einer Zeit, in der die Demokratie und ihre Institutionen von innen und außen angegriffen werden, braucht es ein Zusammenwirken der gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure, damit Verständigung und eine vernünftige Suche nach Lösungen gelingen. Hier bieten wir aus unserer christlichen Verantwortung heraus weiterhin unsere Mitwirkung an, gerade auch wenn es um soziale Gerechtigkeit, gesellschaftlichen Zusammenhalt, Teilhabe, Integration und Bildung geht.
Für den Weg, der für Ministerpräsidentin a. D. Malu Dreyer und Ministerpräsident Alexander Schweitzer mit dem heutigen Tag beginnt, erbitten wir Gottes Segen, damit sie weiter mutig voranschreiten, getrost und unverzagt.
Mainz, 10. Juli 2024
Kirchenpräsident Dr. Dr. h. c. Volker Jung
Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Präses Dr. Thorsten Latzel
Evangelische Kirche im Rheinland
Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst
Evangelische Kirche der Pfalz
(Protestantische Landeskirche)“
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