© Getty Images, oksana tkachova
Meilensteine und Initiativen der Frauenbewegung
veröffentlicht 17.04.2024
von Britta Jagusch
Auf dem Weg zu mehr Gleichstellung und Gerechtigkeit wurden viele Projekte und Initiativen ins Leben gerufen. In unterschiedlichsten Gruppen und Arbeitsgemeinschaften engagierten sich Frauen in der EKHN.
Frauenanhörung
Um ihren Anliegen Gehör zu verschaffen, fand 1986 eine erste Frauenanhörung in Darmstadt statt. Die Forderungen der Frauen erhielten viel Zustimmung, die Einrichtung einer Arbeitsstelle Frauen in der Kirche wurde erwirkt.
Frauen für Südafrika
Mit dem Aufruf „Kauft keine Früchte für Südafrika“ unterstützten Frauen aus der EKHN den Widerstand gegen die Apartheid. Eine der Initiatorinnen des deutschlandweiten Früchteboykotts gegen Südafrika war Ursula Trautwein.
Initiativgruppe Frauen-Frieden
1984 gründeten engagierte Frauen die Initiativgruppe Frauen-Frieden. Sie wollten nicht länger tatenlos der atomaren Aufrüstung zusehen. Von der Kirchenleitung forderten sie eine klare Positionierung gegen Massenvernichtungsmittel.
Frauensynoden
Frauensynoden stehen im Kontext der weltweiten ökumenischen Frauenkirche-Bewegung. 1992 findet die Erste Frauensynode in Österreich, 1994 die Erste Deutsche Frauensynode in Gelnhausen statt. Es folgen Europäische Frauensynoden 1996 und 2003.
Werkstätten Feministische Theologie
Die Werkstätten Feministische Theologie ermöglichten die Suche nach eigenen Formen der Spiritualität und die Auseinandersetzung mit der patriarchalischen Theologie. Frauen erlebten die feministisch theologischen Bibelarbeiten als große Befreiung und fanden neue Wege in die christliche Tradition.
Arbeitsgemeinschaft Frauen
Um die Arbeit von Frauen in den unterschiedlichen Verbänden zu vernetzen sowie Doppelstrukturen abzubauen und finanzielle und personelle Ressourcen gerechter zu verteilen, arbeitet die Arbeitsgemeinschaft Frauen (AG Frauen) von 2000 bis 2005 an einer Neuordnung der Frauenarbeit in der EKHN.
Bibel in gerechter Sprache
2006 erschien die Bibel in gerechter Sprache. Die Übersetzung des Ursprungstext nahm erstmals die Geschlechtergerechtigkeit in den Blick und machte deutlich, dass Frauen an den Geschehnissen und Erfahrungen der biblischen Texte beteiligt waren und damals wie heute von ihnen angesprochen sind.
Leonore Siegele-Wenschkewitz Preis
Der Leonore Siegele-Wenschkewitz Preis fördert Beiträge, die in besonderer Weise die Feministische Theologie oder die Gender Studies in der Theologie vorantreiben. Ausgezeichnet werden wissenschaftliche Forschungsarbeiten und gemeindliche, kirchliche und universitäre Projekte im Bereich der EKHN.
Theologinnengeschichte
Der Weg der Frauen ins Pfarramt war ein weiter - zwar verabschiedete die Kirchenleitung 1949 eine richtungsweisende Verordnung mit der erstmals in der EKHN die Ordination von Frauen ermöglicht wurde. Doch erst 1971 wurden Frauen und Männer im pfarramtlichen Dienst rechtlich gleichgestellt.
Pfarrerinnentag in der EKHN
1982 wurde der Pfarrerinnentag von engagierten Theologinnen ins Leben gerufen. Jährlich treffen sich bis heute Pfarrerinnen, Pfarrvikarinnen, Vikarinnen und Theologinnen zum Austausch über kirchenpolitische Entwicklungen, Alltagspraxis und theologische Fortbildungen aus feministischer Sicht.
Frauenrecht und Menschenhandel
Frauen aus unterschiedlichen kirchlichen Gruppierungen setzten sich schon in den 70er Jahren gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel ein und brachten das Thema – auch gegen Widerstände aus der Kirche – in die Öffentlichkeit.
Frauen in Leitung
Die Leitung der Kirche war auch in der EKHN lange Zeit allein Männersache. Erst in den 80er Jahren konnten Frauen leitende Gremien der EKHN besetzen.
Das könnte dich auch interessieren
Selbstverteidigung und Preisverleihung während der Orange Days: Kampfsportlerin Sunny Graff wird ausgezeichnet
Das Ausmaß an häuslicher Gewalt ist erschreckend, darauf weisen die Orange Days im Spätherbst hin. Damit Mädchen und Frauen sich besser schützen können, gibt Sunny Graff auch Selbstverteidiungskurse. Für ihren Einsatz gegen Gewalt an Frauen verleihen ihr die Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau jetzt den Katharina-Zell-Preis. Zuvor findet ein Selbstverteidigungskurs am 29. November 2024 ab 15.30 Uhr mit der Preisträgerin statt.
Ratsvorsitzende: Kirsten Fehrs wurde an die Spitze der Evangelischen Kirche gewählt
Leitungserfahrung hat Kirsten Fehrs: Sie ist Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck und war zunächst kommissarische EKD-Ratsvorsitzende. Während der EKD-Synode wurde sie in das Amt der EKD-Ratsvorsitzenden gewählt. Zu den neu gewählten Ratsmitgliedern gehört auch Susanne Bei der Wieden.
Dezernentin Melanie Beiner wechselt zu Hoffnungstaler Stiftungen
Die hessen-nassauische Dezernentin Melanie Beiner wird Theologische Geschäftsführerin der Hoffnungstaler Stiftungen, einer großen Sozialeinrichtung in evangelischer Trägerschaft bei Berlin. Zu ihrem Abschied in der EKHN wurde Beiner als Theologin mit großer Energie, klarer Ausrichtung und fürsorglichem Blick gewürdigt.