© Diakonie/Judith Glaubitz
Du willst Geflüchteten helfen?
veröffentlicht 20.10.2023
von Online-Redaktion der EKHN
Bei Kirche und Diakonie findest du zahlreiche Ansprechpartner, die dir zeigen, wie du Geflüchtete unterstützen kannst. Zum Beispiel direkt vor Ort oder durch Spenden.
Nächstenliebe zeigen - solidarisch handeln
Nächstenliebe und Solidarität zeigen sich im Handeln: Menschen die Hand reichen, Brot geben, Zuflucht bieten, aus Lebensgefahr retten, vor Verfolgern verstecken. Viele Engagierte, darunter zahlreiche Christinnen und Christen, helfen Tag für Tag weltweit Schutzsuchenden und leben den Glauben, der auffordert, die Schwachen zu schützen. Auch als durch den Angriffskrieg auf die Ukraine viele Schutzsuchende nach Deutschland kamen, wurde dieses Engagement erneut in besonderer Weise sichtbar. Dieses starke Zeichen gelebter Nächstenliebe braucht auch weiterhin aktive Engagierte.
Wo kann ich helfen?
Menschen, die Geflüchtete unterstützen wollen, finden zahlreiche Möglichkeiten bei Diakonie und Kirche sowie bei anderen Hilfsorganisationen. Im direkten Austausch erfährst du am besten, welche Hilfe benötigt wird.
Ansprechpartner:inen findest du
- in der Kirchengemeinde vor Ort
- bei der Diakonie Hessen oder den Regionalen Diakonien
- in der Stadt oder dem Kreis in dem du wohnst. Es gibt oft Koordinierungsstellen für ehrenamtliches Engagement im Bereich Geflüchtete, Freiwilligenagenturen oder Stellen, die sich um Migration und Asyl kümmern.
- in den Flüchtlingsunterkünften vor Ort.
- bei Wohlfahrtsverbänden, Willkommensinitiativen und -bündnissen.
- beim Hessischen Flüchtlingsrat, der die Strukturen vor Ort kennt sowie in den regionalen Netzwerken Asyl
- bei Hilfsorganisationen, wie Pro Asyl oder dem Deutschen Roten Kreuz.
Auch die Suche im Internet schafft schnell einen Überblick über Ansprechpartner und Initiativen. In die Suche Flüchtlinge, Helfen, und den Wohnort oder Stadtteil eingeben. Hilfreich sind auch Schlagworte wie Willkommenskultur, Spenden oder Engagieren.
Viele private Initiativen organisieren sich auch über die sozialen Medien. Für fast jede Stadt oder Region gibt es auf Facebook eine Gruppe, die sich das Ziel gesetzt hat, Flüchtlingen zu helfen. Gerade kurzfristige Hilfen organisieren sich über Facebook und Twitter.
Kontakte für Menschen, die sich engagieren wollen:
Wie kann ich helfen?
Hilfe für Flüchtlinge ist wichtig und kann bereichernd sein, aber sie ist auch anspruchsvoll. Wichtig ist es, eigene eigene Ansprüche, Erwartungen und Grenzen zu klären, damit es nicht zu Enttäuschungen und Überlastungen kommst. Das Spektrum an Möglichkeiten ist breit.
Hilfe bei Behörden und im Alltag
Die Schreiben von Behörden sind oft kompliziert und unverständlich, die Kommunikation mit Ämtern bei fehlenden Sprachkentnissen schwierig. Es kann für Geflüchtete eine große Hilfe sein, wenn sie jemand bei Behördenangelegenheiten, Arztbesuchen oder im Alltag begleitet. Dies können gut auch Menschen sein, die selbst eine Migrationsgeschichte haben und schon länger in Deutschland leben, sie können als Sprachmittler:innen eine große Unterstützung sein.
Den Start erleichtern
Wer neu nach Deutschland kommt, hat oft Verständigungsschwierigkeiten und ist mit den alltäglichen Abläufen nicht vertraut. Auch die Strukturen in diesem für sie fremden Land sind nicht bekannt. Ein persönlicher Kontakt kann das Ankommen erleichtern. Lade Menschen in Gruppen, Vereine und zu Festen ein. Kocht gemeinsam, begleite Geflüchtete beim Rundgang durch den Ort und beim Einkaufen, macht gemeinsam Musik oder Sport. Das ist für beide Seiten eine Bereicherung.
Gemeinsam die Freizeit gestalten
Viele Geflüchtete leiden darunter, keiner Beschäftigung oder Arbeit nachgehen zu können. Die Unsicherheit, wie es mit dem Aufenthalt in Deutschland weitergeht und die erzwungene Untätigkeit sind belastend und können krank machen. Sportangebote, kulturelle Aktivitäten, Ausflüge oder andere gemeinsame Freizeitaktivitäten helfen, den bedrückenden Alltag hinter sich zu lassen und helfen auch beim Spracherwerb.
Kinder und Jugendliche unterstützen
In der Schule sind es oft Sprachprobleme und unbekannte Strukturen, die es Kindern und Jugendlichen erschweren, dem Unterricht zu folgen. Hinzu kommen die seelischen Belastungen durch Flucht- und Kriegserlebnisse. Oft sind Familienangehörige noch in der Heimat, was mit großen Ängsten verbunden ist. Ehrenamtliche können zum Beispiel durch Hausaufgabenhilfe Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, besser in der Schule mitzukommen und ihnen beim Erlernen der deutschen Sprache helfen.
Darüber hinaus leiden besonders Kinder unter dem mangelnden Platz in Flüchtlingsunterkünften. Spiel- und Bastelangebote sind darum sehr willkommen, auch Ausflüge mit Kindern oder sportliche Aktionen können Kindern ein Stück Kindheit schenken. Bei der ehrenamtlichen Begleitung von Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, die dafür vorgesehenen Schutzvorgaben und Richtlinien zu beachten. Was es konkret zu beachten gibt, erläutern die jeweiligen Ansprechpartner:innen in den Unterkünften bw. der Diakonie oder anderen Hilfsorgansiationen.
Mit Fachwissen helfen
Egal ob als Anwalt, Dolmetscher oder Arzt – gerade Fachwissen kann Geflüchteten weiterhelfen. In Gießen ist zum Beispiel das Medinetz Gießen eine Anlaufstelle für Flüchtlinge. Es bietet unter anderem eine Telefonberatung für Menschen ohne Papiere, die medizinische Hilfe brauchen. Die Initiative vermittelt auch zwischen Flüchtlingen und teilnehmenden Ärzt:innen und Apotheken.
Partei ergreifen
Damit Flüchtlinge nicht zum Ziel von Übergriffen und Anschlägen werden, brauchen sie Fürsprecher. Aber nicht jeder Mensch mit Vorurteilen ist gleich Rassist. Begegne Vorurteilen in deinem Umfeld mit Fakten. Gut informiert, kannst du dich sachlich in die Debatte einbringen und negativer Stimmung entgegenstellen. Dabei können auch die Tipps gegen Verschwörungsideologien helfen.
Weitere Informationen für Engagierte
Mit Geldspenden helfen
Familien gehören zusammen!
Weil die Sorge um Familienmitglieder in Kriegsgebieten die Integration erschwert und weil Familien zusammengehören, setzt sich die Diakonie Hessen dafür ein, dass Familienzusammenführung zu allen Schutzberechtigten zügig ermöglicht wird.
Diakonie Hessen
Evangelische Bank
IBAN DE12 5206 0410 0004 0506 06
BIC GENODEF1EK1
Verwendungszweck: Flüchtlingsfamilien
Flüchtlingen in den Krisenregionen helfen
Spenden, wo es am nötigsten ist!
Spendenkonto Diakonie Katastrophenhilfe
Stichwort: Flüchtlingshilfe weltweit
IBAN: DE68520604100000502502
BIC: GENODEF1EK1
Online-Spende Diakonie Katastrophenhilfe
Und für Projekte weltweit:
Spendenkonto: Brot für die Welt
IBAN: DE10100610060500500500
BIC: GENODED1KDB
Bank für Kirche und Diakonie
Flüchtlingsprojekte bundesweit unterstützen
Spendenkonto Diakonie Deutschland
Stichwort: Fluechtlingshilfe
Kreditinstitut Evangelische Bank
IBAN: DE66520604100006000401
BIC: GENODEF1EK1
Das könnte dich auch interessieren
Kirchenpräsident Volker Jung zur Diskussion zu syrischen Geflüchteten in Deutschland
Der Sturz des syrischen Machthabers Assad am vergangenen Wochenende löst in Deutschland Diskussionen über den Verbleib bisher aufgenommener Geflüchteter und die Aufnahme weiterer syrischer Flüchtlinge aus. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), bezieht dazu Stellung.
Haftlager: Kirchen unterstützen Beobachtungs-Projekt an EU-Außengrenze
Anlässlich des Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2024 informieren die evangelische Kirchen und andere Organisationen, dass sie ein Monitoring-Projekt an der europäischen Außengrenze unterstützen. Anlass ist die Errichtung von Haftlagern für Flüchtlinge aus sogenannten „sicheren Herkunftsländern“.