© Leonie Hatzfeld
Personaldezernent will „neue Kultur des Loslassens“
veröffentlicht 30.11.2023
von Volker Rahn
Der EKHN-Stellenplan 2024 zeigt: Pensionierungen machen sich bemerkbar.
Die zunehmenden Ruhestandsversetzungen von Pfarrerinnen und Pfarrern aus den geburtenstarken Jahrgängen der Babyboomer machen sich in Hessen-Nassau jetzt deutlich bemerkbar. Darauf machte der hessen-nassauische Personaldezernent Jens Böhm am Donnerstag (30. November 2023) bei der in Frankfurt am Main tagenden Synode aufmerksam. „Die zahlreichen Ruhestandseintritte haben sich lange angekündigt. Jetzt bilden sie sich im Stellenplan ab“, so Böhm. Erstmals würden in diesem Jahr über 100 Pfarrpersonen in den Ruhestand gehen. Dem stünden 34 Neueinstellungen gegenüber. In den nächsten beiden Jahren würden weitere 88 Stellen entfallen. Im Jahr 2025 seien dann in der EKHN noch 1.230 Pfarrstellen vorgesehen.
Vakanzsituation als Herausforderung
Dies führe auch zu einer oftmals gefühlten Zunahme von Vakanzen in den Kirchengemeinden. In Verbindung mit der neuen Pfarrstellenbemessungen sei aber die Zahl der offenen Stellen in der Realität aber gesunken und läge aktuell, je nach Region, zwischen 12 und 15 Prozent. „Dennoch gibt es gefühlte Vakanzen und strukturelle Vakanzen über die wir reden müssen“, so Böhm. Denn: Wenn Stellen entfielen und nicht mehr besetzt würden, müsse die Arbeit auf weniger Schultern verteilt werden. Hier sei „eine Kultur des Loslassens“ nötig, um Aufgaben zu reduzieren oder gegebenenfalls auch ganz aufzugeben.
Personalgewinnung in den Fokus rücken
Daneben spiegele sich der aktuell überall beklagte Fachkräftemangel auch in den kirchlichen Berufen wider. Böhm warb deshalb für ein Projekt zur Personalgewinnung und -bindung. Dabei soll eine Imagekampagne angestoßen werden und eine professionelle Bewerbungsplattform entstehen. Ziel müsse es sein, „eine Arbeitgebermarke zu entwickeln, die deutlich macht, welchen Sinn es macht, in der Kirche zu arbeiten.“