© Meike Engel
„Es gilt die Vielfalt in der Kirchenmusik zu fördern“
veröffentlicht 18.01.2024
von Caroline Schröder
Ein Wechsel im Landeskirchenmusikdirektorat der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau steht an.
Am 19. Januar 2024 wird Stefan Küchler als Landeskirchenmusikdirektor durch die Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf im Rahmen eines Gottesdienstes eingeführt, gleichzeitig wird die bisherige Stelleninhaberin Christa Kirschbaum in den Ruhestand verabschiedet.
Stefan Küchler tritt sein Amt zum 1. Februar 2024 an. Er ist seit 1997 in verschiedenen Funktionen als Kirchenmusiker in der EKHN angestellt und kennt somit die Aufgaben und Herausforderungen, die insbesondere auf die Kirchenmusik im Zuge des Transformationsprozesses ekhn2030 zukommen werden, bereits aus der Innensicht. Bezüglich des Transformationsprozesses, in dem sich die Landeskirche befindet betont er, dass die Beteiligten sich „nicht von Unsicherheit und Ängsten leiten lassen sollten, sondern die Chancen, die sich bieten nutzen.“
Für die Kirchenmusik im Besonderen freut er sich darauf, „auch neue Formate für Musik und Gottesdienst zu entwickeln, Mut zu machen, mit innovativen Vermittlungsprojekten die Ohren neu zu öffnen und gleichzeitig unser traditionelles Repertoire zu pflegen und zukunftsfähig zu erhalten.“
Im Rahmen der Einführung würdigte Ulrike Scherf seine „fachliche Kompetenz, die Fähigkeit zu strukturellem und konzeptionellem Denken“ und seine Fähigkeit, „Menschen mit ihren Gaben zu sehen, zu fördern und zu unterstützen.“ Sie freue sich, dass er diese wichtigen Kompetenzen in sein neues Amt einbringe. Die Kirchenmusik spiele, so Scherf, auch für die Zukunft der Kirche eine zentrale Rolle.
Der Landeskirchenmusikdirektor ist zuständig für die Kirchenmusik der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Er ist somit Fachvorgesetzter der derzeit 124 hauptberuflichen Kolleg*innen und leitet den Fachbereich Kirchenmusik im Zentrum Verkündigung der EKHN. Die 1.600 kirchenmusikalischen Gruppen werden von diesen und weiteren nebenberuflichen Kolleg*innen geleitet. In allen kirchenmusikalischen Fragen ist er der erste Ansprechpartner sowohl innerhalb der Landeskirche als auch außerhalb. Im Jahr finden ca. 3.000 kirchenmusikalische Veranstaltungen auf dem Gebiet der EKHN statt, an denen fast eine Viertelmillion Menschen teilnehmen.
Stefan Küchler verfügt zudem über zahlreiche Kontakte außerhalb der Landeskirche so z.B. in den Landesmusikrat Hessen (seit 2021 ist er Vizepräsident), aber auch in die Musikschulen vor Ort. Diese Verbindungen haben ihn auch in seiner bisherigen Arbeit begleitet. „Mit unserer musikalischen Arbeit beleben wir die kulturelle Szene vor Ort im ländlichen Raum ebenso wie in der Großstadt in ganz unterschiedlichen Bedingungen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben und wirken weit über unsere Kirchenmauern hinaus.“ Künftig weitergehende Kooperationen mit den Kolleg*innen und säkularen, kulturellen Einrichtungen und Institutionen konstruktiv und zukunftsorientiert zu entwickeln, steht ganz oben auf seiner Agenda.
Biographische Daten:
- Studium der Evangelischen Kirchenmusik (A) in Frankfurt am Main
- Chorleitungsstudium (Master) in Berlin
- Privatstudien in Cembalospiel und historisch informierter Aufführungspraxis bei D. Eichler
- 1997 bis 2019 Kirchenmusiker in Mörfelden-Walldorf, von 1999 bis 2005 auch Leiter der dortigen Musikschule
- 2013 bis 2023 Vorsitzender des Verbandes evangelischer Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in Hessen und Nassau
- Seit 2021 Vizepräsident des Landesmusikrates Hessen
- Seit November 2019 Propsteikantor für Rhein-Main Ost