Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Eine Checkliste

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Die Checkliste hilft, die Vorbereitungen für den Tauftag entspannt anzugehen
  • Taufe

Checkliste für die Taufe

veröffentlicht 18.04.2024

von Konrad Waßmann

Ob Sie Ihr Kind evangelisch taufen lassen möchten oder sich selbst - mit der folgenden Checkliste lässt sich der Tag der Taufe entspannt vorbereiten.

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben sich dazu entschieden, Ihr Kind taufen und es der evangelischen Konfession angehören zu lassen. Oder Sie selbst möchten diesen Glaubensschritt gehen und damit der Gemeinschaft der Christinnen und Christen angehören. Unabhängig davon,  ob Sie den großen Tag der Taufe in kleinem, familiärem Rahmen oder in großem Stil feiern möchten, diese Liste hilft Ihnen bei der Planung des Gottesdienstes und der anschließenden Feier. Dabei gehen wir schwerpunktmäßig auf die Kindstaufe ein. Allerdings sind auch ältere Täuflinge und ihre Angehörigen eingeladen, sich anregen zu lassen.

Ein halbes (bis ein viertel) Jahr vorher

Bei unterschiedlichen Konfessionen: 

  • Gehören die Eltern unterschiedlichen Konfessionen an,  sollten sie gemeinsam entscheiden, ob ihr Kind beispielsweise katholisch oder evangelisch getauft wird. Dann rufen sie den entsprechenden Pfarrer an.

Termine: 

  • Sprechen Sie mögliche Termine am besten frühzeitig mit der engsten Familie ab, damit alle teilnehmen können.

Kontaktieren Sie die Pfarrerin oder den Pfarrer der eigenen (!) Kirchengemeinde, um:

  • einen Termin für ein Taufgespräch zu vereinbaren
  • einen Termin für die Taufe zu vereinbaren. Manchmal gibt es einen Tauftermin im Monat, der im Gemeindebrief bekannt gegeben wird.
  • Haben Sie sich dafür entschieden, die Taufe an einem anderen Ort stattfinden zu lassen, nehmen Sie trotzdem Kontakt mit Ihrem Gemeindepfarrer/in auf und bitten Sie sie/ihn um eine Bescheinigung Ihrer Kirchenmitgliedschaft, wenn ihr Kind getauft werden soll. (Zweck dieser Information ist, dass die Gemeindepfarrerin bzw. der Gemeindepfarrer als Kirchenbuchführerin oder Kirchenbuchführer Amtshandlungen an seinen oder ihren Gemeindemitgliedern nachverfolgen kann.)
    Vorher sollten Sie sicherstellen, dass die Pfarrerin oder der Pfarrer der gewünschten Gemeinde zugesagt hat. Die Pfarrerin oder der Pfarrer Ihrer Gemeinde ist nicht dazu verpflichtet, außerhalb zu taufen. Fragen Sie trotzdem nach - viele Pfarrerinnen und Pfarrer sind bereit, außerhalb der eigenen Gemeinde zu taufen.

Gäste: 

  • Überlegen Sie, wie viele und welche Gäste Sie einladen möchten. Vom Familienkreis bis zur großen Feiergesellschaft ist alles möglich.
  • Am besten verschicken Sie so früh wie möglich „Save the Date“ Karten.

Sich für Taufpaten entscheiden:

  • Wer darf Taufpatin oder -pate sein? Jedes Mitglied einer Kirche, die in der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) ist, kann Pate werden. Die Paten sollten auch getauft sein. Bis zu vier Paten sind möglich. Das Patenamt als kirchliches Amt endet offiziell mit der Konfirmation des Täuflings.
  • Eine Patin oder ein Pate hat die Aufgabe, den Täufling beim Hineinwachsen in den christlichen Glauben zu begleiten. Mit etwas Zeit, Geduld und offenen Ohren kann der Pate zu einer Bezugsperson für den Heranwachsenden werden. Überlegen Sie, wem Sie in Ihrem Verwandten- und Familienkreis zutrauen, Ihrem Kind hilfreiche Impulse für seinen Glauben und sein Leben zu geben.
  • Paten tragen bei der Taufe oft Fürbitten oder andere Gebete bei. Sprechen Sie mit den Paten über Ihre Ideen am besten schon vor dem Taufgespräch. Die gemeinsamen Vorstellungen können Sie dann mit Ihrem Pfarrer besprechen.
  • Wer hält das Kind bei der Taufe? Das kann ein Pate oder ein Elternteil übernehmen.
  • Die Taufkerze kann ebenfalls von einem Familienmitglied oder Paten angezündet werden. Schön ist es, wenn die Taufkerze individuell von einem Familienangehörigen oder Paten angefertigt wird (s.u.)

Fotos: 

  • Sie können einen professionellen Fotografen engagieren oder einen Hobbyfotografen unter den Gästen fragen, ob er die Aufgabe, Fotos zu machen, übernimmt. 
  • Bitte besprechen Sie es mit Ihrem Pfarrer, ob bei der Taufe fotografiert werden darf. Fotografieren Sie am besten nicht selbst, sonst verpassen Sie die ganze Taufe ihres Kindes.

Wenn Sie nach der Taufe feiern möchten:

  • Location zum Feiern aussuchen:
    Überlegen Sie, ob Sie im Restaurant oder zu Hause feiern möchten.
    Überlegen Sie, ob Sie einen Sektempfang anbieten möchten.

8-10 Wochen vorher

Das Taufgespräch:

Hier können Sie Ihre Wünsche für die Taufe äußern. Empfehlenswert ist, sich schon vor dem Termin über die folgenden Punkte  Gedanken zu machen:

  • Soll die Taufe im Sonntagsgottesdienst oder im eigenen Taufgottesdienst stattfinden?
  • Welcher Taufspruch spricht Sie an? Der Taufspruch enthält das, was Sie Ihrem Kind für das Leben wünschen und was Sie ihm als Segenswort mitgeben wollen Es gibt gute Webseiten (z.B.: taufspruch.de), die eine umfassende Auswahl möglicher Bibelzitate für die Taufe bieten.  Sie können auch Ihren  Pfarrer um Vorschläge bitten. 
  • Musik im Gottesdienst:
    Die Gemeinde hat meistens einen Organisten, der im Taufgottesdienst spielen kann. Sie können auch Ihre eigene Musikerin oder einen Musiker mitbringen. Sie können auch Ihren Pfarrer um Vorschläge für passende Gesangbuchlieder oder Musikstücke bitten.
  • Folgenden Dokumente werden gebraucht:
    - Geburtsurkunde des Kindes
    - Familienstammbuch
    - Patenschein, wenn ein Pate nicht in der Gemeinde Mitglied ist, in der die Taufe stattfindet. Den Patenschein bekommen Paten im Gemeindebüro ihrer Gemeinde.
  • Fotos im Gottesdienst:
    Pfarrer haben oft kein Problem mit dem Fotografieren im Gottesdienst. Es sollte aber nur eine Person Fotos machen. Der Pfarrer sagt das auch gerne für Sie vor dem Gottesdienst an.
  • Empfang:
    In manchen Kirchengemeinden ist es möglich, direkt nach der Taufe einen Sektempfang zu veranstalten. Sprechen Sie Ihren Pfarrer darauf an, falls Sie diesen Wunsch haben.

Aktuelle Lage berücksichtigen:

  • Aktuelle Hygieneregelungen und -empfehlungen des Bundes, des Landes und der EKHN auch in den folgenden Monaten berücksichtigen, z.B. im Falle einer Pandemie. Bitte denken Sie hier auch an Risiko-Gruppen mit Vorerkrankungen.

Einladungen verschicken:

  • Auf der Einladung sollte stehen:
    - Anschrift der Kirche (Achtung: nicht die Adresse von Pfarramt und Kirche verwechseln)
    - Anschrift der Feier-Location
    - Datum und Uhrzeit der Taufe
    - Name des Täuflings
    - Bitte um Rückmeldung  mit Datum, bis zu dem es eine Rückmeldung geben sollte
    - Eigene Inhalte: Bilder, Text, etc. Viele Leute möchten etwas Kleines zur Taufe schenken. Dazu können Sie Hinweise auf der Karte geben.

Unterkunft:

  • Gibt es Gäste, die so weit weg wohnen, dass An- und Abreise an einem Tag nicht möglich sind? Vielleicht haben Sie zu Hause ein Gästezimmer, gerade für Großeltern.  Sie können auch ein Hotel oder eine andere Unterkunft empfehlen.

Kleidung:

  • Gibt es ein Taufkleid in der Familie? Dann sollte es frühzeitig in die Reinigung. (Die wenigsten Familien haben ein Taufkleid und es ist nicht obligatorisch, ein Taufkleid bei der Taufe zu tragen.) Ansonsten müssen Sie beim Einkaufen darauf achten, die Kleidung nicht zu klein zu kaufen. Babys wachsen schnell!
  • Denken Sie auch an sich und schauen Sie, ob Sie selbst noch etwas Passendes im Kleiderschrank haben.

Taufkerze:

  • Die Pfarrerin oder der Pfarrer kann eine Taufkerze mitbringen. Die Taufkerze können Sie  aber auch selbst aussuchen. Sie können auch die Paten fragen, ob sie eine Kerze selbst gestalten.
  • Wenn es ältere Geschwister gibt, ist es schön, wenn die Kerzen der Geschwister im Gottesdienst auch noch einmal angezündet werden.


Wenn Sie im Anschluss die Taufe feiern möchten:

Verpflegung:

  • Oft gibt es Mittagessen und Kaffeetrinken - oder Kaffeetrinken und Abendessen, je nach Uhrzeit der Taufe. Überlegen Sie sich, ob Sie das Essen catern lassen, kochen oder in Form eines Mitbringbuffets anbieten wollen.
  • Restaurants und Caterer wollen die Anzahl der zu bekochenden Personen möglichst früh wissen.

Atmosphäre der Feier:

  • Zur Atmosphäre der Feier tragen in erster Linie die Hauptperson, die Familie und die Gäste bei. Dennoch können Sie mit wenigen Handgriffen die festliche Stimmung unterstreichen: mit Kerzen, Blumen, Servietten und ihren eigenen kreativen Ideen.

Am Tag der Taufe

  • Macht jemand Bilder?
  • Babysachen (Windel, Schnuller, Fläschchen, Stofftier, Bilderbuch, etc.) dabei?
  • Ist die Taufkerze da?
  • Nach dem Gottesdienst: Taufurkunde erhalten und sicher verwahrt?

Nach der Taufe

  • Danksagung schreiben
  • Bilder, Erinnerungen, Geschenke, etc. sicher verstauen. All das können Sie später an Ihr Kind weitergeben.

Bei einer Erwachsenentaufe:

Für diejenigen, die sich zur Konfirmation oder später taufen lassen wollen, gelten etwas andere Bedingungen. So gilt beispielsweise jemand mit der Konfirmation kirchlich gesehen als erwachsen.

  • Paten sind nicht mehr nötig.
  • Der Täufling sollte sich selbst für seinen Taufspruch entscheiden.
  • Der Täufling kann selbst seine Wünsche für die Gestaltung des Gottesdienstes äußern:  Musik, Fürbitten, etc.

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