© Peter Bongard, MDHS
75 Jahre Grundgesetz: Gottesdienst mit Kirchenpräsident
veröffentlicht 09.10.2024
von Caroline Schröder
Zum 75. Jubiläum des Grundgesetzes veranstaltet die Evangelische Kirche in Deutschland bundesweit eine Gottesdienstreihe, die die Präambel und die ersten 19 Artikel thematisiert. Jede der 20 Landeskirchen widmet sich einem Verfassungselement: Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) stellt in einem Gottesdienst am Sonntag, 13. Oktober, 10 Uhr, in der Wiesbadener Marktkirche den Artikel 10 – das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis – in den Mittelpunkt.
Es predigt Kirchenpräsident Volker Jung, die Liturgie halten Pfarrer Martin Mencke, Beauftragter der Evangelischen Kirchen bei der hessischen Landesregierung, und Stadtkirchenpfarrerin Bettina Friehmelt. Musik: Marktkirchenkantor Thomas J. Frank. Den Gottesdienst gestalten der Leiter der Kirchenverwaltung Lars Esterhaus und der hessische Landtagsabgeordnete (CDU) und ehemalige Staatsminister Axel Wintermeyer mit. Sie beleuchten die gegenwärtigen Perspektiven von Staat und Kirche auf Artikel 10.
Für Kirchenpräsident Volker Jung ist die Unantastbarkeit der Menschenwürde der Maßstab für alles andere. „Nach christlichem Verständnis hat Gott alle Menschen gewürdigt und ihnen Würde verliehen, indem sie als Gottes Ebenbilder geschaffen wurden. Das Briefgeheimnis und das Post- und Fernmeldegeheimnis sichern das Recht auf private Kommunikation. Dieses Recht gehört zweifellos zur Menschenwürde“, erklärt er. Es gehöre zur Würde dazu, dass Menschen soziale Wesen seien und dass die Öffentlichkeit nicht über private Kommunikation verfügen und diese regulieren dürfe, so Jung.
Über die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)
Zum Gebiet der EKHN gehören weite Teile von Mittel- und Südhessen mit dem Rhein-Main-Gebiet sowie ein Teil von Rheinland-Pfalz inklusive Mainz. Die EKHN zählt rund 1,3 Millionen Mitglieder. Kirchenpräsident ist Volker Jung, Präses der Kirchensynode ist Birgit Pfeiffer. Wie alle evangelischen Kirchen ist die EKHN getragen nicht nur vom Engagement der rund 20.000 Hauptamtlichen, sondern vor allem von den fast 60.000 Ehrenamtlichen, die sich in Kirchenvorständen, in der Gemeindearbeit und in spezialisierten Funktionen wie der Notfallseelsorge engagieren. Zur EKHN gehören zahlreiche Einrichtungen wie beispielsweise rund 600 Kindertagesstätten. Das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen ist darüber hinaus u.a. in der Regionalen Diakonie in Hessen und Nassau organisiert, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der EKHN. Die EKHN hat lutherische und reformierte, liberale und pietistische Traditionen. Diese geistliche und gesellschaftliche Vielfalt gibt der EKHN ihr besonderes Profil.
Das könnte dich auch interessieren
Gastbeitrag: Was ist Klassismus - und warum geht es uns alle an?
„Peinlich, wer sich für die Schule gerade keinen Laptop leisten kann“ ist eine klassistische Beleidigung, die in einem TikTok-Video der Initiative what.politik als Beispiel für Klassismus angeführt wird. Die Initiative bereitet politische Themen für junge Menschen auf. Auch die EJHN, der Jugendverband der EKHN, widmet sich dem Thema Klassismus und fokussierte das Thema für ihre 45. Vollversammlung vom 8.-10. November 2024 unter dem Titel „Ist ja Klasse?“.
Michel Friedman und Volker Jung: Welche Rolle spielt Religion in einer säkularen Welt?
So lautete der Titel der diesjährigen Rabbiner Brandt-Vorlesung am 13. November in Bad Nauheim, veranstaltet anlässlich des 75jährigen Jubiläums des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.