Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Mann erklärt Beraterin sein Problem

© Peter Bongard / fundus-medien.de

Bei finanzieller Not und Konflikten helfen die Berater:innen der Regionalen Diakonie

Spenden für finanziell unterversorgte Menschen in Hessen-Nassau

veröffentlicht 05.12.2023

von Online-Redaktion der EKHN

Mit den Mehreinnahmen aus der Energiepreispauschale konnte die Regionale Diakonie den Menschen unbürokratisch helfen, die ihren Lebensunterhalt kaum noch bestreiten können. So benötigten Kranke das Geld für den Betrieb des Sauerstoffgerätes. Die Hilfe kam an – doch die Gelder sind aufgebraucht. Mit Spenden könnten die betroffenen Menschen wirksamer unterstützt werden.

„400 Menschen, darunter mehr als 50 Prozent Kinder, konnten wir ganz konkret finanziell unterstützen.“ Darüber informierten Fred Weißing, Leiter der Regionalen Diakonie, und Michaela Schindler, Sozialpädagogin und Beraterin der Diakonie – beide aus dem Dekanat Vogelsberg. Möglich wurde die finanzielle Hilfe für Menschen, die unter den steigenden Preisen leiden, weil die EKHN dem Dekanat Anfang des Jahres 70.000 Euro zur Verfügung gestellt hatte.

Finanzspritze für diakonische Angebote aus Energiepreispauschale

Insgesamt hatte die EKHN   diakonische Angebote zur Existenzsicherung und in der Lebensberatung mit fast vier Millionen Euro zusätzlich gefördert. Dazu gehörten zum Beispiel Tafeln, Wohnungshilfen sowie Schuldner- und Sozialberatungen. Das Geld stammte aus Mehreinnahmen durch die Kirchensteuer. Sie kamen durch die Auszahlung der staatlichen Energiepreispauschale (EPP) 2022 zustande. In absehbarer Zeit ist die EKHN allerdings mit geringer werdenden Kirchensteuereinnahmen aufgrund des Mitgliederrückgangs konfrontiert.

Hilfe bei Mietschulden

Michaela Schindler berichtet, dass durch die Gelder unbürokratische Hilfe möglich war, wenn den Betroffenen beispielsweise gedroht wurde, „Strom oder Heizung abzustellen, oder wenn notwendige Zahlungen zu priorisieren waren und dann vielleicht Mietschulden ins Haus standen.“ Hier zeichnete sich besonders die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken und Energieversorgern aus: Sie schickten Menschen mit Schulden direkt zur Diakonie, die dann schnell helfen konnte. „Eine Win-Win-Situation“, freut sich die Beraterin.

Große Not alleinerziehender und kranker Menschen

„Viele Menschen haben uns aufgrund dieser Situation erstmals aufgesucht und wir haben großen Beratungsbedarf festgestellt“, hat Leiter Fred Weißing erfahren. „Auf diese Weise konnten wir auch dauerhaft helfen, etwa, indem wir darauf hingewiesen haben, welche Hilfen grundsätzlich zur Verfügung stehen, wie man sie in Anspruch nimmt und wie man sein Leben damit etwas einfacher gestaltet“, ergänzt Schindler. Sie findet es erschreckend, wie viele Menschen finanziell unterversorgt sind: „Zu uns kamen Mütter, alleinerziehend, in Ausbildung, die einfach nichts übrighaben. Oder Kranke, die die gestiegenen Kosten für ihr Sauerstoffgerät nicht mehr stemmen konnten und bei den Krankenkassen keine Hilfe bekamen.“

Kurzfristige Hilfe als Anlass für systematische Problemlösung

Die Erfahrung aus der Beratungspraxis zeige oft, dass Geldnot auch das Miteinander in den Familien verschärfe – Hilfen seien dafür umso wichtiger. Hier versuchte das Beraterinnenteam der Diakonie mit Folgeterminen zu helfen, sodass aus der einmaligen finanziellen Hilfe eine nachhaltig bessere Situation entstehen kann – mit einem tragfähigen Fahrplan aus Einsparungen und zusätzlichen Hilfen, über die die Bedürftigen oftmals nicht genug wüssten.

Unbürokratische Finanzhilfen dringend gebraucht

Allerdings betont Fred Weißling auch: „Wir bedauern sehr, dass das Geld nun ausgegeben ist und die Aktion nicht wieder aufgelegt werden kann.“ Als großes Hindernis für schnelle, effiziente und zielgerichtete Hilfen machten sowohl Seibert als auch das Diakonie-Team die Bürokratie aus: Hilfen kämen oftmals erst mit großer, teils monatelanger Verzögerung bei den Menschen an, die verschiedenen Stellen wüssten nichts voneinander. Das Diakonie-Team warnt davor, am falschen Ende zu sparen. 

Spenden für die Regionalen Diakonien

Es gibt oft Notfallsituationen, die nur mit einer schnellen finanziellen Hilfe gelöst werden können, bevor man dann mit Beratungen an einer langfristigen Strategie abreiten kann“, appelliert Dekanin Seibert an Privatpersonen und Unternehmen: „Sie alle können Lichtblicke schenken – und das tut gut in diesen Zeiten.“

Spendenkonto
Regionale Diakonie
Sparkasse Oberhessen,
IBAN DE61 5185 0079 0360 1143 56.

Auch in anderen Dekanate kam die Finanzspritze Menschen zugute, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten können, darunter viele Rentnerinnen und Rentner, Alleinerziehende, Familien sowie Erwerbstätige aus dem Niedriglohnsektor, Auf den Website der jeweiligen Regionalen Diakonien sind Spendenmöglichkeiten zu finden.

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