© Dorothee Brück, Dekanat an der Dill
Gelebte Ökumene: Evangelische und katholische Kirche unter einem Dach
veröffentlicht 10.01.2024
von Holger J. Becker-v. Wolff
Die Friedenskirche im Hirzenhainer Ortsteil Bahnhof nutzen künftig die evangelische und die katholische Gemeinde gemeinsam. Das ökumenische Miteinander soll als Leuchtturm-Projekt in die Region ausstrahlen.
Künftig werden die evangelische und die katholische Konfession die Friedenskirche im Hirzenhainer Ortsteil Bahnhof für ihre Gottesdienste nutzen. Der Schlüssel der Friedenskirche wurde am vergangenen Samstag feierlich im Gottesdienst den katholischen Christen übergeben. Mit einem Willkommensfest wurde die katholische Gemeinde begrüßt.
Neue Heimat für katholische Gemeinde
Die benachbarte katholische Kirche in Hirzenhain-Bahnhof werde künftig nicht mehr genutzt, sagte der katholische Pfarrer Christian Fahl, vor wenigen Tagen wurde dort der letzte Gottesdienst gefeiert. Künftig werden in der Friedenskirche Hirzenhain-Bahnhof katholische Gottesdienste wöchentlich donnerstags um 18 Uhr angeboten. Pfarrer Christian Fahl dankte der evangelischen Gemeinde für die neue Heimat und für die seit Jahrzehnten gute gelebte Ökumene am Ort. „Angesichts schwindender Mitgliedszahlen muss Kirche andere Wege gehen und sie tut es auch: Statt zwei Kirchen werden wir eine gemeinsam genutzte Kirche in Hirzenhain-Bahnhof haben – das kann wie ein Leuchtturm-Projekt ausstrahlend sein für die Region an der Dill“, sagte Pfarrer Christian Fahl.
Ökumenisches Team stellte gemeinsamen Gottesdienst auf die Beine
„Der ökumenische Gottesdienst am Fest Epiphania war für alle sehr bewegend und berührend“, sagt der evangelische Pfarrer Michael Brück, der den Gottesdienst gemeinsam mit den katholischen Pfarrer Christian Fahl und einem ökumenischen Team aus beiden Gemeinden vorbereitet und gehalten hat. Nicht nur für die römisch-katholischen Christen ist der Umzug in eine evangelische Kirche etwas Besonderes, es ist seit vielen Jahrzehnten die erste gemeinsam genutzte Kirche im Evangelischen Dekanat an der Dill und - so schätzt Pfarrer Michel Brück – könnte die Friedenskirche ein Vorbild für weitere Kirchorte in der Region und im evangelischen Dekanat an der Dill werden.
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