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Adventskalender sind der beste Beweis, dass sich Wartezeiten genussvoll, besinnlich, kreativ und überraschend gestalten lassen. Für viele ist es ein lieb gewonnenes Ritual während der 24 Tage im Dezember bis zum Weihnachtstag geworden: Noch vor dem Frühstück wird voller Spannung das passende Türchen geöffnet. Dabei ist die Vielfalt der Adventskalender riesig - ob selbst gemacht, gekauft oder digital.
Inspirierende christliche Adventskalender
Der Familien-Adventskalender
Vom 1. bis 24. Dezember gibt es auf www.dein-familienadventskalender.de täglich eine Video-Überraschung mit Wissenswertem rund um Advent und Weihnachten, Rezepten, Basteltipps, Weihnachtsrätseln und vielem mehr. Der Online-Kalender ein Angebot der Evangelischen Medienhaus GmbH, Stuttgart, und richtet sich an Familien und Kinder im Grundschulalter.
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Adventskalender - der "Andere Advent"
Mit hintersinnigen Texten und berührenden Bildern begleitet der Adventskalender "Der Andere Advent" viele Menschen durch die Advents- und Weihnachtszeit. Dem Team des ökumenischen Vereins "Andere Zeiten" gelingt es immer wieder Impulse bekannter Autor:innen, Musiker:innen, Kulturschaffender und Geistlicher zu präsentieren. Sie inspirieren zum Kraft schöpfen, Lachen und Nachdenken. In einem Adventsforum können sich die Leser:innen über ihre Erfahrungen austauschen.
Geschichte des Adventskalenders
Erfindungsreiche Eltern
Lange bevor es gedruckte Adventskalender gab, waren einfallsreiche Eltern auf die Idee gekommen, ihren Kindern die Wartezeit auf Heiligabend mit selbst gestalteten Zählhilfen deutlich zu machen. Schon im 19. Jahrhundert backten oder bastelten Eltern - meist aus dem protestantischen Umfeld - einen Adventskalender. Beispielsweise stellten sie eine Leiter aus Holz oder Pappe auf, auf der dann das "Christkind" jeden Tag eine Sprosse vom Himmel herabstieg.
Das erste Druckexemplar
Erst Anfang des 20. Jahrhunderts erschienen die ersten professionell gedruckten Exemplare der Wartehilfe. Vor genau hundert Jahren veröffentlichte eine evangelische Buchhandlung in Hamburg eine so genannte Weihnachtsuhr für Kinder, mit erleuchtetem Tannenbaum im Zentrum des Zifferblatts und Rehlein und Hase im Vordergrund. 1908 verließ im Schwäbischen ein noch fensterloser Adventskalender die Druckerpresse. Gerhard Lang, Teilhaber einer lithografischen Anstalt, hatte sich - als Pfarrersohn in Maulbronn aufgewachsen - von dem Kalender inspirieren lassen, den seine Mutter gebastelt hatte. Etwa seit 1920 erschienen dann die ersten Kalender mit Türchen. Diejenigen aus der badischen Sankt-Johannis-Druckerei zeigten zwar keine Bildchen dahinter, dafür aber Bibelverse.
Niedergang und Neubeginn
Der Zweite Weltkrieg unterbrach den Boom des Adventskalenders. Das Papier war knapp. Außerdem durften keine Bildkalender produziert werden. Der Richard-Sellmer-Verlages brachte dann 1946 den ersten Adventskalender der Nachkriegszeit heraus. Eines der Motive aus den ersten Jahren ist heute noch populär. Die Bestellnummer 930 "Domplatz von 1947" gibt es als Reprint, berichtet Frank Sellmer, der das Stuttgarter Familienunternehmen fortführt.
Kalorien statt Bibelverse
Seit 1958 wird der Countdown bis zum Weihnachtsfest mit Schokolade hinter den Türchen zusätzlich versüßt. Allen modischen Trends zum Trotz, die in Bierdosen-Adventskalendern für Kegelbrüder oder dem Auftritt im Internet gipfeln, mit denen Modefirmen ihre Kunden mit einer Werbebotschaft überraschen - der beliebteste Kalender bleibt der nostalgische auf Karton.
Von Deutschland in die Welt
Die Adventskalender made in Germany sind begehrt. In Europa sowieso. Aber auch in den USA, in Japan, selbst in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder in Südafrika sind Kinder neugierig zu erfahren, was sich hinter der Perforation eines Fensterchens verbirgt.
Lebendige Adventskalender in vielen evangelischen Kirchengemeinden
Einen ganz besonderen Adventkalender organisieren auch viele evangelische Kirchengemeinen in Hessen und Nassau, den so genannten "lebendigen Adventskalender". Dafür treffen sich meist täglich zu einer bestimmten Uhrzeit Besucher:innen an einem zuvor vereinbarten Ort. Hierfür schmücken die wechselten Veranstalter oft ein Fenster, eine Haustür oder ein Haus.