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Klimaschutz nachhaltig anpacken
veröffentlicht 22.10.2023
von Online-Redaktion der EKHN
Klimaschutz kann nur gemeinsam gehen. Für eine nachhhaltige, lebenswerte Zukunft setzt sich auch die EKHN ein. Wir stellen Strategien und Projekte vor.
Vom Klimaschutz zur Nachhaltigkeit
Bewusstes Handeln, das beispielsweise auf Energieeinsparung und ein verändertes Konsumverhalten abzielt, trägt dazu bei, die Auswirkungen der Klimakrise, anderen Umweltschäden sowie sozialen Missständen entgegenzuwirken. Allerdings erschweren viele staatlich gesetzte Rahmenbedingungen nach wie vor nachhaltige Verhaltensweisen, z.B. weil sie mehr kosten oder weniger komfortabel sind.
Gemeinsam handeln – Zukunft gestalten
Die Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft ist also nicht nur vom Einzelnen, sondern von vielen Schultern zu tragen. Nur wenn alle Beteiligten – z. B. Politik, Unternehmen, Kirchen und Individuen - gemeinsam handeln, kann das Ziel einer klimagerechten und nachhaltigen Zukunft erreicht werden. Aktives Handeln in Gemeinschaft kann darüber hinaus sehr bereichernd sein und Mut machen.
Was tut die EKHN?
Die EKHN übernimmt ihren Teil der Verantwortung und will bis 2024 der Synode ein Klimaschutzgesetz zur Entscheidung vorlegen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2035 90 Prozent der Treibhausgase in den Bereichen Gebäude, Mobilität und Beschaffung zu reduzieren und bis 2045 treibhausgasneutral zu werden.
Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln
Als großer Überbau ist parallel dazu eine Nachhaltigkeitsstrategie in Arbeit. Wie gestalten wir eine Kirche mit Zukunft, in der die Bedürfnisse von heute und morgen befriedigt werden können, ohne die planetaren Belastungsgrenzen zu überschreiten? Die Nachhaltigkeitsstrategie wird als Leitfaden und Rahmen dienen, um Maßnahmen zu definieren und umzusetzen, die dazu beitragen, Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Organisation zu integrieren.
Zukunftsprozess ekhn2030
Darüber hinaus wird im Rahmen des Zukunftsprozess ekhn2030 und der damit einhergehenden Umstrukturierung der Landeskirche, wie etwa der Bildung von Nachbarschaftsräumen, Nachhaltigkeit als Querschnittsthema behandelt. Die Aufgabe besteht darin, bei allen Entscheidungen, Planungen und Aktivitäten Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu berücksichtigen.
Himmlische Ökoenergie
Erneuerbare Energien und Energiewende
Die EKHN setzt auf dezentrale, regenerative und damit schöpfungsgemäße Energiegewinnung. Die Zentrale Pfarreivermögensverwaltung betreibt inzwischen über 100 Solarstrom-Anlagen, die jährlich ca. vier Millionen kWh klimafreundlichen Strom erzeugen. Mit dem 2018 von der Synode verabschiedeten Energiebeschaffungsgesetz ist zudem geregelt, dass alle Gemeinden und Einrichtungen der EKHN Ökostrom beziehen und Gasheizungen mit fünf Prozent Biogas-Beimischung zum Erdgas betrieben werden.
Klarer Verzicht auf Kernenergie
Die Motivation der EKHN, sich für die Energiewende einzusetzen, liegt nicht allein in der Notwendigkeit, den Treibhauseffekt einzudämmen, sondern auch in der klaren Entscheidung auf Kernenergie zu verzichten. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass eine solche Technologie neben den widrigen Umständen beim Uranabbau und der ungelösten Endlagerung nicht fehlerfrei ist. Sie hat potenziell katastrophale Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, wie die Ereignisse in Tschernobyl und Fukushima gezeigt haben.
Im Fokus: Gebäude, Mobilität, Beschaffung
2012 wurde ein integriertes Klimaschutzkonzept für die EKHN erarbeitet, das seitdem schrittweise umgesetzt wird. Darin sind folgende Bereiche im Fokus: Heizung und Strom als gebäudebedingte Emissionsquellen sowie Mobilität, Beschaffung und verhaltensbedingte Energieverbräuche. Zur Unterstützung der Vorhaben wurden Förderprogramme des Bundes im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) sowie das EKHN-Förderprogramm „Perspektive 2025“ in Anspruch genommen.
Die Referatsgruppe Bauen in der Kirchenverwaltung Darmstadt verantwortet den Gebäudebereich, der sich mit dem klimafreundlichen Neubau und der Sanierung kirchlicher Gebäude befasst. Diese Maßnahmen sind aufgrund der großen CO2-Relevanz des kirchlichen Gebäudebestands von besonderer Bedeutung.
Grüner Hahn und Energiemission
Im Referat Umwelt & Digitale Welt des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung (ZGV) ist das Klimaschutzmanagement der EKHN angesiedelt. Das ist die erste Anlaufstelle für Haupt- und Ehrenamtliche bei Fragen zum Klimaschutz in der EKHN. Fachlich werden das Energie- und Umweltmanagement – Grüner Hahn und Energiemission – sowie die Themen nachhaltige Beschaffung, klimafreundliche Mobilität und Bildung für nachhaltige Entwicklung betreut. Darüber hinaus vernetzt das Klimaschutzmanagement die relevanten Akteure und koordiniert die Erstellung der CO2-Bilanzierungen und Klimaschutzberichte.
Natur genießen - Umwelt schützen
Biologische Vielfalt fördern
In der EKHN gibt es große Flächen, die unbebaut sind, vom Kirchgarten bis hin zur land- oder forstwirtschaftlichen Nutzung. Sie bergen ein großes Potenzial zur Förderung der biologischen Vielfalt. Viele lokale Projekte zeigen durch Blühwiesen, Erhaltung von Streuobstwiesen, Nisthilfen für Vögel und Insekten, wie es gehen kann. Fachlich wird das Thema durch das Referat Stadt- und Landentwicklung des ZGV vertreten, das in zahlreichen Netzwerken und Gremien aktiv ist.
Weitere Facetten der Nachhaltigkeit
An vielen Stellen in der EKHN wird an weiteren Nachhaltigkeitsthemen gearbeitet. Einen Überblick ermöglicht das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung, das sich in seinen Referaten mit umweltbezogenen, sozialen und wirtschaftlichen Fragen der sozial-ökologischen Transformation befasst. Darüber hinaus wird im Zentrum Oekumene an nachhaltigen Aspekten im globalen Kontext gearbeitet, wie dem fairen Handel und der Klimagerechtigkeit.