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Leitfaden: Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen und ihre Verpachtung
veröffentlicht 18.09.2023
von Online-Redaktion der EKHN
Viele Kirchengemeinden verfügen über Landbesitz. Wie sollen sie damit umgehen? Meist ist das Ackerland verpachtet. Für die Kirche ist ein gerechter Umgang mit dem "anvertrauten Land" wichtig. Dient die Verpachtung der guten Schöpfung Gottes? Und gibt es Alternativen zur Verpachtung? In einem Leitfaden gibt die EKHN darüber Auskunft, wie Kirchenland als „Bodenschatz“ sowohl in der gemeindlichen Bildungsarbeit als auch bei der Verpachtung gut genutzt werden kann.
Was macht eine Kirchengemeinde mit Ackerland?
Fruchtbarer Ackerboden war schon immer kostbar. Die traditionelle Bezeichnung „Mutterboden“ bringt das eindrucksvoll zum Ausdruck. Allerdings ist ein Landstück, das als Baugrund, Verkehrsfläche, Freizeitareal oder für Gewerbebetriebe genutzt wird, ökonomisch gesehen "wertvoller". Ackerland und erst recht Grünland sind dagegen deutlich billiger zu erwerben.
Allerdings ändert sich das angesichts der weltweiten Verknappung und Zerstörung von fruchtbarem Ackerland. Auch in Deutschland zeigen sich Nutzungskonflikte, etwa zwischen Lebensmittel- und Energieerzeugung. Der tägliche Flächenverbrauch beträgt in Deutschland 69 Hektar, die Konkurrenz um Landwirtschaftsflächen verschärft sich stetig.
Nach wie vor gehören die Kirchen zu den größeren Grundbesitzern in Deutschland. In den evangelischen Kirchen verfügen viele Kirchengemeinden über Land, dessen Wert steigt – materiell und ideell. Wie damit umgehen?
Grund und Boden sind ein anvertrautes Gut
2017 hat die EKHN einen weiterhin gültigen "Leitfaden zum Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen und deren Verpachtung" herausgegeben. Denn kirchliches Handeln sollte auch bei der Landverpachtung eine Vorbildfunktion haben, nicht zuletzt aus Verantwortung gegenüber der Schöpfung Gottes. Kirchengemeinden und ihre Vorstände sollen das "anvertraute Land" gerecht nutzen und für eine den Menschen und der Schöpfung förderliche Nutzung sorgen. Was mit kircheneigenem Land passiert, sollte auch ein wichtiges Thema für die gemeindliche und übergemeindliche Bildungsarbeit sein.
Der Leitfaden gibt Informationen zum Umgang mit Kirchenland bei der Verpachtung und will Interesse und Motivation für die Beschäftigung mit dem Thema wecken. Anregungen, wie das Kirchenland als „Bodenschatz“ in der gemeindlichen Bildungsarbeit aufgenommen werden kann, gehören dazu gleichermaßen wie Tipps, welche Alternativen es gibt, wenn sich eine Verpachtung von Landwirtschaftlichen Flächen als schwierig erweist.
Kontakt zu den EKHN-Fachleuten
Sie sind in einer Kirchengemeinde engagiert und finden im Leitfaden keine Antwort auf eine Frage wegen Verpachtung von Kirchengrund? Dann wenden Sie sich an die Fachleute der EKHN - die beantworten Ihre Fragen gerne und gehen Ihren Hinweisen nach.
Zu agrarökologischen Fragen gibt Dr. Maren Heincke (Dipl.-Ing. agr.), Referentin im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, gerne Auskunft. Zu Rechtsfragen bei Landpachtverträgen und zur Vergabe von landwirtschaftlichen Flächen können Sie gerne Kontakt aufnehmen mit der Kirchenverwaltung der EKHN, Lutz Schinke (Juristischer Dienst / Liegenschaftsverwaltung).
Lutz Schinke
Stellv. Geschäftsführer Zentrale Pfarreivermögensverwaltung der EKHN
Dr. Maren Heincke
Referentin Ländliche und städtische Räume
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